Harkon - Love And Vore

Review von Wulfgar vom 03.11.2025 (297 mal gelesen)
Harkon - Love And Vore HARKON ist eine taufrische Band aus deutschen Landen und beehrt uns dieser Tage mit ihrem ebenfalls taufrischen Debüt "Love And Vore". Sänger Björn Gooßes ist derweil wahrlich kein unbeschriebenes Blatt. Ist er doch besser bekannt unter seinem Künstlernamen Killustrations. Renommee in der Szene ist also schon vor dem Erscheinen des ersten Silberlings durchaus vorhanden. Aber es geht hier ja weniger um das unbestrittene Können des Künstlers in der bildenden Kunst, sondern um die Musik (an der ja ganz nebenbei auch noch ein paar andere beteiligt sind). Also was erwartet euch denn nun?

Was HARKON machen, ist schnell erklärt. Die Mucke pendelt sich zwischen heftigem Rock und hartem Metal ein. Dazu kommt noch ein gerüttet Maß an Progressivität, eine traumhaft gute Produktion, und fertig ist das Iglu. Neben Frontmann Gooßes erschöpft sich das Lineup in einer Gitarre (Volker Rummel), einem Bass (Marcel Willnat) und der Schießbude (Lars Zehner). Damit schaffen es HARKON aber scheinbar mühelos, einen sehr stimmungsvollen Klangteppich zu weben. Das liegt meiner bescheidenen Meinung nach zu einem guten Teil an der fantastischen Arbeit am Bass. Man mag es heutzutage kaum glauben, aber den Bass ohne große Probleme sofort als eigenständiges Element im Sound einer Band ausmachen zu können, ist etwas Gutes. Insbesondere, wenn man ihn so gut bedient, wie Herr Willnat es hier vormacht. Und auch ein häufiges Problem bei progressiven Bands wird hier gekonnt umschifft. Ich meine damit, dass die Band ihren Drive nicht opfert, um auf Krampf noch irgendwo 20 Taktwechsel unterzubringen. Man merkt auch so, dass hier keine Anfänger am Werk sind. Das zu umschreiben, ohne dass es allzu theoretisch wird, ist leider gar nicht so einfach. Ich empfehle euch stattdessen, mal in die Songs 'Blood Will Have Blood' und 'The Disease' reinzuhören. Dabei hört man sehr schön den Balanceakt zwischen Gaspedal und kniffligem Arrangement. Zwischen Ziegelstein und Stuck, wenn man einen Vergleich aus dem Handwerk bemühen möchte. Wer, um im Bild um bleiben, aber lieber ein paar vollkommen verspielte Arabesken bewundern will, hört stattdessen 'Round And Round'. Zwar variieren die Songs zum Teil recht deutlich in ihrem Charakter, aber erstens würde ich auch das als Qualitätsmerkmal verbuchen, und zweitens kommt früher oder später doch irgendwie immer die Handschrift der Band durch. Ja, und wie war das jetzt mit dem Gesang? Nun, der passt und lässt keine Wünsche offen. Egal, ob laute oder leise Passagen: Die Stimme sitzt. Fast wird man ein bisschen neidisch, dass so viel künstlerisches Potenzial sich auf einen Menschen konzentriert.

Insgesamt haben HARKON mit "Love And Vore" ein wirklich fantastisches Album abgeliefert, und wir wissen inzwischen, dass Björn Gooßes definitiv mehr kann als coole Coverartworks zu entwerfen. Ich empfehle euch unbedingt, mal reinzuhören und HARKON eine Chance zu geben. Das haben sich die vier Herren aus Nordrhein-Westfalen mehr als verdient. Cheers, euer Wulfgar.

Gesamtwertung: 9.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood blood dry
Trackliste Album-Info
01. Watch The World Go By
02. Double Down
03. Blood Will Have Blood
04. Take It Slow
05. Disconnected
06. Thristleblower
07. The Errorist
08. Dead Sun
09. The Disease
10. Round And Round
11. One In Vermillion
Band Website:
Medium: CD, LP
Spieldauer: 46:19 Minuten
VÖ: 31.10.2025

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