Review von Opa Steve vom 01.05.2025 (1746 mal gelesen)
FAT BASTARD aus Belgien sind schon seit fast 20 Jahren aktiv und konnten auch schon auf einige Achtungserfolge in ihrer Karriere zurückblicken wie zum Beispiel Auftritte auf dem Alcatraz oder ein Headliner-Posten auf dem Frietrock. Ihr Stil basiert vor allem auf schön dreckigen Rock'n'Roll-Einflüssen, verbunden mit der Simplizität des Punks und whiskygeschwängerter Energie (OK, die Band schreibt im Sleeve des Digipaks tatsächlich "Powered by Tequila", aber ihr wisst schon ...). Wem jetzt der Name MOTÖRHEAD kurz im Hirn aufblitzt, dem sei gesagt: Die Kurve kriegen wir noch! Denn die Vocals von Jorn sind definitiv durch diverse Drinks und Rauchwaren geformt worden. Aber der Albumstart ist tatsächlich eher Tequila als Whisky. Denn 'Never Told Me Her Name' beginnt als Mariachi-Rock'n'Roll-Nummer mit schön schiefen Bläser-Sounds, einem ausgelutschten Thema (mit welchem man in Mexiko vermutlich nur Touristen einfangen kann), und die Stimme verliert sich in vieeeeeel zu vieeeeel Melodie. Für einen Opener ist mir das Stück deutlich zu flach. Doch ein bisschen Geduld sollte man aufbringen. Vielleicht nicht nur für das erste Stück, sondern für die ersten zwei Songs. Doch dann formt sich "Barely Dressed" langsam zu dem, was die Qualität der Band ausmacht: Die Power legt zu, und spätestens ab dem dritten Stück ('Hammer') geht die Post ab. So ein arschgeiler Song, dass man sich förmlich den schweißtreibenden Moshpit auf den Konzerten vorstellen kann. 'Piece Of Shit' ist stark punkig mit einem schönen Asi-Refrain (ohne "Fuck you!" kein Punkrock). War die Mitte schon sehr vielversprechend, geht im letzten Drittel des Albums dann voll der Rock'n'Roll-Himmel auf. Was da im Triple 'Tiger Queen', 'We Are The (Over)Killers' und 'Mister Rock' abgefeuert wird, hätte genauso MOTÖRHEAD zur Ehre gereicht. Drei absolute Höhepunkte in Folge, die sich hinter Stücken wie 'Burner' nicht verstecken müssen. Arschgeiles Tempo, lässiges Feeling, die Stimme spuckt Stahlspäne und beschränkt sich wie good old Lemmy auf wenige Intervalle. Auf den Punkt, in die Fresse.
Keine Ahnung, warum die Band diese Highlights so weit hinten versteckt. Der Anfang ist wirklich nicht gut gewählt, auch wenn man der Band dann eine permanente Steigerung mit jedem Titel bescheinigen kann. Aber es lohnt sich, dem Album ab dem dritten Song die volle Aufmerksamkeit zu widmen. Es wird besser, als ihr denkt.
Gesamtwertung: 7.0 Punkte
Trackliste
Album-Info
01. Never Told Me Her Name
02. You Know Your Are Gone
03. Hammer
04. Going Crazy
05. Pice Of Shit
06. Come Out And Play
07. Tiger Queen
08. We Are The (Over)killlers
09. Mister Rock
10. Kill My Soul
Band Website: www.fatbastard.be Medium: CD Spieldauer: 36:10 Minuten VÖ: 25.04.2025