Firienholt - Night Eternal

Review von Froosti vom 01.05.2025 (1831 mal gelesen)
Firienholt - Night Eternal Wenn man sich lange genug im Black Metal rumtreibt, stößt man früher oder später unweigerlich auch auf den Dungeon Synth. Vermischt man die beiden Dinge miteinander, fallen stets zwei Begriffe - zum einen Tolkien und zum anderen die österreichische Band SUMMONING. Meiner Meinung nach gibt es keine Musikrichtung, die Tolkiens Schaffen so intensiv als thematische Grundlage für Alben und sogar ganze Bands liefert wie den Metal. Besonders im Black Metal spielt Tolkien eine wichtige Rolle für viele Bands und SUMMONING sind einer der bekanntesten Vertreter. FIRIENHOLT machen auch kein Hehl daraus, dass diese Band ihnen zumindest nicht unbekannt ist, genau wie Tolkiens Werke. Innerhalb von fünf Jahren haben sie bereits drei EPs und zwei Alben veröffentlicht, was ein ordentlicher Output ist. Mit "Night Eternal" steht nun das dritte Album in den Startlöchern und ich bin gespannt, ob FIRIENHOLT mich ebenso begeistern können wie die großen Vorbilder aus Österreich.

Im Vergleich zu vielen anderen Black Metal-Bands werden hier die Keyboards nicht rein zur Atmosphäre im Hintergrund verwendet, sondern bilden die Basis des Sounds und übernehmen immer wieder die Melodieführung. Allein schon der Beginn vom Opener 'A Land Beyond The Snow' lässt mein Herz für nerdige, alte Videospiele und Black Metal höherschlagen. Die Keyboards bauen sofort eine Atmosphäre auf, die mich an meine Kindheit erinnern, in der ich die ersten Rollenspiele gezockt habe. Viele werden das als Keyboardgedudel oder Kitsch abstempeln, aber für mich ist es genau richtig so. Langsam gesellen sich dann auch noch das Schlagzeug und die Gitarren hinzu, welche eiskalt und roh aus den Boxen schallen. Im Allgemeinen ist der Band die Produktion hervorragend gelungen, und der Sound schreit einfach nach den alten, glorreichen Zeiten des Black Metals und des Dungeon Synths. Jeder der fünf Songs hat eine recht lange Spielzeit, die FIRIENHOLT aber gut nutzen. Der langsame, aber stetige Aufbau ergänzt die Fantasie-Atmosphäre noch um eine gehörige Ladung Epik. Als dann auch noch der Gesang einsetzte, hatte die Band mich gefangen. Roh, kratzig, aber deutlich zu verstehen, wird vor sich hin gekeift, genauso, wie ich es mag. Allein wäre das aber etwas eintönig, weswegen die Gruppe auch noch Klargesang mit einbaut.

Es hat eine ganze Weile gedauert, bis ich mir den zweiten Song angehört habe, da mein Finger immer wieder die Replay-Taste drücken musste. Der Rest des Albums steht dem ersten Song aber in nichts nach und liefert genauso gut ab. Den direkten Vergleich mit den großen Vorbildern aus Österreich müssen FIRIENHOLT nicht scheuen, auch wenn sie noch etwas an ihrer eigenen Note arbeiten sollten, um nicht als bloße Kopie zu enden. Nichtsdestotrotz ist "Night Eternal" ein atmosphärischer Mix aus Dungeon Synth und Black Metal, wie er meinen Geschmack genau trifft. Es wird sich wohl kaum vermeiden lassen, dass ich mir die Platten der Band bestellen werde. Wer auch nur ein wenig mit Keyboards, Fantasie und Black Metal anfangen kann, muss hier ein Ohr riskieren.



Gesamtwertung: 8.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. A Land Beyond The Snow
02. The Vale Of Haunted Shadow
03. A Realm Reborn In Fires Of War
04. Black Wings In Cimmerian Skies
05. Entombed In The Halls Of Stone
Band Website: firienholt.bandcamp.com
Medium: CD, LP, Tape
Spieldauer: 48:30 Minuten
VÖ: 02.05.2025

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