Trivax - The Great Satan

Review von ReviewRalle vom 30.05.2025 (10847 mal gelesen)
Trivax - The Great Satan Der Promotext dieses Albums "Dieser Metal ist politisch: "The Great Satan" mischt Black Metal- und iranische Folklore-Elemente, um die dunkle Seite der islamischen Revolution anzuprangern." hat mich direkt gefesselt und neugierig gemacht, auf das was einem die iranisch/englische Band TRIVAX auf "The Great Satan" präsentiert. Die 2009 ins Leben gerufene Band hat ihre Wurzeln in der iranischen Hauptstadt Teheran, 2011 wanderte der Kopf hinter der Band aber nach England aus und formierte sich dort neu. Seitdem sind zwei Alben erschienen und mit "The Great Satan" steht nun Album Nummer drei in den Startlöchern.

Black Metal, angereichert mit iranischer Folklore, Death und einer kleinen Prise Thrash Metal, sowie Texten in englischer, persischer und arabischer Sprache sowie die Verwendung für Europäer unüblicher Folkinstrumente (Oud und Bağlama) klingt nicht nur einzigartig und spannend, sondern ist es auch. Wenn das Ganze dann noch mit so einem rasiermesserscharfen Sound und einem entsprechend stimmigen Artwork daherkommt, kann das doch nur gut werden, oder?

Da ich leider kein Kenner der Geschichte hinter diesem Album war, reiße ich sie nur kurz an, empfehle aber jedem, der die Musik feiert, sich mit der Materie dahinter auseinanderzusetzen, dann wirkt "The Great Satan" noch besser als es das Album eh schon tut. Das Cover stellt Ayatollah Khomeini dar, welcher mit seinem religiösen Extremismus für eine unerbittliche Unterdrückung und die damit einhergehenden unzähligen Todesfälle, darunter auch Kinder (wird im Song 'Operation Ramadan' behandelt) verantwortlich ist. Die brennenden Moscheen im Hintergrund des Artworks zeigen eindeutig, das hier ist kein gespielter satanischer Black Metal, nein, das hier ist reale, in Musik gepresste Finsternis.

Und die Musik hat es verdammt in sich. Nicht nur ist die Thematik eine angenehme Abwechslung, auch die Sprache sowie die fein dosierte iranische Folklore lassen die Band aus der Masse der Black/Death Metal-Bands positiv hervorstechen. Wer Bands wie BEHEMOTH, ROTTING CHRIST und HATE zu seinen Lieblingen zählt, wird hier voll auf seine Kosten kommen.

Die neun Lieder bringen es zusammen auf eine Laufzeit von 42:37 Minuten und hier wird keine Sekunde verschwendet. Das Album überzeugt nicht nur kurzfristig, sondern wirkt angenehm nach. Gerade die drei längeren Stücke 'Here Comes The Flood', 'Daemon's Melancholia' und 'Operation Ramadan' bündeln sämtliche Emotionen dieses Albums und überzeugen auf voller Länge. Mit dem äußerst atmosphärischen Introsong 'Atash' wird eine gewaltige Spannung aufgebaut, die sich dann im letzten Drittel gekonnt entlädt. 'To Liberation And Beyond' kommt mit einer angenehmen Thrash-Note daher und gibt dem Ganzen noch so ein Mittelfinger hoch Punk-Feeling. Mit 'Tamam Shod', einem akustisch und sehr reduziert gehaltenem Lied, wird das Album würdevoll abgeschlossen und lässt mich jedes Mal ein wenig betroffen zurück.

Auch die hier nicht erwähnten Songs brauchen sich nicht verstecken, Ausfälle gibt es hier wahrlich keine. Das hier ist ehrlicher Black Metal, hier geht es nicht um ein Gimmick, hier wird die Musik gelebt und das spürt und hört man. Begebt euch auf diese dunkle Klangreise, es lohnt sich!

9/10.

Gesamtwertung: 9.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood blood dry
Trackliste Album-Info
01. Atash
02. To Liberation And Beyond
03. Lawless Eternal
04. Here Comes The Flood
05. The Great Satan
06. Daemon's Melancholia
07. Ya Saheb Az Zaman
08. Operation Ramadan
09. Tamam Shod
Band Website: https://trivax.bandcamp.com/
Medium: CD
Spieldauer: 42 Min. 37 Minuten
VÖ: 30.05.2025

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten