Edensong - Our Road To Dust

Review von Metal Guru vom 09.05.2025 (3841 mal gelesen)
Edensong - Our Road To Dust EDENSONG sind Nick DiGregorio (Becken, Felle und Klingeling), James Byron Schoen (elektrifizierte, naturbelassene und portugisische Klampfen, sechssaitiges Banjo, schwarzweiße Tasten und Stimmbänder), Barry Seroff (Flötentöne) und TD "BenBen" Towers (dicke Saiten und Stimmbänder), stammen aus New York City und spielen laut Selbstauskunft (Zitat No. 1) "Progressive Metal". Okay, metallisch durch die Gitarren/Produktion/Verzerrung, progressiv durch die (ab und an) abenteuerlichen Arrangements, (da und hier) interessanten Instrumentierungen und (gerne mal) krummschiefen Taktarten. Aber besitzen EDENSONG denn auch irgendwelche "Alleinstellungsmerkmale", die sie von all den anderen progressiven Metallkapellen abheben? Vorläufige Zusammenfassung: Ja (siehe weiter unten)!

"Our Road To Dust" heißt nach EDENSONGs 2016er-Debüt "Years In The Garden Of Years" deren Audio-Zweitling, enthält neun Stücke und dreht 41 Minuten und 58 Sekunden. Mastermind Schoen beschreibt das Album als (Zitat No. 2) "... a song about getting older, losing loved ones, and the death of a dream, but also about brotherhood, taking stock of what really matters, and choosing - perhaps misguidedly - to keep traveling that dusty road. Oh, and there are plenty of odd meters and polyrhythms and other proggy nonsense along the way". Damit hat er wohl Recht, aber welchen neuen Metaller interessieren Inhalte, welchen metallischen Progger tangieren Texte, welchen progressiven Rocker wurmen Worte MEHR als (die) Musik? DIE ist über jeden Zweifel erhaben: Sowohl spieltechnisch als auch produktionsmäßig als auch kompositorisch haben's EDENSONG voll drauf. Während Stück No. 1 ('Of Ascents') aufgrund seiner ausschließlich akustischen Gitarren noch eine Lagerfeuer-Platte möglich macht, Stück No. 7 ('Of Ascents Reprise') aufgrund seiner multiplen Flöten komplett aus dem Rahmen fällt, demonstriert bereits Track 2 ('The Illusion Of Permanence') EDENSONGs Härte, Krummschiefheit und Verzerrung. Auf Track 4 ('Black Crow') wird vorzugsweise richtig schick (= kanonisiert, mehrstimmg, sensibel) gesungen - Akustikklampfen, Flöten und Handclaps zur Verschnaufung. So oder so ähnlich geht's dann bis zum furiosen Finale ('Our Road To Dust') weiter, soll heißen: andauernde Abwechslung (= akustisch/elektrisch, eingängig/fragwürdig, langsam/schnell), derbe Dynamik (= laut/leise) und viiieeele Vocals. Apropos: Auf der gesamten Scheibe wird nicht ein einziges Mal gebellt/gegrunzt/gekeift/geröchelt/geschrien - eine Wohltat!

Da steht (Zitat No. 3) "... for fans of DREAM THEATER, JETHRO TULL, KING CRIMSON, OPETH, PAIN OF SALVATION, RIVERSIDE". Hm, wer (wie ich) all diese Kapellen kennt und zum Großteil liebt, kommt mit EDENSONG zweifellos zurecht. Zu den genannten Vergleichsbands würd' ich noch ANGLAGARD, BEARDFISH und SPOCK'S dazupacken und schwupp - that's about EDENSONG! Allerdings erobern die New Yorker MEINER Meinung nach trotz geblasener Flöten/gezupfter Gitarren kein (neues?) TULL-Territorium, ersetzen sie trotz gitarristischer Härte/metallischerVerzerrung kein traumatisiertes THEATER und erzeugen sie trotz mathematisierter Melodik/polyrhythmisierter Taktik keine CRIMSONsche Qual. Dennoch oder gerade deswegen: seeehr zu empfehlen!

Gesamtwertung: 8.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Of Ascents (1:36)
02. The Illusion Of Permanence (6:11)
03. These Old Wounds (6:36)
04. Black Crow (4:52)
05. Hall Of Statues (5:28)
06. Book Of Complaints (3:27)
07. Of Ascents (Reprise) (2:03)
08. Wykkr Basct (3:49)
09. Our Road To Dust (7:56)
Band Website:
Medium: CD, digital
Spieldauer: 41:58 Minuten
VÖ: 09.05.2025

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