Sacred Steel - Ritual Supremacy | |
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Review von Metal Marcus vom 25.04.2025 (9673 mal gelesen) | |
![]() Eröffnet wird das Album mit dem Titeltrack 'Ritual Supremacy', der auch schon als eine von drei Singles den Weg auf die Streaming-Dienste der Welt gefunden hat. Mutz packt hier nicht seine hohen Vocals aus, sondern wildert eher in Gefilden des Death Metal, sprich keift dem Hörer die Texte entgegen. Spätestens seit dem Viertwerk der Band ("Slaughter Prophecy") gehört dies auch fest in den Klangkosmos von SACRED STEEL. Doch im direkten Anschluss zeigen sich SACRED STEEL so, wie man sie seit ihrem Debüt kennt: 'Leather, Spikes And Chains' atmet den Spirit des ursprünglichen Metal und bedient auch textlich die Klischees, die einfach dazugehören. Die "Sirens Of Metal" kommen hier auch zum Einsatz, wenngleich sie in der heutigen Zeit nicht mehr in solche Höhen gehen wie damals. 'The Watcher Infernal' bedient dann die doomige Seite der Band und hätte sicherlich auch Mutz' anderer Band DAWN OF WINTER gut zu Gesicht gestanden: Schwere Riffs, Melancholie und ein emotionales Gitarrensolo machen den Song zu einem meiner absoluten Favoriten dieser Platte. SACRED STEEL vollbringen das Kunststück, sich an unterschiedlichen Subgenres des Metal zu bedienen und daraus dann ihren ganz eigenen Stahl zu schmieden, denn trotz der verschiedenen Zutaten wirkt das Album absolut in sich schlüssig. Mit 'A Shadow In The Bell Tower' drückt man wieder etwas mehr auf Gas, bevor man uns mit 'Entombed Within The Iron Walls Of Dis' den längsten Track um die Ohren haut: 7:41 ist der Song lang, kommt ohne Refrain im eigentlichen Sinne aus und dürfte jeden Fan epischen Metals in Verzückung versetzen. Nach akustischem Intro packt man bei 'Bedlam Eternal' ein Riff aus, auf das Leif Edling (CANDLEMASS) sicherlich stolz wäre. 'Covenant Of Grace' gönnt sich kurze Ausbrüche in Blastbeats und versprüht kurzzeitig gar Black Metal-Feeling, bevor mir bei 'Omen Rider' (zumindest von der Eröffnung) unweigerlich RUNNING WILD in den Sinn kommen. Selbst für eine waschechte Ballade finden SACRED STEEL mit 'Let The Blackness Come To Me' Zeit. Wie der Titel schon erahnen lässt, geht es hier aber nicht um verflossene Liebe, sondern um das Ende des Lebens und hiermit setzt man einen melancholischen Schlusspunkt unter die knapp 50 Minuten, die "Ritual Supremacy" zu bieten hat. Wie klingt im Jahre 2025 Metal, der den ursprünglichen Spirit der 80er Jahre einfangen will und dennoch nicht altbacken daherkommen möchte? Ich würde sagen: Genau so wie "Ritual Supremacy". Die Gitarren klingen nicht klinisch totproduziert, sondern haben genug Biss; vielleicht hätte man noch etwas mehr Bassfrequenzen spendieren können. Darunter sorgen Bass und Schlagzeug für das rhythmische Fundament - und das ziemlich fett. Mutz drängt sich nicht so in den Vordergrund, wie es in der Vergangenheit manchmal war, sondern fügt sich gut ins Gesamtbild ein. Erfreut nehme ich außerdem wahr, dass es lyrisch nicht nur darum geht den Metal zu glorifizieren, wenngleich dies bei 'Ritual Spremacy' und 'Leather, Spikes And Chains' schon der Fall ist und in einem gewissen Rahmen ja auch cool sein kann. Aber so knüppeldicke wie beim Zweitwerk "Wargods Of Metal" meint man es diesmal dann doch nicht und packt stattdessen lieber ein paar düstere Themen aus. True as fuck, epic as possible and gloomy doomy ist "Ritual Supremacy" geworden. Ich habe selbst gar nicht damit gerechnet, dass die Platte mich so umhaut, doch genau dies ist hier der Fall. Schon nach dem ersten Durchlauf blieben mir die Songs im Ohr und der Griff zu Repeat-Taste ging schnell. SACRED STEEL vollbringen das Kunststück, verschiedene Einflüsse unter einen Hut zu bringen, sodass sich das Album enorm abwechslungsreich zeigt: Kein Track klingt wie der andere, aber dennoch weiß man zu jeder Sekunde, dass man hier SACRED STEEL lauscht. Die Band will sich nicht verbiegen, um irgendwem zu gefallen, sondern einfach die Musik machen, die sie selbst geil finden. Dies ist hier für mich großartig gelungen und bisher ist "Ritual Supremacy" unter meinen TOP 3 Alben des Jahres und hat sicherlich gute Chancen, am Ende in den TOP 10 zu sein. Fans der Band und Anhänger des puren Metal kommen in meinen Ohren an dieser Scheibe nicht vorbei. "Don't you see it's time again, we are riding high again with leather, spikes and chains!" Anspiel-Empfehlungen: 'Leather, Spikes And Chains', 'The Watcher Infernal', 'Entombed Within The Iron Walls Of Dis' und 'Omen Rider' Wertung: 9,5 mal Leder, Nieten und Ketten Gesamtwertung: 9.5 Punkte ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() | |
Trackliste | Album-Info |
01. Ritual Supremacy (4:40) 02. Leather, Spikes And Chains (3:41) 03. The Watcher Infernal (5:45) 04. A Shadow In The Bell Tower (3:03) 05. Entombed Within The Iron Walls Of Dis (7:41) 06. Bedlam Eternal (5:12) 07. Demon Witch Posession (3:31) 08. Covenant Of Grace (6:08) 09. Omen Rider (4:46) 10. Let The Blackness Come To Me (4:49) | Band Website: www.sacredsteel.de Medium: CD, LP Spieldauer: 49:19 Minuten VÖ: 25.04.2025 |
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