Candlemass - Black Star | |
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Review von Chaosswampchicken vom 10.05.2025 (2744 mal gelesen) | |
![]() Brandneues direkt zu Beginn Wir starten direkt mit dem Titelsong 'Black Star' in die EP: Während eine Akustikgitarre spielt, setzen sofort Johan Länquists Vocals ein, über sanften Melodien. Der Sound braucht nicht lange, um den Hörer durch seine schiere Schwere fast zu erdrücken, das Riff ist schwer, langsam und brechend - ganz im Stil der Band. Die Musik wird in den Strophen immer langsamer, gewinnt aber im Refrain nochmal ordentlich an Schwere und Intensität. Weniger als zwei Minuten im Song, und wir werden mit einem frühen und wirklich intensiven Solo verwöhnt, die Rhythmussektion indes trottet wunderbar und unterstützend im Hintergrund daher. Nach dem Solo kommt hier nach kurzer melodischer Wartezeit ein ziemlicher Breakdown-Part daher, bevor uns Johan wieder mit seiner tollen Stimme über einem schönen, melancholischen, mit Akustikgitarre gespielten Stück erfreut. Etwa zur Mitte des Songs hin setzt ein träges und schwerfälliges Riff ein, man wird hier in eine unheilvolle, doch melodische sowie ungewisse Atmosphäre gehüllt - eben diese stimmungsvolle Atmosphäre, die CANDLEMASS in all ihren Jahren sorgfältig aufgebaut und erschaffen haben. Während Johan mit sehr viel Gefühl und Druck über den Titelsong fasziniert, erreicht er damit eine Intensität, dass man sich direkt an das grandiose Erstlingswerk der Band "Epicus Doomicus Metallicus' aus dem Jahre 1986 erinnert fühlt. Als Nächstes kommen wir zum zweiten der neuen Tracks von CANDLEMASS, 'Corridors Of Chaos', wir bekommen hier einen schweren, einen dunklen und - ja - auch einen bedrohlichen Instrumentaltrack. Auch hier bekommen wir ein recht frühes Solo - ich beschwere mich nicht - es untermalt auf hervorragende Weise das düstere Mainriff des Songs. Als für diesen Track die finale Minute schlägt, trifft uns ein weiterer heftiger Breakdown, der garantiert zum Headbangen führen wird. Bei der Härte hat man hier noch einmal eine Schippe draufgelegt, sodass sogar ein Gefühl von Furcht am Ende des Tracks zurückbleibt. 'Corridors Of Chaos' ist ein beunruhigendes Stück, bei dem sowohl Leif Edling, Mappe Björkman, Lars Johansson als auch Jan Lindh wirklich so richtig ihre Muskeln spielen lassen können. Passende Hommage an PENTAGRAM und BLACK SABBATH? Wir sind bei den beiden Coversongs angelangt, und die haben es wirklich in sich, zum einen die Bands, deren Lieder gecovert wurden, und zum anderen die Songs selber, ich freue mich richtig drauf. Wir starten direkt mit dem ersten massiven Brecher, denn es ist kein geringerer als das legendäre 'Sabbath Bloody Sabbath' von einem der Meister des Doom/Heavy Metal: BLACK SABBATH. CANDLEMASS nutzen hier die Gelegenheit, eben diesen legendären BLACK SABBATH Tribut zu zollen - zweifellos sind diese der größte Einfluss der Band. Im Allgemeinen gelten die Herren aus England, BLACK SABBATH, oft als Begründer des Doom-Genres (wobei es auch da Diskussionen gibt, die ich allerdings nicht nachvollziehen kann), insbesondere in den frühen Anfängen der Band mit Ozzy am Mikrofon. Geht man danach, dann kann man CANDLEMASS zurecht als die Wegbereiter des Epic Doom sehen. Dieses Cover ist ein wunderbar brutales Bildnis der "Staffelübergabe", die lange vor dieser EP stattfand, nämlich zu dem Zeitpunkt, als CANDLEMASS 1986 mit ihrem grandiosen Debüt "Epicus Doomicus Metallicus" zu den Fackelträgern des Dooms wurden, während BLACK SABBATH ihren Sound im Laufe der Jahre durch den ein oder anderen Mitgliederwechsel verändert und entwickelt haben. Das Cover der Schweden ist phänomenal - CANDLEMASS werden dem Track und auch der Band in meinen Augen voll und ganz gerecht und verleihen ihm gleichzeitig ihren eigenen Stempel. Der Vorhang fällt mit dem Cover eines klassischen PENTAGRAM-Songs, 'Forever My Queen'. Kenner des Genres sowie PENTAGRAM selbst werden direkt den galoppierenden Upbeat-"Marsch" erkennen, sobald Johan hier mit wildem Gesang einsetzt. Das Stück behält diese typische Schwere und Nostalgie, die unverkennbar eine CANDLEMASS-Interpretation des PENTAGRAM-Sounds ist. Das Gitarrensolo ist wirklich gut gemacht und spiegelt auch hier den typischen Sound wider, während der Song ausklingt. Rein objektiv betrachtet wirkt der Klassiker von PENTAGRAM frischer und ich mag sagen, etwas befreiter (wenn das Sinn ergibt), etwas weniger psychedelisch, was klar sein sollte, ist ja auch ein Cover mit eigener Note darin und nicht eins zu eins. Dennoch aber wurde hier mit Respekt vor dem Original ein Oldschool-Song im neuen Gewand, aber mit altem Charme, geschaffen. Fazit Es ist wirklich bemerkenswert, dass eine Band wie CANDLEMASS, die schon so lange Musik zusammen macht, immer noch so einen hochwertigen Epic Doom fabrizieren kann. Die beiden neuen Songs der Band fügen sich wunderbar in die Songs ihrer vorangegangenen Werke ein, 'Black Star' zum Beispiel ist ein echt starker und typischer CANDLEMASS-Song geworden; er beweist und zeigt alle Stärken der Band, allen voran die von Sänger Johan Langquist. 'Corridors Of Chaos' hingegen ist so eine Nummer, bei der die wirklich starke Instrumentalfraktion vollkommen und zurecht glänzen kann - besonders Gitarrist Lars Johansson, der auch den Covern eine wahnsinnige Arbeit zukommen ließ. "BLACK STAR" ist vor allem etwas für eingefleischte Fans des Epic Dooms. Ich bin aber der Meinung, auch wenn man hier genrefern ist, sollte man die Gelegenheit ergreifen und sich beim Anhören dieser EP seine eigene Meinung bilden. Gesamtwertung: 9.0 Punkte ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() | |
Trackliste | Album-Info |
01. Black Star 02. Corridors Of Chaos 03. Sabbath Bloody Sabbath (Black Sabbath Cover) 04. Forever My Queen (Pentagram Cover) | Band Website: www.candlemass.se Medium: CD, LP Spieldauer: 18:42 Minuten VÖ: 09.05.2025 |
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