Wolves Of War - Wasteland Warfare

Review von ReviewRalle vom 11.09.2025 (458 mal gelesen)
Wolves Of War - Wasteland Warfare Die deutsche Band WOLVES OF WAR wurde 2016 im Hamburger Raum gegründet und veröffentlichte am 29.08.2025 ihr zweites Album "Wasteland Warfare" - und wer bei dem Namen direkt an das Mad Max-Universum denkt, liegt hier auch nicht ganz verkehrt. Begann die Band zunächst als Industrial Metal Band, hat sich der Sound zum neuen Album deutlich weiterentwickelt, so ist der Kern der Musik nun eine Mischung aus Symphonic Black Metal, Dark und Melodic Death Metal, der ursprüngliche Sound der Band schimmert im Ansatz aber immer wieder durch und auch das Setting hinter der Musik passt weiterhin gut zum Industrial Metal.

Das Quartett liefert mit "Wasteland Warfare" 11 apokalyptische Songs bei einer Spielzeit von knapp 53 Minuten. Dass deutscher Metal im dystopischen beziehungsweise postapokalyptischen Gewand gut funktioniert, zeigen CYPECORE seit einigen Jahren eindrucksvoll und der Vergleich hinkt gar nicht mal so sehr. CYPECORE sind eine Schippe härter als WOLVES OF WAR unterwegs, dafür ist der Sound von WOLVES OF WAR atmosphärisch und cineastischer. Aber genug der Vergleiche, zur grundsätzlichen Einordnung sicherlich hilfreich, aber hier soll's ja schließlich um die Musik der Hamburger gehen.

Wer übrigens Fan von der Fallout-Reihe oder den Welten von Metro 2033 und S.T.A.L.K.E.R. ist, findet hier möglicherweise die ein oder andere Anekdote, haltet also gerne eure Ohren auf. Aber auch die nordische Mythologie nimmt eine wichtige Rolle im Album ein. Um dem Setting der einzelnen Welten hier gerecht zu werden, kommen die Texte auch in der jeweils passenden Sprache daher, das geht von der englischen, deutschen, altnordischen bis hin zur russischen Sprache, aber auch Mittelerde-Fans dürfen die Ohren spitzen, elbisch gibt's nämlich auch noch. Mangelnde Abwechslung ist auf jeden Fall kein Kritikpunkt.

Auch interessant ist der Songwriting-Ansatz der Band. Bei symphonischen Bands ist es oft so, dass die Orchestrierung um die Metal-Elemente gebaut wird, WOLVES OF WAR verfolgten aber einen umgekehrten Ansatz, zuerst also das Orchester und die Chöre und dann der Metal. Das merkt man der Musik auch durchaus an, denn diese beiden Elemente sind sehr prägnant im Sound verankert. Wenn man Hans Zimmer, NIGHTWISH und DIMMU BORGIR gemeinsam in einen Raum setzt, könnte wohl ähnliche Musik entstehen. Zugegeben, an das Niveau dieser musikalischen Ikonen reichen WOLVES OF WAR noch nicht heran, aber was nicht ist, kann ja noch werden! Der Sound des Albums ist ebenfalls gelungen und passt zu den dystopischen Klängen. Das Artwork passt für mich nicht so wirklich zur Musik, schick ist es trotzdem.

Als Hörproben um sich ein Bild des Ganzen zu machen, empfehle ich zum einen das instrumentale 'Old World Blues', das sich mit den Atombombenabwürfen auf Japan während des zweiten Weltkriegs beschäftigt und zum anderen die Songtrilogie 'Fenrir', 'Warcry' und 'Amarok', die sich ein zirka 15-minütiges Orchester teilen und zusammen auf spitzbübische 666 Takte kommen. Allgemein wird das Album ab der zweiten Hälfte stärker, denn auch der Rauswerfer 'Reprise', der noch mal richtig in die Black Metal-Vollen geht, überzeugt. Das soll nicht heißen, dass die erste Albumhälfte schwach sei, nur dass sie eben nicht ganz so packend und mitreißend ist und sich teilweise etwas streckt, denn schlechte Songs sucht man vergebens.

Fans von symphonischem Metal und Freunde des Settings sollten definitiv beide Ohren riskieren. Wenn die Band das Niveau der zweiten Albumhälfte das nächste Mal über die komplette Distanz halten kann, dürften WOLVES OF WAR mit ihrer speziellen Herangehensweise an ihre Musik durchaus in der Szene einschlagen und aus dem Untergrund ausbrechen. Die Daumen dafür drücke ich auf jeden Fall.

7/10

Gesamtwertung: 7.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Wasteland Warfare
02. Ostankino Redemption
03. Lægjarn
04. Vârcolac
05. Einherjer
06. Superbia
07. Old World Blues
08. Fenrir (featuring Haldruhir of Sagenbringer)
09. Warcry
10. Amarok
11. Reprise
Band Website: www.wolvesofwarband.com
Medium: CD
Spieldauer: 52 Min. 51 Minuten
VÖ: 29.08.2025

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