Bloody Moon - Lost & Damned

Review von ReviewRalle vom 05.11.2025 (195 mal gelesen)
Bloody Moon - Lost & Damned Aus Finnland beehrte uns am 31.10.2025 das im Jahr 2021 gegründete Melodic Death Metal-Trio BLOODY MOON mit ihrem zweiten Album "Lost And Damned". Melodic Death Metal aus Finnland ist in der Regel ein Garant für gute bis sehr gute Releases, mal schauen, wo sich dieses einpendeln wird. Gilt nur noch die Frage zu klären, in welches Melodeath-Lager die Jungs fallen, ist es eher der hoch melodische, atmosphärische und eher langsamere INSOMNIUM-Style, oder geht's in Richtung CHILDREN OF BODOM mit angepisstem Gesang, pfeilschnellen Riffs und Soli und galoppierenden Drums? Die ersten Töne des Openers 'Deadly Rendezvous' beantworten diese Frage so ziemlich sofort und CHILDREN OF BODOM-Fans werden da frohlocken.

Das Artwork fällt sehr modern aus, lässt jetzt aber nicht unbedingt Schlüsse ziehen, welche Musik man hier erwarten könnte. Das Logo, das aus dem L und dem M eine Gitarre macht, ist aber ziemlich cool umgesetzt. Mit zehn Songs und einer Länge von etwas weniger als 39 Minuten ist das Album schön kurzweilig und daher auch gut für zwischendurch geeignet.

Wie eingangs erwähnt, werden sich Fans der legendären CHILDREN OF BODOM hier sehr zu Hause und wohl fühlen, denn auch die Vocals ähneln sehr denen von Alexi (R.I.P.). Ein großer Unterschied ist aber die sehr reduzierte Nutzung von Keyboards: Sind diese bei CHILDREN OF BODOM nicht wegzudenken und essenziell für die Musik, finden sie hier einen äußerst spärlichen Einsatz und lassen die Melodieführung und die Soli komplett von den zugegebenermaßen wirklich fantastischen Gitarren übernehmen. Und dieser Unterschied sorgt auch dafür, dass BLOODY MOON nicht wie eine weitere Kopie wirken.

Dass das Trio aber nicht nur Vollgas drauf hat, zeigt die in dem Kontext dieses Albums fast schon als Ballade zu bezeichnende Nummer 'Blood Red Tears'. Hier wird das Tempo doch ordentlich rausgenommen und vor allem mit Melodie und einem simplen, aber effektiven Refrain gepunktet. Dennoch besitzen die Riffs eine ordentliche Dosis Härte und das Solo hinten raus ist klar auch wieder fett. Ein weiterer Song, der dem Album etwas Abwechslung einstreut und für den ein oder anderen Lacher sorgen könnte, ist 'Madman's Boogie Woogie'. Das sorgt für angenehme Abwechslung in einem sonst doch sehr homogenen Album.

Die Musik hier macht einfach Spaß und gute Laune - Melodic Death Metal kam mir schon lange nicht mehr so jugendlich, leichtfüßig und mit Mittelfinger-Attitüde um die Ohren wie hier. Auch die Produktion trägt ordentlich dazu bei. Die Gitarren besitzen einen angenehmen Biss, die Vocals sind super rau und die Drums klingen schön organisch. Ein Blick auf die Songtitel verrät auch, dass hier eher mit Energie und Witz als mit Tiefgründigkeit zu rechnen ist, was den Songs ebenfalls gut zu Gesicht steht.

Als Hörempfehlung möchte ich gerne noch den Song 'End Of The Road' in den Raum werfen. Die Nummer hat mich schon sehr in meine Jugend und in die Mitte der 2000er zurückgeworfen, als das Blaue und Grüne Album bei mir in Dauerschleife liefen. Klar kann man attestieren, dass noch mehr Eigenständigkeit wünschenswert wäre, aber ich glaube, das ist gar nicht das Ziel von BLOODY MOON. Man merkt der Musik zu jeder Sekunde an, wie viel Spielfreude hier drinnen steckt - und das springt einfach über und sorgt für kurzweilige Freude, wenn auch nicht auf Dauerschleife.

7/10

Gesamtwertung: 7.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood dry dry dry
Trackliste Album-Info
1. Deadly Rendezvous
2. Rage Metal
3. My Payoff
4. Blood Red Tears
5. I'll Torn 'em Apart
6. Lucky Bastard
7. End Of The Road
8. Murder Hotel Chicago
9. Madman's Boogie Woogie
10. Lost & Damned
Band Website: bloodymoonofficial.wordpress.com/
Medium: CD, Digital
Spieldauer: 38 Min. 50 Minuten
VÖ: 31.10.2025

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