Phantomy - From The Wild

Review von derkleinekolibri vom 13.06.2025 (8585 mal gelesen)
Phantomy - From The Wild Bämmm!!! "Hier sind wir, PHANTOMY aus Finnland!" So und nicht anders ertönt dann auch ihr Debütalbum "From The Wild" aus den Lautsprechern: voller Selbstbewusstsein.

Das finnische Gespann existiert seit fünf Jahren, hat einige Besetzungswechsel hinter sich gebracht und arbeitet seit 2024, als Sänger Samu Karhu zur Band stieß, unverändert miteinander. Und wie sie das tun ...

Acht energiegeladene Hard Rock/Heavy Metal-Songs haben sie eingespielt und auf CD pressen lassen. Wer möchte, der kann die Musik auch digital erwerben, kann dann aber das locker-flockige Popart-Cover nicht in Händen halten, sondern nur auf dem Bildschirm anschauen.

Die Finnen gehen von Anfang an aufs Ganze, lassen sich durch nichts beirren und zeigen eine Spielfreude, die während der Gesamtlaufzeit des Albums von 2285 Sekunden niemals ins Wanken gerät.

Im Norden der im Osten Finnlands gelegenen Region Savo liegt der idyllische Ort Iisalmi, der als Geburtsstätte von PHANTOMY gilt. Das Quintett setzt sich zusammen aus Samu Karhu (Vocals), Eetu Räsänen (Guitar, Backing Vocals), Rasmus Laurila (Guitar, Backing Vocals), Roope Lappalainen (Bass) und Herkko Lappalainen (Drums). Es poltert und kracht vehement, wenn das Fünfergespann auf die Tube drückt. Des Sängers Stimme erinnert zeitweise an jenen Gesang von Alice Cooper, als dieser mit 'Poison' und dem Album "Trash" 1989 zurück in die Charts kehrte und ein unglaubliches Comeback hinlegte. Samu verpasst dem Ganzen Gedresche dadurch auch noch eine Menge Charme. Die Gitarristen ihrerseits sorgen für mitreißende Riffs und das eine oder andere ins Mark gehende Solo - zu Weihnachten sagt man "Glocken, die süßer nie klingen", hier kann man das in "Gitarren, die schöner nie knarzen" abändern. Kurzum: PHANTOMY folgen den Spuren ihrer Vorbilder, die längst zu Legenden gewordenen IRON MAIDEN, PEER GÜNT, MÖTLEY CRÜE und W.A.S.P., und können sich getrost am Ende der Genannten schon mal einreihen. Scheinbar haben sie auch häufig DEF LEPPARD gehört, sodass es nicht verwundert, bei 'Lost In The Night' einige derer musikalischen Merkmale herauszuhören - hierbei gebührt dem Schlagzeuger großer Respekt, der das Drumming im Hintergrund während des fetzenden Gitarrensolos wunderbar in Szene setzt. Aber es kommt noch besser, denn die Jungs schaffen es, einem Songanfang von ELOYs genialem Longplayer "Ocean" eine Rockigkeit zu verleihen, dass 'The Freezing Moon' ganz anders als gefrorenes Mondgestein klingt. Hut ab vor so viel Chuzpe.

Es bedarf keiner langen Litanei, um PHANTOMYs Debüt näher zu beschreiben. Die Jungs haben kapiert, wie man herausragende Songs konzipiert und das alles in laute, harte, fetzige und schrille Töne umsetzt. Dieses Produkt muss man einfach hören! Oder besser noch: besitzen!

Das Niveau von "From The Wild" auf einem zweiten Album zu halten, wird allerdings verdammt schwierig. Bleiben die fünf Musiker jedoch so energiegeladen und spielfreudig und lassen es nicht am nötigen Elan fehlen, können sie das aber gewiss bewerkstelligen.

Bämmm!!! Mit einem Knall verlassen uns nun die Finnen wieder und lassen uns mit offenstehenden Mündern und vor Verzückung blinkenden Augen zurück ... autsch ... und mir haben sie zusätzlich noch fast zehn Blutstropfen entnommen ...

Gesamtwertung: 9.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. From The Wild
02. High Octane
03. Tiger Wound
04. Lost In The Night
05. The Freezing Moon
06. Christine
07. Wild Jungle Woman
08. Bad Blood
Band Website:
Medium: CD, Digital
Spieldauer: 38:05 Minuten
VÖ: 13.06.2025

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