Deep Space Mask - Burn In Hell

Review von derkleinekolibri vom 14.05.2025 (4257 mal gelesen)
Deep Space Mask - Burn In Hell So selten wie der nur noch in Vietnam lebende Maushirsch auf dieser Welt geworden ist, so extrem rar sind solch menschliche Exemplare wie Raymz. Wer oder was ist dieser Raymz? Aus Lyon stammend, ist er der Macher von DEEP SPACE MASK, außerdem noch Mitglied bei BLACK BLADE und FIINKY PIE. Das ab 15. Mai 2025 erhältliche Album "Burn In Hell" hat Raymz komplett (!) selbst eingespielt und eingesungen. Ein außerordentlicher Multiinstrumentalist voller Kreativität und Fantasie verzaubert die Hörerinnen und Hörer mit seinen Künsten an sämtlichen Instrumenten, die er für "Burn In Hell" verwendet hat. Nur für das Layout und das zusätzliche Artwork findet eine nicht unbekannte Person Erwähnung - der Bassist von GHOSTHER: Frank Stellmacher.

"Burn In Hell" ist das dritte Album des Franzosen. Wären doch Coverartwork, Albumtitel und Musik bloß häufiger so aufeinander abgestimmt wie in diesem Fall: Die in den Tiefen der Hölle versinkende Gitarre steht auch im Mittelpunkt der auf 500 Stück limitierten CD. Wem Raymz (bürgerlicher Name: Rémy Lafontaine) unbekannt ist, wird nach den neun Titeln zum Resümee kommen, dass alleine die Gitarrenklänge einem (positiv) Wahnsinnigen entsprungen sein müssen - oder einem in der Hölle Schmorenden. Nicht zu vergessen sind alle anderen Instrumente, denen er, wie zuvor schon auf den ersten beiden Alben, doomige, schwermetallische Töne entlockt. Ja, selbst Stoner-Elemente fließen hier und da gelegentlich ein. Alles vermischt er so geschickt miteinander, dass man nach einer Dreiviertelstunde die neun Songs unbedingt noch einmal anhören möchte.

Erst seit 2020 existiert das Projekt DEEP SPACE MASK, und schon erscheint ein drittes, sehr ausgefeiltes Album ohne irgendwelche Hänger. Jeder Song ist stimmig arrangiert und perfekt aufgenommen. Glücklicherweise ist Rémy Lafontaine mit einer Stimme gesegnet, die locker den verschiedenen Stilen gerecht wird, denen sich der Franzose bedient.

Das vorletzte Stück 'Voices' steht stellvertretend für die gelungene Verbindung von Doom- und Stoner-Elementen. Dem wundervoll düsteren, doomigen Start folgen stonerartige Riffs. Diese verlangsamen das Stück und der Franzose strapaziert damit gekonnt die Nerven der Hörerschaft, die anfangs noch davon ausging, in alten BLACK SABBATH-Gefilden gelandet zu sein. Doch Raymz wäre nicht Raymz, wenn die Struktur des Songs über die komplette Länge unverändert bliebe: Stramme Riffs, voluminöses Schlagzeugspiel und ein elegantes Gitarrensolo hauchen dem Song ein Volumen ein, das man eingangs nicht erwartet hätte. Ein Schmankerl für all jene, die sowohl Doom als auch Heavy Metal und Stoner auf dem Schirm haben. Wohltuend auch die Länge des Geschehens: acht Minuten, in denen immer wieder wohlklingend die Worte "voices inside my head" eingeflochten werden. Die Stimmen in seinem Kopf haben ihn gewiss veranlasst, ein solches Musikstück zu kreieren.

Wer allerdings denkt, das wäre der Höhepunkt der neun Stücke auf dem Longplayer, der irrt gewaltig. Es gibt da nämlich noch 'Like A Hurricane'. Hier dominieren die Heavy Metal-Anteile und entführen uns in eine Welt, die Ivan Reitman (unter anderem Produzent des kongenialen filmischen Machwerks "Ghostbusters") 1981 in 600 Kinos der Welt gebracht hat: "Heavy Metal". Ein Film, der mich damals in höchstem Maße beeindruckte, und dies auch noch heute tut. Keinen Film habe ich in meinem Leben häufiger gesehen. 'Like A Hurricane' schafft es, BLUE ÖYSTER CULTs 'Veteran Of The Psychic Wars' aus eben jenem Film qualitativ zu erreichen, ja, sogar ein klein wenig zu übertreffen. Ein Meisterstück aus der Feder von Raymz, das sich ins Gehirn bohrt und das Denken noch Stunden später positiv beeinflusst.

Mich hat scheinbar vor einigen Tagen ein Virus befallen, denn sämtliche Alben, die ich ab dem 1. Mai 2025 rezensiert habe, entlockten mir jeweils zehn Blutstropfen - und DEEP SPACE MASK beziehungsweise Raymz reiht sich da nahtlos ein.

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Gesamtwertung: 10.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Burn In Hell
02. Teenage Dream
03. The King
04. Like A Hurricane
05. A Price To Pay
06. Heavy Metal
07. Master Of Evil
08. Voices
09. Open The Gates (Manilla Road Cover)
Band Website:
Medium: CD, Digital
Spieldauer: 45:03 Minuten
VÖ: 15.05.2025

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