A Flock Named Murder - Incendiary Sanctum

Review von ReviewRalle vom 08.07.2025 (8532 mal gelesen)
A Flock Named Murder - Incendiary Sanctum Wenn das Artwork vom aktuellen A FLOCK NAMED MURDER-Album "Incendiary Sanctum" kein absoluter Hingucker ist, dann weiß ich auch nicht weiter. So viele schöne Details sind hier zu finden, optisch macht also die kanadische Band, welche Black, Death, Doom und Post Metal miteinander vermengt, schon mal einiges her. 2018 aus der Asche von SOVEREIGN entstanden, schickte sich das Trio an, gleich noch im Gründungsjahr ihr Debütalbum "An Appointed Time" zu veröffentlichen. Sieben Jahre später erblickte mit "Incendiary Sanctum" nun endlich der Nachfolger am 02.05.2025 das Licht der Welt.

Wer wenig Sitzfleisch hat und mit Longtracks grundsätzlich nichts anfangen kann, wird mit "Incendiary Sanctum" vermutlich nicht glücklich werden, da der kürzeste Song immer noch mit amtlichen 13 Minuten zu Buche schlägt und der längste fast 19 Minuten Aufmerksamkeit fordert. Die vier Songs bringen es dann auch auf eine amtliche Gesamtspielzeit von 64 Minuten. Dass das hier keine Musik zum nebenbei Hören ist, sollte damit auch klar sein. Aber wer eben offen für herausfordernde Musik ist, wird mit einer atmosphärisch dichten und abwechslungsreichen Reise belohnt, denn den Musikern gelingt es fast durchgehend, den Zuhörer bei Laune zu halten.

Das gelingt vor allem daher so gut, da die Band ein gutes Gespür dafür hat, wann es Zeit wird, auf die Tube zu drücken und die Black- und Death Metal-Keule zu schwingen, aber eben auch, wenn wieder ruhigere Momente angebracht sind. Diese Tempowechsel werden gekonnt ineinander verwoben, selten gibt es einen Moment, der holprig wirkt, nur ab und an neigen manche Parts dazu ihre Zeit ein wenig auszureizen und zu überdauern, aber diese Momente sind so selten, dass es nicht zu negativ ins Gewicht fällt.

Die temporeichen und aggressiven Elemente überzeugen vor allem durch wirklich abwechslungsreiche Drums, klagende Screams, die herausragend produziert sind und ein unheimliches Gefühl hinterlassen, sowie die Leadgitarren, die gelegentlich Melodien einstreuen, die wie kleine Lichtblicke in der grundsätzlich trostlosen Atmosphäre wirken und ein Gefühl von Wärme in all der Düsternis hinterlassen. Die harten Parts wirken vor allem deswegen so gut, da die ruhigen Momente oft und gekonnt dazu genutzt werden, ein beklemmendes und hoffnungsloses Gefühl aufzubauen und zu verursachen. Manchmal dienen sie aber auch einfach als Verschnaufpause und geben Zeit, die Emotionen zu verarbeiten, ehe der nächste bedrückende Sturm über einen hereinbricht.

Wer mit Bands wie AGALLOCH, THE RUINS OF BEVERAST, aber auch HARAKIRI FOR THE SKY oder WALDGEFLÜSTER etwas anfangen kann, wird hiermit definitiv glücklich werden. "Incendiary Sanctum" macht einiges richtig gut, schwächere Momente gibt es freilich, aber es sind so wenige, dass Sie das sehr hohe Niveau nur ein wenig nach unten ziehen. Wer auf emotionaler und atmosphärischer Ebene in seine Musik eintauchen möchte, kann hier ein wunderbares Kleinod in der großen Welt des Metals finden.

8/10

Gesamtwertung: 8.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Garden Of Embers
02. Pierced Flesh Catharsis
03. The Eulogy Fields
04. To Drown In Obsidian Tides
Band Website: https://hypaethralrecords.bandcamp.com/
Medium: CD
Spieldauer: 64 Min. 07 Minuten
VÖ: 02.05.2025

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