Inner Cabala - We Are Solitude

Review von Lestat vom 23.04.2025 (11412 mal gelesen)
Inner Cabala - We Are Solitude Mit "We Are Solitude" veröffentlichen INNER CABALA ihr Debütalbum. Sie beschreiben sich selbst als Prog/Post Metalband, was irgendwie alles und wieder nichts heißen kann. Also ist vorsichtiges Annähern angesagt, was ehrlich gesagt gar nicht so leichtfällt. Die Band mit Mitgliedern aus den Niederlanden, Rumänien und Italien bringt eine gewisse Sperrigkeit mit. Nur: Diese Sperrigkeit resultiert nur zum Teil aus den eigentlichen Songstrukturen.

Vielmehr bleibe ich zuletzt verwirrt, wohin die Reise gehen soll. Der Song 'Feathers' bewegt sich beispielsweises zwischen Prog Rock, der stilistisch ganz leicht in Richtung TOOL zwinkert, und brachialen Breakdowns mit harten Shouts. Dagegen stehen Lieder wie 'Semblance', einer baladesken Nummer mit sanftem, stark mit Reverb bearbeitetem Gitarrengeklimper und ebenso sanfter klarer Stimme als Begleitung. In dieser Bandbreite bewegen wir uns über die gesamte Dauer: Weicher Prog Rock, harte Breakdowns, ruhige Gitarren, harte Shouts.

Sich auf diese Dynamik einzulassen, fällt mitunter schwer. Andauernd gehen Schubladen auf und wieder zu. Wenn man diese erste Hürde genommen hat, kommt man auf die nächste Ebene und beginnt genauer hinzuhören. Und auf dieser Ebene lässt einen das Gefühl nicht los, dass mindestens Sänger Pim Limburg, wenn nicht gar auch die Gitarrensektion, sich in den brachialen Sounds wesentlich mehr zu Hause fühlt. In den klar gesungenen Passagen wirkt Pims Stimme immer wieder ein wenig dünn, ein wenig unsicher, wohingegen in den brachialen Abschnitten durch ihn, aber auch durch die Gitarren, wesentlich mehr transportiert wird.

"We Are Solitude" lässt mich am Ende ratlos zurück. Für ein Debütalbum sehr vielversprechend, fehlt doch am Ende der letzte Schliff, das gewisse Etwas, der Punkt, zu dem man kommt, um das Album wirklich gut zu machen. Gleichzeitig beweisen INNER CABALA durchaus Sinn für Stimmungen, für detailverliebtes Songwriting und für Dynamik. Ich blicke daher zuversichtlich in Richtung Album zwei. Wenn die Band sich stilistisch ein wenig festigt und es schafft, pointierter zu schreiben, kann Album Nummer zwei eine echt gute Nummer werden.

Gesamtwertung: 7.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. We Are Solitude
02. Mediocrity Divides I
03. Feathers
04. Crippled Reality
05. Of Time Rejoiced
06. Hollow
07. The Remnant
08. Semblance
09. Mediocrity Divides II
10. Perdition
Band Website: https://www.innercabala.com/
Medium: CD
Spieldauer: 55:11 Minuten
VÖ: 04.04.2025

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten