Aurora Borealis - Prophecy is the Mold in which History is Poured

Review von Opa Steve vom 13.11.2022 (3741 mal gelesen)
Aurora Borealis - Prophecy is the Mold in which History is Poured AURORA BOREALIS werden vollmundig in die Florida-Death-Metal-Szene gesteckt, was angesichts der verdrehten und verschwurbelten Songs auch irgendwie stimmt. Allerdings fällt es mir schwer, mir beim Anhören der Scheibe "Prophecy Is The Mold In Which History Is Poured" ein Schmunzeln zu verkneifen. Zu oft agiert das Trio mit metallischem Overacting und läuft immer wieder in Gefahr, zur Parodie zu verkommen. So bemüht sie auch sind, extreme Stileinflüsse des Death Metals mit bösartiger Schwarzmalerei zu verheiraten und extreme Spielarten zu praktizieren, so verbissen wirkt auch die ganze Chose. Schon das extrem getriggerte Bassdrum-Sperrfeuer zu Beginn wirkt wie ein slapstickbeschleunigter Drumcomputer und ist weit davon entfernt, irgendwie organisch zu klingen. Dazu kommen merkwürdige Arrangements von Songs, die laufend Haken schlagen und in denen die Riffs irgendwie hektisch zusammengebosselt werden. Klar ist das Material oft sehr schnell gespielt und mit Sicherheit verlangt es auch etwas von den Musikern ab, aber es zündet leider zu selten und wirkt aufgesetzt und künstlich. Dazu kommt das extrem giftige Gekeife, welches einen wiederum etwas ratlos zurücklässt, ob die Band damit einfach ein bisschen unterschwelligen Humor reinbaut, oder ob sie das völlig ernst meint. Es gibt zwar auch ein paar ganz gelungene Black Metal-Passagen wie in 'God Hunter', auch die technisch durchgeknallten Herausforderungen wie in 'Hymn To The Archfiend' stehen ihnen gut zu Gesicht - leider halten diese Passagen nie lange. Und ganz schnell versumpfen die Titel wieder in einem wirren Eintopf. Die Garstigkeit und die Verschwurbeltheit erinnern hier und da an Bands wie MORBID ANGEL oder auch NOCTURNUS, aber die ADHS-Note in der Musik hält AURORA BOREALIS davon ab, jemals auch nur in die Nähe dieser Klasse zu kommen. Wenn dann noch zum unpassendsten Moment in 'Ephemeral Rise' plötzliche Epik auf übelst verstimmte Instrumente trifft, dann fällt es schwer, die CD nicht in hohem Bogen aus dem Player zu werfen. Welcher Produzent lässt so ein schiefes Gejammer in den Mix? Sorry, Leute, aber wenn nach Jahrzehnten nur knappes Mittelmaß herauskommt, sollte man sich überlegen, ob das noch Sinn macht.

Gesamtwertung: 3.5 Punkte
blood blood blood dry dry dry dry dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. From The Abyss, Reborn
02. God Hunter
03. The House Of Nimrod
04. Ephemeral Rise
05. Serenade of Designations
06. Thralldomnation
07. Founding Fathers of Deception
08. Khafres Mark
09. Awakening
10. Hymn To The Archfiend
11. Cosmic Controll Mechanism
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 42:55 Minuten
VÖ: 04.11.2022

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten