Fauna - Ochre & Ash | |
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| Review von Froosti vom 28.10.2025 (248 mal gelesen) | |
Okkulte Beschwörungen und Rituale standen bei vielen Black Metal-Bands schon immer im Mittelpunkt ihrer Musik. Der Begriff Schwarze Messe fällt nicht nur im Gothic. In den letzten Jahren traten vermehrt Gruppen hervor, die das Konzept aufgreifen und auf eine spirituelle oder schamanische Grundlage stützen. Einer der größten Vertreter dieser Sparte sind wohl WOLVES IN THE THRONE ROOM. Mit ihrem Cascadian Black Metal haben sie sich einen Namen gemacht, den fast jeder Extreme Metal-Fan schon einmal gehört hat. In eine ähnliche Richtung wandern auch FAUNA, deren vierte Platte "Ochre & Ash" mir heute zur Rezension vorliegt. Thematisch gehen wir zu den Anfängen der menschlichen Spezies zurück und begleiten eine Reise vom Tod durch die Unterwelt hin zur Wiedergeburt in einer neuen Gestalt. Lohnt sich der Trip?FAUNA legen ihren Schwerpunkt auf Ambient Black Metal, was auch beim Aufbau der Platte deutlich wird. Das Album teilt sich in sechs Songs auf, wobei drei als Intro und Zwischenspiele dienen und drei Songs echte Metal-Tracks sind. Es werden rituelle Gesänge belauscht, das Dröhnen der Unterwelt drängt sich einem ins Ohr und man folgt Naturklängen. Die drei Ambient-Titel unterstreichen dabei gut das Konzept des Albums. In meinem Kopf stellt dies den Tod, die Reise durch die Unterwelt und die Wiedergeburt dar. Mir gefallen solche Elemente, weil sie rasch eine dichte Atmosphäre erzeugen. Allerdings habe ich hier so meine Probleme. Die hohe Kunst des Ambient Black Metals liegt darin, die Ambient-Elemente gekonnt mit dem Metal zu verknüpfen. Daran scheitern FAUNA und die beiden Bereiche wirken arg voneinander getrennt. Im Endeffekt leidet der Fluss des Albums darunter und die Atmosphäre wird immer wieder zerstört. Die andere Seite von "Ochre & Ash" präsentiert drei überlange Brocken. Keiner davon hat eine Spiellänge unter 14 Minuten. Dementsprechend lange lässt sich die Band Zeit, um den Spannungsbogen aufzubauen. Vollgas gibt die Band nie und bewegt sich zwischen schleppendem Tempo und Midtempo. Über monoton gespielten Riffs wabern gelegentlich kurze Melodien, während das Schlagzeug im Hintergrund donnert. Dazu erklingt immer wieder Gekeife, welches unter dem Soundteppich zu versinken droht. Die verwaschene Produktion kann man noch nicht als Lo-Fi bezeichnen, aber weit davon entfernt ist sie auch nicht. Fans von PAYSAGE D'HIVER dürften daran Gefallen finden. Alles in allem wirken die Black Metal-Songs ungemein stimmig und durch den verwaschenen Sound erzeugen sie auch ein gewisses Oldschool-Feeling. An die Meisterleistungen von WOLVES IN THE THRONE ROOM reicht dies gewiss nicht heran, aber FAUNA müssen sich damit auch nicht verstecken. "Ochre & Ash" ist in der Diskografie der Band eines der schwächeren Alben geworden. "The Hunt" von 2007 war in sich deutlich stimmiger und auch die Ambient-Elemente waren stärker eingebunden, was zu einer packenden Atmosphäre geführt hat. Nichtsdestotrotz bewegen sich FAUNA immer noch über dem Durchschnitt und setzen ihr Konzept hinter der Platte auch gekonnt um. Auch der Aufbau der einzelnen, überlangen Songs bleibt spannend und verliert sich nicht auf dem Weg. Wenn ihr eine rohe Version von WOLVES IN THE THRONE ROOM hören wollt, dann seid ihr bei FAUNA genau richtig. Gesamtwertung: 6.0 Punkte
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| Trackliste | Album-Info |
| 01. A Conjuring 02. Nature & Madness 03. Femoral Sun 04. Labyrinths 05. Mockery 06. Eternal Return | Band Website: fauna.bandcamp.com Medium: CD, DLP Spieldauer: 69:38 Minuten VÖ: 26.09.2025 |
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Okkulte Beschwörungen und Rituale standen bei vielen Black Metal-Bands schon immer im Mittelpunkt ihrer Musik. Der Begriff Schwarze Messe fällt nicht nur im Gothic. In den letzten Jahren traten vermehrt Gruppen hervor, die das Konzept aufgreifen und auf eine spirituelle oder schamanische Grundlage stützen. Einer der größten Vertreter dieser Sparte sind wohl WOLVES IN THE THRONE ROOM. Mit ihrem Cascadian Black Metal haben sie sich einen Namen gemacht, den fast jeder Extreme Metal-Fan schon einmal gehört hat. In eine ähnliche Richtung wandern auch FAUNA, deren vierte Platte "Ochre & Ash" mir heute zur Rezension vorliegt. Thematisch gehen wir zu den Anfängen der menschlichen Spezies zurück und begleiten eine Reise vom Tod durch die Unterwelt hin zur Wiedergeburt in einer neuen Gestalt. Lohnt sich der Trip?

