GaiaBeta - Gate Of GaiaBeta

Review von baarikärpänen vom 15.05.2025 (3271 mal gelesen)
GaiaBeta - Gate Of GaiaBeta GAIABETA (geschrieben GaiaBeta) ist eine Heavy Metal-Band aus Feira de Santana, einer Stadt im Bundesstaat Bahia in Brasilien. Die Band wurde im September 2017 von Marcos Diantoni gegründet, der auch heute noch als Frontmann und kreativer Kopf fungiert. Diantoni ist nicht nur Sänger, sondern auch Songwriter und hat das Projekt damals mit dem Ziel ins Leben gerufen, klassischen Metal mit modernen Themen und einem gewissen epischen Anspruch zu verbinden. Die Band hat in den ersten Jahren einige Wechsel in der Besetzung durchgemacht - was bei jungen Bands ja keine Seltenheit ist. Inzwischen scheint sich aber mit Marcos Diantoni (v), Lennon Kitaro (g), Fabio Mesquita (g), Junior McGyver (b) und Valter Filho (d) ein festes Line-up gefunden zu haben. Die Jungs bringen jeweils einiges an Können mit, einige haben vorher schon in anderen lokalen Bands gespielt, andere sind eher Quereinsteiger. Gemeinsam haben sie sich dem klassischen Heavy Metal verschrieben, mit viel Power, viel Melodie und einem Hauch von brasilianischer Identität.

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Das Album "Gate Of GaiaBeta" ist das Debüt der Band. Wer auf klassischen Heavy Metal mit Power Metal-Elementen steht, also irgendwo zwischen IRON MAIDEN, HELLOWEEN und HAMMERFALL, wird hier auf jeden Fall vieles wiedererkennen. GAIABETA packen ordentlich Energie in ihre Songs, bleiben dabei aber immer melodisch und strukturiert. Also kein wildes Drauflosgeballer, sondern sauber komponierte Stücke mit klaren Songstrukturen. Soundtechnisch ist das Album ordentlich produziert, besonders für eine noch relativ junge Band aus der Independent-Szene. Die Gitarren stehen fett im Mix, der Bass ist präsent, das Schlagzeug ist dynamisch und kraftvoll. Marcos Diantoni liefert eine solide Gesangsleistung ab, mal theatralisch, mal emotional, manchmal etwas rau, aber immer engagiert. Der Mix wirkt insgesamt ausgewogen, auch wenn man hier und da merkt, dass kein Millionenbudget dahintersteckt. Aber: Die Musik lebt, und das ist in dem Genre oft wichtiger als polierte Perfektion. Musikalisch orientieren sich GAIABETA klar an der europäischen Metal-Schule. Die Gitarrenriffs sind oft zweistimmig, es gibt eingängige Refrains, schnelle Soli und jede Menge Rhythmuswechsel. Fans von Power Metal dürften sich bei Songs wie 'The Last Warriors' oder 'Ashes From The Stars' sofort zuhause fühlen. Die Nummern sind energetisch, mitreißend, manchmal episch und wirken nie langweilig. Was besonders auffällt: GAIABETA bringen brasilianische Themen mit ein. Songs wie 'Innocent Land' greifen kulturelle und mythologische Elemente auf. Das gibt dem Ganzen eine eigene Note, die man im internationalen Metal nicht so oft hört. Thematisch geht's im Album bunt zur Sache. Von sozialkritischen Themen wie Depressionen und innerer Zerrissenheit in 'Ashes From The Stars', über Fantasy-Elemente in 'The Last Warriors', bis hin zu eher philosophischen oder sogar spirituellen Ansätzen. GAIABETA versuchen mit den Texten mehr zu machen als nur "Metal-Geschrei mit Drachen". Es geht um Identität, Herkunft, innere Kämpfe, also durchaus ambitioniert, ohne zu abgehoben zu wirken. Ein Song fällt allerdings besonders auf: 'Temple Of Fire' - eine rein instrumentale Nummer, fast schon Filmmusik-mäßig. Hier zeigen die Jungs, dass sie nicht nur laut und hart können, sondern auch atmosphärisch und verspielt.

"Gate Of GaiaBeta" ist ein starkes Debütalbum, das zeigt, wie viel Potenzial in der brasilianischen Metalszene steckt. GAIABETA verbinden klassischen Heavy Metal mit Power Metal-Elementen, einer Prise Prog und brasilianischer Identität. Die Produktion ist solide, die Songs abwechslungsreich und die Themen alles andere als oberflächlich. Wer Bands wie IRON MAIDEN, ANGRA, BLIND GUARDIAN oder HELLOWEEN mag, sollte definitiv mal reinhören. Aber auch für Metal-Fans, die einfach auf gute Melodien und ehrlichen Sound stehen, ist das Album einen Versuch wert. An manchen Stellen fehlt noch der letzte Kick in Sachen Songwriting. Auch einen richtigen Ohrwurm, der hängenbleibt, sucht man vielleicht vergeblich. Aber hey - es ist das erste Album. Und dafür ist es richtig, richtig gut geworden, weshalb siebeneinhalb Punkte mehr als gerechtfertigt sind. Luft nach oben, könnte man sagen. Sollten GAIABETA es auf einem eventuellen Nachfolgealbum schaffen, ein paar mehr Songs mit den sogenannten Hooks draufzupacken, dann gehört den Brasilianern durchaus die Zukunft.



Gesamtwertung: 7.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. The Pharaoh's Return
02. Get Your Freedom
03. Second Flame
04. Hands Of Revenge
05. Innocent Land
06. The Chains Of The Ghosts (The Rebellion)
07. A Sad Story
08. Victory Is Coming
09. The Last Warriors*
10. Ashes From The Stars*
11. Back To The Past (Nevermore)*

* Bonus Tracks CD
Band Website: https://gaiabeta.com.br/
Medium: CD, Digital
Spieldauer: 59:05 Minuten
VÖ: 16.05.2025

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