A-Z - A2Z2 | |
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Review von baarikärpänen vom 07.06.2025 (1600 mal gelesen) | |
![]() Wie schön ist es dann, wenn sich doch eine dieser "Supergroups" zusammentut, die diesen Namen absolut verdient hat. Musiker, die den Vorteil haben, sich und der Welt nichts mehr beweisen zu müssen, deren Namen jedem geläufig sind, der in den letzten Jahrzehnten nicht auf den Ohrwatscheln gesessen hat. Die einfach Musik zusammen machen, die natürlich auch Einflüsse aus den Stammbands verarbeitet, aber letztlich eigenständig genug sind. Mark Zonder, Nick van Dyke oder Ray Alder, die führenden Köpfe hinter A-Z, müssen niemandem mehr etwas beweisen, sie können einfach das machen, was ihnen gefällt. Das hat schon bestens auf dem allseits gefeierten selbstbetitelten Debüt funktioniert, obwohl es durchaus einige kritische Stimmen gab, die das Album etwas zu beliebig fanden in einigen Passagen. Aber auch diese Kritiker sollten mit dem jetzt erscheinenden "A2Z²" endgültig verstummen. A-Z bleiben ihrem Stil aus AOR, Hard Rock, Melodic Metal und progressiven Ausflügen zwar treu, haben aber eine ordentliche Schippe mehr Schmackes draufgepackt. ![]() Wie gut das funktioniert, dafür kann man den Opener 'Fire Away' als Musterbeispiel anführen. Knapp fünf Minuten reichen dem Sechser, um all ihre stilistischen Einflüsse unter einen Hut zu bringen, daraus einen Song zu machen, der keinerlei Wünsche übrig lässt und wirklich zu keiner Sekunde wirr oder überambitioniert klingt. Vertrackte Rhythmen treffen auf Melodic Metal at its finest, ein AOR-mäßiger Refrain zum Niederknien, ein Ray Alder, den ich so klasse noch nicht gehört habe, garniert mit einem gigantischen Gitarrensolo. Das direkt nachfolgende 'Running In Place' legt sogar härte- und geschwindigkeitstechnisch noch einen Zacken zu, aber auch hier wieder Hooks, Hooks, Hooks. Dass 'Nothing Is Over' zu Beginn irgendwie an DREAM THEATER erinnert - geschenkt! Denn die haben - bei aller unbestreitbaren musikalischen Klasse - schon seit gefühlten Ewigkeiten keinen vergleichbaren Smasher mehr auf die Kette bekommen. Großes Kino ist dann 'A Wordless Prison', das im Stile einer Halbballade beginnt, dann aber zu einer leicht orientalisch klingenden Prog-Abfahrt wird. Und auch hier dann wieder ein Refrain, der sich sofort ins Ohr setzt und für den andere Truppen Oma, Haus oder Auto verkaufen würden. Spannend auch das an QUEENSRÿCHE zu "Empire"-Zeiten erinnernde 'This Chaotic Symphony'. Logo, A-Z kopieren hier nichts (haben die Herren auch nicht nötig), es geht mehr um das Gefühl, das man beim Hören des Songs bekommt. Lediglich 'Learning To Fly' klingt im Vergleich zu den anderen neun Nummern etwas beliebig, aber auch hier gilt, dass diese Nummer bei anderen Bands zu den Highlights auf einem Album gehören würde. "A2Z²" ist ein Album geworden, das seinen nun wirklich nicht schlechten Vorgänger um Längen übertrifft. Zonder selbt hat ja gesagt, dass er die Truppe bewusst A-Z (Alder thru Zonder) genannt hat, weil er damit verhindern wollte, dass man sie alleine vom Namen her schon in eine bestimmte Schublade packt. Genau das trifft auch auf das Material auf "A2Z²". Es lässt sich nicht in eine bestimmte Schublade packen, vielmehr zeigen sich A-Z, wenn man beim Vergleich mit den Möbeln bleiben will, als äußerst begabte Tischler, die aus vielen Schubladen etwas einzigartig neues erschaffen. Und auch Ray Alder erfindet sich noch mal, dank A-Z, ganz neu, weil das Material auf "A2Z²" ihm die Möglichkeit bietet, deutlich rauher und kraftvoller zu klingen. Darüberhinaus liefert Alder tolle Texte zu den Songs, die es Hörerinnen und Hörern, im Gegensatz zu seinen sonstigen eher dunklen Lyrics, leicht machen, sich in der ein oder anderen Form darin zu finden. Nicht unerwähnt bleiben sollen natürlich Bassist Philip Binoe, Gitarrist Simone Mularoni und Keyboarder Jimmy Waldo, die einen nicht unerheblichen Beitrag dazu leisten, dass "A2Z²" ein kleines Meisterwerk geworden ist. Vor allem die Gitarrensoli sind für sich genommen schon ein Grund, sich dieses Scheibchen in die heimische Sammlung zu stellen. Nicht unerheblich ist ja mittlerweile auch ein Blick auf die Produktion des Albums. Die ist auf "A2Z²" äußerst gelungen, vor allem die Drums klingen kraftvoll, aber auch allen anderen Instrumenten wird genug "Luft zum Atmen" eingeräumt. Summa summarum passt hier alles perfekt. Was will man also mehr? Als Fazit können wir festhalten, dass A-Z mit "A2Z²" ein Album vorlegen, das zum einen eine klare Steigerung zum eh schon exzellenten Vorgänger ist und zum anderen eine Band zeigt, die weiß, was sie macht. Eine Band, die Stilarten in Songs packen kann, die sonst so gar nicht zusammenpassen mögen. Heraus kommen bei A-Z dann Lieder, die sowohl Prog-Fans begeistern werden, aber auch die ansprechen, die gute und einprägsame Hooks zu schätzen wissen. Wie bereits geschrieben müssen Zonder, Alder & Co niemandem mehr irgendwas beweisen. Genau das ist dann auch der Grund, warum "A2Z²" für mich bereits jetzt zu einem der Höhepunkte im Jahr 2025 gehört und jeden einzelnen der wohlverdienten neun Punkte Wert ist. Gesamtwertung: 9.0 Punkte ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() | |
Trackliste | Album-Info |
01. Fire Away 02. Running In Place 03. Nothing Is Over 04. A Wordless Prison 05. Reaching Out 06. The Remedy 07. I Am Numb 08. This Chaotic Symphony 09. Learning To Fly 10. Now I Walk Away | Band Website: www.facebook.com/AthruZBand/ Medium: CD, LP Spieldauer: 50:53 Minuten VÖ: 06.06.2025 |
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