Shivered - Chains | |
|---|---|
| Review von ReviewRalle vom 04.11.2025 (250 mal gelesen) | |
Metal aus dem "mittleren Osten" ist auch im Jahr 2025 noch immer eine Rarität, deswegen freue ich mich immer sehr, wenn ich darüber berichten darf. Eine dieser Raritäten ist die iranische Ein-Mann-Doom/Gothic Metal-Band SHIVERED. Gegründet wurde das Projekt 2015 von Mohammad Maki. Erste Lebenszeichen der Band gab es bereits 2016 und 2017 in Form einer EP und eines Albums. 2018 folgte eine neue Single, dann wurde es zwischenzeitlich allerdings still, und das Projekt lag auf Eis. 2024 meldet sich SHIVERED dann mit dem Album "Existential Mourning" zurück. Am 02.11.2025 erscheint mit "Chains" nun das dritte Album des Iraners. Ein paar Gastbeiträge gibt es zwar, aber die allermeiste Musik stammt einzig aus Mohammads Feder.Ein Blick auf das Artwork verrät schnell, dass hier vieles, aber mit Sicherheit keine gute Laune Musik auf die Zuhörer wartet. Das Konzept hinter der Musik wird durch das Artwork hervorragend nach außen getragen, denn "Chains" verfolgt die Geschichte eines Mannes, der von Trauer zerfressen ist und sich immer weiter von der Welt entfremdet. Der Protagonist empfängt die Vision eines globalen Massensuizids und nachdem er sich selbst das Leben genommen hat, wird er zum Geist und damit zum Vorboten des Untergangs der Menschheit und beschwört somit die dem Album namensgebenden Ketten herauf, die sich wie Schlingen über jeden einzelnen Menschen legen. Die Musik auf "Chains" erinnert mich an schwedische Bands wie KATATONIA oder DRACONIAN, gerade der Song 'Hanging Bloom', der von der Gastsängerin Julie Orwell vorgetragen wird, versprüht einen angenehmen DRACONIAN-Scharm, ohne aber dabei eine bloße Kopie dieser Band zu sein. Das schleppende Tempo der Songs, gepaart mit dem über weite Teile klagenden Gesang, der durch die sinnvolle Ergänzung von derben Screams noch besser wirkt, und den hypnotisierenden Gitarren zieht den Hörer wirklich in das Geschehen. Die gelegentlichen Tempowechsel in das groovige Midtempo schlagen dann noch härter in die Magengruben und rauben sämtliche Hoffnung. Das Album ist wirklich keine leichte Kost, weiß aber von der ersten bis zur letzten Sekunde in seinen Bann zu ziehen und gibt den Hörer über die gesamte Dauer von über 51 Minuten auch so schnell aus diesem Bann nicht mehr frei. Die Produktion, für die sich SHIVERED ebenfalls zuständig zeigt, passt perfekt zu "Chains". Das hier ist sehr emotionale und fesselnde Musik, mit der man sich den Weltschmerz von der Seele waschen kann. Zum dauerhaften Hören möglicherweise zu schwere Kost, dennoch ein fantastisches Album. 8/10 Abschließend habe ich noch eine Bitte an euch: Solltet ihr von schweren Depressionen oder gar suizidalen Gedanken betroffen sein, sucht euch bitte Hilfe, redet mit Freunden, ihr seid nicht alleine auf dieser Welt und verdient es, Glück zu finden. Alternativ wendet euch anonym an die deutsche telefonische Seelsorge, diese ist kostenlos und rund um die Uhr erreichbar unter den Nummern 0800/111 0111, 0800/111 0222 und 116123. Danke! Fühlt euch gedrückt. Gesamtwertung: 8.0 Punkte
| |
| Trackliste | Album-Info |
| 01. The Spiral 02. Ruins of Memories 03. Savor the Fade 04. The Last Winter 05. Human Parasite 06. Hanging Bloom 07. Rebirth in Wrath 08. Chains | Band Website: www.shivered.net/ Medium: Digital Spieldauer: 51 Min. 39 Minuten VÖ: 02.11.2025 |
Alle Artikel
Metal aus dem "mittleren Osten" ist auch im Jahr 2025 noch immer eine Rarität, deswegen freue ich mich immer sehr, wenn ich darüber berichten darf. Eine dieser Raritäten ist die iranische Ein-Mann-Doom/Gothic Metal-Band SHIVERED. Gegründet wurde das Projekt 2015 von Mohammad Maki. Erste Lebenszeichen der Band gab es bereits 2016 und 2017 in Form einer EP und eines Albums. 2018 folgte eine neue Single, dann wurde es zwischenzeitlich allerdings still, und das Projekt lag auf Eis. 2024 meldet sich SHIVERED dann mit dem Album "Existential Mourning" zurück. Am 02.11.2025 erscheint mit "Chains" nun das dritte Album des Iraners. Ein paar Gastbeiträge gibt es zwar, aber die allermeiste Musik stammt einzig aus Mohammads Feder.

