Nad Sylvan - Mounumentata

Review von derkleinekolibri vom 18.06.2025 (9317 mal gelesen)
Nad Sylvan - Mounumentata Hugh Erik Stewart, ein schwedischer Progressive Rock-Musiker, geboren in Kalifornien als Sohn einer Schwedin und eines ungarisch-amerikanischen Tennisstars, nennt sich seit gut 28 Jahren NAD SYLVAN. In den frühen Achtzigern war er bei HASSE CARLSSON AND THE TETIVES zweiter Keyboarder und Backgroundsänger. Nach einer Namensumbenennung in ONE BY ONE wurde er schließlich Leadsänger und man veröffentlichte zwei Singles. Mehr kam allerdings nicht zustande, und die Gruppe zerbrach schließlich. Von 1989 bis 1996 werkelte er isoliert in seinem eigenen Studio, um herauszufinden, welche Art von Musiker er sein wollte. 1995 erschien ein erstes Soloalbum. 1997 legte er nach dem Selbstmord eines sehr guten Freundes seinen eigentlichen Namen ab und wurde zu NAD SYLVAN. Mittlerweile liefert der Schwede sein fünftes Soloalbum "Monumentata", das am 20. Juni 2025 veröffentlicht wird. Acht der neun Songs sind länger als fünf Minuten. Das Coverartwork ist unspektakulär und lässt eher weniger angenehme Gefühle aufkommen. Andererseits spiegelt das Cover ebenso wie ein Dreiviertel der Texte die Lebenserfahrungen des 66-jährigen wider.

2012 erregte er das Aufsehen eines gewissen STEVE HACKETTs. Genau, gemeint ist der Gitarrist von GENESIS in der Zeit von 1971 bis 1977. So kam es, dass Hugh Erik Stewart alias NAD SYLVAN nebst vielen anderen Künstlern bei "Genesis Revisited II" mit an Bord und seine Stimme zu hören war.

"Monumentata" ist übrigens ein zwar ungewöhnlicher Albumtitel, hat aber eine durchaus nachvollziehbare Entwicklung durchlaufen: Eines Tages wurde er sich der Endlichkeit des Todes seiner Eltern bewusst und fand das monumental. Und da sein Vater zur Hälfte Ungar war, kombinierte er das ungarische Wort für Vater - Tata - mit dem eben erwähnten Begriff und so entstand "Monumentata".

Den größten Teil der Keyboard- und Gitarrenparts spielte er selbst ein. Seine Gesangsqualitäten sind ein weiteres besonderes Merkmal der überwiegend progressiven Musikstücke, bei denen es manchmal zugeht, als stünde man inmitten eines Livekonzerts von GENESIS, nur mit von denen nicht bekannten Titeln. Die zwei, drei eher rockig als progressiv gehaltenen Stücke lassen sich in Richtung MARILLION verorten. Aber zu keiner Zeit werden die altgedienten Herren kopiert. NAD SYLVAN vermeidet es während der fast 50 Minuten gekonnt, genauso wie der Progressive Rock der Siebziger zu klingen. Er führt vielmehr seine Eigenheiten mit ein, die das Album sehr eigenständig klingen und neuzeitliche Elemente einfließen lassen. Was gitarrenmäßig an die Ohren gelangt, ist perfekt inszeniert, auch das Keyboardspiel zündet in jedem Song. Einen kleinen Missstand gibt es dennoch zu vermelden: Es fehlt etwas Härte. Aufnahmetechnisch gibt es nichts zu bemängeln. Die Ortbarkeit der Instrumente ist einer der positiven Aspekte des Klanggeschehens. Glücklicherweise klingt "Monumentata" nicht so blutleer wie viele andere Produktionen dieser Art.

Vier Songs setzen sich deutlich vom Rest ab: 'Flowerland', 'Wildfire' und 'I'm Stepping Out' sowie 'Unkillable'.

Zur Verfügung steht NAD SYLVANs fünftes Soloalbum als limitierte CD im Digipack und als limitiertes grünes Vinyl.

Gesamtwertung: 7.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Secret Lover
02. That's Not Me
03. Monte Carlo Priceless
04. Flowerland
05. Wildfire
06. Make Somebody Proud
07. I'm Stepping Out
08. Monumentata
09. Unkillable
Band Website: www.nadsylvan.com
Medium: CD, LP
Spieldauer: 49:49 Minuten
VÖ: 20.06.2025

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