Carving Void - Suffocate All Life | |
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Review von Froosti vom 01.07.2025 (7350 mal gelesen) | |
![]() Nach einem dronigen Intro mit entfernten, verzerrten und schwer zu verstehenden Worten kam mir schon die Befürchtung, dass es sich um eine Weltraum-Atmo-Frickel-Death-Metal-Band handelt. Ich weiß, BLOOD INCANTATION gehen damit seit ein paar Jahren durch die Decke, aber mich haben solche Platten bisher stets gelangweilt. Allerdings macht der Opener 'Entrained By Hate' sofort deutlich, dass die Reise in eine ganz andere Richtung gehen wird, und das sorgt für ein Grinsen in meinem Gesicht. Kurz und knackig bellt uns Sänger Tom den Titel entgegen und das Geschepper knallt ohne Gnade los, und was für ein Sound das ist! Roh, kratzig und unbehandelt drückt es aus den Boxen. Ich habe das Gefühl, als wäre ich auf einem Konzert oder im Proberaum der Band. Nah am Live-Sound, druckvoll und weit weg von jedweder sauberer Produktion, ist für mich immer die beste Art und Weise, um Death Metal der alten Schule rüberzubringen. Nach dem Intro gibt es auch keine Pause mehr und der Panzer rollt mit Vollgas voran. Die tiefgestimmten Gitarren bieten pfeilschnelle und aggressive Riffs an und das donnernde Schlagzeug gibt den Takt vor. Stellenweise tauchen CARVING VOID auch mal in den Brutal Death Metal ab, ohne jedoch darin zu versinken. Im Mittelpunkt der Musik stehen aber die Vocals. An der Stelle merkt man auch die Einflüsse des Hardcores am ehesten. Neben den gewohnten Growls und Screams des Death Metals finden auch immer wieder die typischen Shouts des Hardcores Anwendung. Durch diese Einflüsse und durch den deutlichen Gesang von Sänger Tom, fällt es mir auch leicht, den Texten der Platte zu folgen. Mit den klaren Shouts, besonders im Refrain, entwickelt sich auch eine intensive Eingängigkeit, und nach ein paar Runden auf dem Plattenteller kann ich die meisten Songs ohne Probleme mitgrölen. Besonders der Opener 'Entrained By Hate', 'Fragments Under The Black Sun' und 'Suffocate All Life' bohren sich ohne Gnade in die Gehörgänge. Natürlich gibt es auch ein paar Punkte, die mich an dem Album stören. Im Bereich der eigenen Note hat die Band noch deutlich Luft nach oben. Handwerklich ist das alles nicht schlecht, aber noch heben sie sich nicht stark genug von der breiten Masse ab. Es fehlt der Punkt, an dem man einen Song hört und sofort erkennt, dass es sich dabei um CARVING VOID handelt und nicht um eine andere Band. Vielleicht könnte man die Einflüsse des Hardcores noch etwas intensiver ausarbeiten, um eine eigene Note zu erschaffen. Zu oft folgt die Platte noch dem Schema F des Death Metals der alten Schule. Wo die Einflüsse des Hardcores aber etwas zurückgeschraubt werden sollten, ist bei der Gestaltung des Covers. Meiner Meinung nach fällt das Genre immer wieder mit fürchterlichen Artworks auf, und auch "Suffocate All Life" ist da keine Ausnahme. Es geht zwar immer noch schlimmer, aber was sich die Band dabei gedacht habt, kann ich nur erraten. CARVING VOID haben mit ihrem zweiten Album "Suffocate All Life" keinen Meilenstein des Death Metals erschaffen, aber sie legen uns einen ordentlichen, räudigen Brocken in den Weg. Das Album wird mich mit ziemlicher Sicherheit durch den heißen Sommer begleiten, bevor es im Herbst wieder dem Black Metal weichen muss. Wer auf oldschooligen Death Metal, gepaart mit einer Ladung aggressivem Hardcore steht, der wird mit dieser Platte nichts falsch machen. Gesamtwertung: 7.0 Punkte ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() | |
Trackliste | Album-Info |
01. Intro 02. Entrained By Hate 03. Empires 04. Fragments Under The Black Sun 05. Homecoming 06. Suffocate All Life 07. The Heat / The Shape 08. Mindgrinder 09. The Architects Of Disgrace | Band Website: facebook.com/carvingvoid.band Medium: LP Spieldauer: 35:46 Minuten VÖ: 02.05.2025 |
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