Austere - The Stillness Of Dissolution | |
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Review von Zephir vom 08.06.2025 (1369 mal gelesen) | |
![]() Die Melange aus Extreme Metal und Post Rock, die uns das neue Werk "The Stillness Of Dissolution" nun darbietet, ist vielleicht die folgerichtige Weiterentwicklung aus dieser Historie. Was zunächst nach den üblichen Verdächtigen aus der Sparte Post Black/Post Metal klingt, wird nunmehr als Dark Metal annonciert, und sofern man diese Bezeichnung in ihrer Crossover-Schwammigkeit zu fassen vermag, trifft sie es wohl auch ganz gut. Schon der Opener 'Dissolved Exile' liefert einen völlig ungewohnten rhythmischen Drive; aufheulende Gitarren klingen sehr viel mehr nach Metal und Rock denn nach Black und Post. 'Time Awry' schwimmt in einer treibenden Monotonie, deren Riffing hier und da so auch bei HARAKIRI FOR THE SKY auftauchen könnte. Wer weiland die entrückten, teils hochfrequenten Schreie goutiert hat, wird nun von den dunkel-heiseren Vocals ein wenig enttäuscht sein. 'Redolent Foulness' klingt zu Beginn nach GERM, wobei sich ja schon anhand von Yatras' Soloprojekt eine große Bandbreite stilistischer Vielfalt ausmachen lässt. Was hier passiert, wird Diskussionen auslösen, denn der zweistimmige Cleangesang, der sich durch beinahe den gesamten Track zieht, ist ganz sicher nicht jedermanns Sache. Wer es vergessen hat: Träumerische Post-Black-Passagen mit Clean Vocals gab es schon anno 2009 ('This Dreadful Emptiness', 'Just For A Moment ...'). Aber wie bei einigen anderen Post-Black-Vertretern bleibt eben auch hier von Jahr zu Jahr weniger Black Metal übrig. Auch 'The Downfall' beginnt mit klaren Vocals, die Stimmung wechselt aber hörbar mitsamt dem nunmehr gedrosselten Tempo: Die Melancholie dieses Songs, unter der ständig ein hoffnungsvolles Leuchten aufglimmt, ist nachgerade ANATHEMA-mäßig. Der Gesang hat nach meinem Empfinden eindeutig seine Stärke in den harschen Vocals, hierüber dürfen die Gelehrten gern streiten. 'Rusted Veins' kommt dann wieder rockig daher und erinnert mich abermals stark an HARAKIRI FOR THE SKY. Auch hier heulen die Gitarrensaiten zwischendurch wieder auf, was eine durchaus gefällige Provokation darstellt. Der Rausschmeißer 'Storm Within My Heart' bietet abschließend so etwas wie melodischen Post Black Metal, der in dieser Form auch bei ELLENDE oder im Werk von HERETOIR auftauchen könnte: Der Gutturalgesang klingt hier entrückter und hallend, die instrumentale Bridge nach der ersten Halbzeit hält nur kurz den Atem an, der Song verhallt mit den letzten Saitenklängen in Einsamkeit. In diesem Format gefällt das neue Album mir ganz persönlich am besten. Gleichwohl muss ich feststellen, dass "The Stillness Of Dissolution" so ganz anders abschließt, als es anfängt. Von Yatras einige stilistische Experimente und musikalische Provokationen gewohnt, läuft die Platte dennoch nicht so richtig geschmeidig durch meine Ohren. Dass AUSTERE sich nach all den Jahren genremäßig in eine andere Richtung bewegen, ist augenscheinlich, aber was genau daraus wird, ist mir noch nicht ganz klar. Untenstehend verlinke ich als Anspieltipp 'Storm Within My Heart', allerdings mit dem Hinweis, dass dieser Track nicht für das fragmentierte neue Output "The Stillness Of Dissolution" im Ganzen spricht. Gesamtwertung: 6.5 Punkte ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() | |
Trackliste | Album-Info |
01. Dissolve Exile 02. Time Awry 03. Redolent Foulness 04. The Downfall 05. Rusted Veins 06. Storm Within My Heart | Band Website: Medium: CD Spieldauer: 43:45 Minuten VÖ: 06.06.2025 |
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