Maahes - Nechacha | |
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| Review von ReviewRalle vom 18.09.2025 (671 mal gelesen) | |
Die aus Bayern stammende Black Metal-Band MAAHES erhob sich 2015 aus dem Schatten des Bayerischen Waldes und widmete sich gänzlich unbayerischen Themen. Wer mit ägyptischer Mythologie vertraut ist, wird das anhand des Bandnamens schon erkannt und den ägyptischen Löwengott Mahes vor dem inneren Auge haben, alle anderen wissen es jetzt, oder spätestens dann, wenn man einen Blick auf das an einen Skarabäus erinnernde und schöne Artwork wirft. So ist es natürlich auch nur passend, dass die Bandmitglieder sich nach verschiedenen ägyptischen Göttern wie Osiris, Horus oder Seth benannt haben. Ein Jahr nach der Gründung erschien dann auch schon ein erstes Lebenszeichen in Form der EP "Ancient Force". 2020 folgte mit "Reincarnation" das Debütalbum, das in der Black Metal-Szene sehr positiv aufgenommen wurde.Mit "Nechacha" folgt am 19.09.2025 über Massacre Records das zweite Album der Band. Ein Unterschied zum Vorgänger, der recht schnell auffällt, ist der Hang zu mehr epischen und cineastischen Momenten. War das erste Album noch tiefer im traditionellen Black Metal verankert, öffnet man seinen Sound auf "Nechacha" sinnvoll und ergänzt diesen eben mit einem epischen und orchestralen Anstrich, ohne dabei aber die Härte und Aggressivität des Black Metals zu verlieren. Ganz so symphonisch wie bei DIMMU BORGIR wird es nicht, aber einen Vergleich zu den Titanen des Genres kann man durchaus ziehen. Die 11 Songs bringen es auf eine knappe Stunde Spielzeit und werden neben gutem Songwriting von einem für diese Art von Musik absolut hervorragenden Sound getragen. Die Orchestrierung ist nicht zu aufdringlich und nicht so stark im Vordergrund, wie es eben oft bei DIMMU BORGIR der Fall ist, sondern meist im Hintergrund agierend, um die Atmosphäre sinnvoll zu ergänzen oder zu unterstreichen. Die Musik lebt von dem starken Zusammenspiel aus rasenden Drums und rasiermesserscharfen Leadgitarren (und dem ein oder anderem genialen Gitarrensolo), denen schwere Riffs und ein satter Bass als Fundament dienen. Der abwechslungsreiche und infernalische harsche Gesang rundet den Sound ab. Wenn dann die gelegentlichen Chöre noch dazukommen, bauscht sich die Musik noch mehr als eh schon auf und weht einem wie ein tosender Sandsturm um die Ohren. Dennoch ist die Musik nicht so orientalisch, dass sie sich für westlich geprägte Ohren gar fremdartig anhören könnte. Es ist einfach erfrischend und schön, im Black Metal andere Themen außer wütende Vikingermobs und das immer gleiche satanische Geschwafel präsentiert zu bekommen - und die ägyptische Mythologie hat genug Themen zu bieten, die durch Black Metal verarbeitet werden können, wie MAAHES hier eindrucksvoll unter Beweis stellen. Wen die Thematik der Musik nicht interessiert und wer mit ägyptischer Mythologie gar nichts anfangen kann, aber Black Metal zu seinen Lieblingsgenres zählt, sollte mit "Nechacha" als Black Metal mit symphonischer Note aber dennoch sehr glücklich werden. Mit der Singleauskopplung 'Keeper Of Secrets' beweisen das MAAHES auch eindrucksvoll und der Song sei hier als Hörprobe empfohlen. https://www.youtube.com/watch?v=3kBL5SnmU-A MAAHES werden mit "Nechacha" sicherlich einige neue Fans gewinnen und womöglich aus dem deutschen Black Metal-Untergrund ausbrechen können, verdient wäre das zumindest allemal! Wer sich von den Live-Qualitäten der Band überzeugen möchte, hat diesen Herbst einige Möglichkeiten dazu: den Startschuss setzt der 27.09. im kultigen From Hell Club in Erfurt. 9/10 Gesamtwertung: 9.0 Punkte
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| Trackliste | Album-Info |
| 01. Magic Slave 02. The Resurrection 03. Lord of the Underworld 04. Morbid Love 05. Cult of the Sun 06. The Crown and the Sceptre 07. Keeper of Secrets 08. Obsidian 09. Patron Saint of Pharaohs (feat. Lele Habel) 10. Medusa 11. Nephthys’ Tears (Remixed & Remastered) | Band Website: https://www.maahes.de/ Medium: CD, Vinyl, Digi Spieldauer: 59 Min. 41 Minuten VÖ: 19.09.2025 |
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Die aus Bayern stammende Black Metal-Band MAAHES erhob sich 2015 aus dem Schatten des Bayerischen Waldes und widmete sich gänzlich unbayerischen Themen. Wer mit ägyptischer Mythologie vertraut ist, wird das anhand des Bandnamens schon erkannt und den ägyptischen Löwengott Mahes vor dem inneren Auge haben, alle anderen wissen es jetzt, oder spätestens dann, wenn man einen Blick auf das an einen Skarabäus erinnernde und schöne Artwork wirft. So ist es natürlich auch nur passend, dass die Bandmitglieder sich nach verschiedenen ägyptischen Göttern wie Osiris, Horus oder Seth benannt haben. Ein Jahr nach der Gründung erschien dann auch schon ein erstes Lebenszeichen in Form der EP "Ancient Force". 2020 folgte mit "Reincarnation" das Debütalbum, das in der Black Metal-Szene sehr positiv aufgenommen wurde.

