Haggus - Destination Extinction

Review von Metal Guru vom 20.06.2025 (11707 mal gelesen)
Haggus - Destination Extinction HAGGUS: drei maulmaskierte, teiltätowierte Typen in Turnschuhen pseudonymens Hambone (strinx, spew, decomposition), Mister Brisket (stranx, splat) und The Slamburglar (percussive purulence). Sorry, das steht da genau so. Das kalifornische Trio rühmt sich, den sogenannten "Mincecore" (= einen neuen Musikstil, yeah!) kreiert zu haben. So what - might YOU ask - is Mincecore? Well, Mincecore ist laut Nebenwirkungszettel (Zitat No. 1) "Ski masks. Pitch shifters. Debaucherous live shows. This is what you think of when you think of mincecore". Also, beim Anblick maskierter Tätowierter im Jahre 2025 denke ICH an alles Mögliche - NICHT an Skimasken, Tonhöhenverschiebungselektronik oder/und Verausgabung. Aber okay, wir haben Pfingsten und da will ich mal nicht so (= ignorantig, übellaunig, vorurteilig) sein und gebe HAGGUS 'ne (Hör-)Chance:

"Destination Extinction": Zehn straighte Stücke in 24 marternden Minuten und 28 sägenden Sekunden - alles klar! Grobschlächtiges Gitarrengeriffe, garstiges Grunzen/furchteinflößendes Fauchen/bestialisches Bellen, derbes Drumming und brachiale Bässe als Audio-Essenz - eieiei! 'Crippled By Stupidity', 'Rotting Off' oder 'What's Fucking Left' als Songtitel - mein lieber Scholli! Der Nebenwirkungszettel behauptet allen Ernstes (Zitat No. 2) "... there isn't a band on the planet that can replicate their infectiously brutal sound". Also, DAS hängt ja wohl gaaanz entscheidend davon ab, WER den Begriff "brutal" WIE und vor allem WARUM definiert. Dabei ist HAGGUS Mucke weiß Gott nicht "schlecht" (whatever THAT means) oder schlecht gemacht - im Gegenteil: Die durchweg kompakt-kurzen Songs enthalten 'ne Menge Breaks/Stopps, Changes/Parts, Soli/Surprises aller drei Brutalinskis/Krachmacher/Übeltäter - für ihre kompakte Kürze. Und "gut" gespielt sind sie auch. Also definitiv kein Grund zu maulen. Aber dieses superlative Rumgeprotze: Muss das denn immer und überall sein?

Hm, schwierig. Der Nebenwirkungszettel beschreibt "Destination Extinction" als (Zitat No. 3) "... a sonic voyage through the entire history of extreme underground chaotic punk and metal and back. This is mincecore. This is HAGGUS". DAS mag ja sein - für HAGGUS, in Kaliforniern, weit weg. Mir (= Deutscher in Deutschland) reichen akustische Bösewichte/deutsche Krachmacher/musikalische Übertäter wie DAS SCHIZOPHREN, ENDSTILLE, HORNBEAM, NOISE FOREST, TURF BLOSSOM und wie sie alle heißen, wenn ich irgendeinen "infectiously brutal sound" (hören) will. Keine Ahnung, was HAGGUS (sich selbst oder der Welt?) beweisen/demonstrieren/sagen wollen - mir sagen sie nichts, zumindest nichts Neues. Vorteil: Nach keiner halben Stunde hat die (angebliche oder tatsächliche) Brutalität ein Ende. Nachteil: Der Nebenwirkungszettel befiehlt (Zitat No. 4) "... love 'em or hate 'em!" Also, lieben kann ich HAGGUS zum jetzigen Zeitpunkt auf gar keinen Fall ...

Gesamtwertung: 7.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Rotting Off (2:46)
02. Bound By Realms Of Cruelty (2:36)
03. What's Fucking Left (2:09)
04. Lobotomized Compliance (2:27)
05. Do You Love Mincecore (1:48)
06. Repulsive Institution (2:18)
07. Crippled By Stupidity (2:56)
08. As The Hammer Drops (2:26)
09. Haggus - Malignant Boomer (1:29)
10. Grotesque Reflection (3:33)
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 24:28 Minuten
VÖ: 20.06.2025

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten