Drudensang - Geysterzvvang | |
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Review von Froosti vom 30.05.2025 (9274 mal gelesen) | |
![]() Im Grunde machen DRUDENSANG genau dort weiter, wo sie mit "Tuiflsrijtt" aufgehört haben. Rasender, eiskalter Black Metal der alten Schule fegt über uns hinweg, wie man ihn besser kaum umsetzen kann. Die Gitarren sägen sich ohne Gnade durch die Songs und klingen dabei hervorragend roh und kalt aus den Boxen. Das Schlagzeug treibt unnachgiebig nach vorn, setzt aber auch immer wieder Akzente im Sound der Band. Dabei setzt Schlagzeuger Nefastus auf ein intensives, aber songdienliches Spiel, womit er bei mir punktet. Nicht nur Gitarristen können mit ihrem übertrieben technischen Gefrickel einen Song zerstören. Sänger Krámpn sorgt mit seinem Organ für ein richtiges Oldschool-Feeling. Giftig gurgelnd und räudig keifend lässt er jedes schwarze Herz höherschlagen. Abgerundet wird das Ganze durch einen atmosphärischen Keyboardteppich, der aber angenehm im Hintergrund agiert. Im ersten Moment klingen DRUDENSANG also wie eine hervorragende Black Metal-Band der 90er Jahre. Aber was ist nun das Besondere an der Band? Wo andere Bands an der Mystik scheitern und nur wie ein Theater wirken, überzeugen DRUDENSANG auf voller Länge. Auf Platte schaffen sie das mit durchdachten, ruhigen und okkulten Passagen. Sei es nun das überlange Intro 'Geysterzvvang', mit dem sie die EP einleiten, oder die immer wiederkehrenden melodischen Unterbrechungen in der Raserei. Akustische Gitarren mit okkultem Gesang finden ihren Einsatz ebenso wie melodische Leads an der Gitarre. Besonders 'Offenbarung Der Lvzier' zeigt dies deutlich. Dabei schafft die Gruppe es, eine intensive Atmosphäre aufzubauen, ohne dass ich sie jemals zum Atmospheric Black Metal oder Melodic Black Metal zählen würde. DRUDENSANG stehen mit ihrer neusten EP "Geysterzvvang" zu Recht im Rampenlicht des Untergrunds und zeigen einmal mehr, wie spannend Black Metal sein kann. Die Atmosphäre versinkt nicht im Kitsch. Die Raserei verliert sich nicht in einem ungewollten Chaos. Die Vocals sind auf den Punkt genau getroffen. Die Instrumentalisten setzen traditionelle Trademarks des Genres hervorragend um, setzen eigene Akzente und sind damit keine Kopie der alten Helden. Abgerundet wird das Ganze durch eine treffende, rohe Produktion. Ich ziehe der Band nur einen halben Punkt ab, und dass auch nur, weil mir das Debütalbum noch ein wenig besser gefällt. Falls ihr mal die Chance habt, DRUDENSANG auf einem Konzert sehen zu können, solltet ihr hingehen. Ich konnte die Gruppe bisher nur ein einziges Mal live erleben, aber der Auftritt zählt bis heute zu einem der besten Black Metal-Konzerte, die ich gesehen habe. Verpasst das nicht! Gesamtwertung: 9.5 Punkte ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() | |
Trackliste | Album-Info |
01. Geysterzvvang 02. VVydargaenger 03. Hoellenkunst Im Brennend Aether 04. Offenbarung Der Lvzier 05. Blutkreys Teufeley 06. Miasma | Band Website: drudensang.de Medium: CD, LP Spieldauer: 30:18 Minuten VÖ: 16.05.2025 |
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