Ghost - Skeletá | |
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Review von Eddieson vom 01.05.2025 (1665 mal gelesen) | |
![]() Mit einem sakralen Intro, geführt von einem Kinderchor und einer Orgel, wird 'Peacefield', der Opener, eröffnet. Dann schlägt das Riff zu, das wahrscheinlich live die Menge zum Kochen bringen wird. Gewisse Parallelen zu JOURNEYs 'Separate Ways (Worlds Apart)' dürften wahrscheinlich nicht als zufällig gezählt werden, schließlich ist 'Peacefield' eine bockstarke AOR-Hymne, die auch gut aus den 80ern hätte stammen können. 'Laychryma' wurde ja schon im Vorfeld veröffentlicht und beginnt mit Synthieklängen und dann einem stampfenden Rhythmus. Leichte Doom-Anleihen sind zu vernehmen, bevor man beim Refrain wieder so melodiös wird, dass es sich sofort im Ohr festsetzt. 'Satanized' wurde schon vor einiger Zeit sehr geheimnisvoll angekündigt. Man lud eine Spotify-Playlist von GHOST-Songs hoch, deren Anfangsbuchstaben das Wort "Satanized" ergaben. Also medientechnisch spielen GHOST auf jeden Fall ganz oben mit. Zurück zur Musik. Der Song hat kaum angefangen, da möchte man schon sofort lostanzen. Der Track hat seine ganz eigen Atmosphäre und ist ein großes Highlight des Albums. Vor allem die Gitarrenarbeit gilt hier als ganz stark. 'Guiding Lights' ist dann eine klassische Power-Ballade. Ganz schön früh auf dem Album, hätte vielleicht auch gut etwas weiter hinten auf "Skeletá" gepasst. Power-Balladen sind dazu gemacht schnulzig zu sein, wobei man auch sagen muss, dass GHOST den ganz großen Schnulz umgehen und dafür lieber einen kraftvollen Song hinlegen. Mit sanften Pianoklängen wird man in 'De Profundis Borealis' eingeführt, bevor der Song dann voller Energie das Gaspedal durchdrückt. Vor allem das dynamische Schlagzeug treibt hier den Song gut voran. Die Gitarren sind ebenfalls stark, doch der Knackpunkt hier ist der Gesang. Der bietet leider überhaupt keinen Höhepunkt und scheint unter den Instrumenten unterzugehen. Wieder leichte JOURNEY-Anleihen gibt es mit den Synthieklängen zu Beginn von 'Cenotaph'. Hier passt auch der Gesang wieder, der eine starke Melodie beschreibt, die sich als äußerst ohrwurmtauglich zeigt - und letztendlich entpuppt sich der Song als fette Stadionrock-Nummer der 80er. Mit 'Missilia Amori' gehen GHOST sogar noch ein Jahrzehnt weiter zurück, den der Song sprüht kraftvollen Hard Rock der 70er aus, natürlich im modernen GHOST-Gewand. Über den etwas plumpen Text darf allerdings geschmunzelt werden. Gene Simmons hätte ihn nicht besser schreiben können. 'Marks Of The Evil' ist dann wieder eine klassische GHOST-Nummer. Der treibende Rhythmus geht sofort in den Körper über und setzt sich dort fest. Sie können es also noch. Mit 'Umbra' gehen sie zwar wieder zurück in der 80er, die Synthieklänge weisen ihnen den Weg, die Cowbell ebenso, doch am Ende des Tages ist der Song eine schöne düstere Rocknummer, die uns zwischendurch ein starkes Duell zwischen Gitarre und Synthesizer liefert. Haben GHOST bei 'Guiding Light' den Schnulz noch geschickt umgangen, packen sie ihn dann am Ende zu 'Excelsis' doch noch aus, vor allem im Text. Ansonsten ist es eine getragene Nummer, mit akustischen Gitarren, einem schleppenden Schlagzeug und Orgeln. Klingt wie das opulente Ende eines Musicals. Geht auf jeden Fall besser. Letztendlich kann und muss man aber sagen, dass "Skeletá" ein starkes Album geworden ist. Es ist abwechslungsreich, Facettenreich und von vorne bis hinten durchdacht. Fakt ist, dass "Skeletá" den Weg der Band weiter nach oben einen weiteren Schub verleihen wird. Und wenn GHOST so weitermachen, dann werden sie ein heißer Anwärter auf das Erbe der großen Alten, wenn diese irgendwann nicht mehr sein werden. Gesamtwertung: 8.5 Punkte ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() | |
Trackliste | Album-Info |
01. Peacefield 02. Lachryma 03. Satanized 04. Guiding Lights 05. De Profundis Borealis 06. Cenotaph 07. Missilla Amori 08. Marks Of The Evil One 09. Umbrea 10. Excelsis | Band Website: www.facebook.com/thebandghost Medium: CD, LP Spieldauer: 46:49 Minuten VÖ: 25.04.2025 |
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