Haken - Liveforms: An Evening With Haken | |
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Review von Metal Guru vom 05.05.2025 (2890 mal gelesen) | |
![]() "Lifeforms: An Evening With Haken" ist der Beweis dafür, dass sechs einzelne menschliche Kreaturen anspruchsvoll-elaborierte/komplex-komplizierte/metallisch-progressive Studioproduktionen tatsächlich zu musikalischem Leben auf klapprigen Bühnen erwecken können. Geschlagene 167 Minuten und eine Sekunde werden gesangliche Höchstleistungen gefordert UND geliefert, harmonische Hindernisse platziert UND überwunden, rhythmische Rätsel aufgegeben UND gelöst, dass dem autodidaktischen/durchschnittlichen/maingestreamten Rock'n'Roller die Kinnlade klappt, die Puste pausiert, der Schädel spaltet. Auf (dem fast 20-minütigen, dennoch anspieltippverdächtigen) 'Crystallised' kristallisiert sich nicht nur das gesamte instrumentale Können der HAKENers, sondern auch deren beeindruckendes gesangliches Potenzial heraus (GENTLE GIANT/SPOCK'S BEARD/NEAL MORSE lassen grüßen). Das Beste hierbei: Der am Ende der Studioversion auftauchende (und nur einen einzigen Gong kloppende) Mike Portnoy taucht hier NICHT auf. Puh, noch mal Glück gehabt! Ansonsten: Ein Highlight jagt das nächste, "Hits" wie das erhebende 'Earthrise', der kluge 'Cockroach King' oder die putzige 'Puzzlebox' werden genauso rausgerockt wie das abschließende (allein als Zugabe kaum zu toppende) 'Visions' - was will das melodische Metallherz, der metallische Progkopp, die progressive Rockerseele mehr? Was soll ich zu HAKEN als etablierter Band noch sagen/zu "Lifeforms: An Evening With Haken" als aktueller Live-Veröffentlichung noch schreiben? Wer generell auf geraden/hohen/klaren Männergesang UND instrumentellen Irrsinn, auf Melodie(überfluss) UND Rhythmus(wechsel), auf Progression UND Verzerrung steht, kommt an HAKEN schwerlich vorbei. Im Gegensatz zum nach wie vor verehrten Traumtheater (= bei dem sich circa Dreifünftel der Belegschaft gerne/lang/oft selbstbefriedigenden Solo-Exzessen hingeben) verkörpern HAKEN für mich ein sechsköpfiges, scheinbar telepathisch verwachsenes Wunderwesen. Als solches hat es individuelle Zur-Schau-Stellung schlicht nicht (mehr) "nötig". Ja, gut: Auf 'Strainwreck' improvisieren Pete (auf schwarzen und weißen Tasten) und Ray (auf Blechen und Fellen) a little bit, aber DAS tut nicht wirklich Not, oder? Im Ernst: Kann Melodic Metal, Metal Prog, Progressive Rock NOCH "besser" (whatever that means) werden? Können Menschen aus Blut, Fleisch, Haut, Knochen und Sehnen NOCH präziser, synergetischer, telepathischer zusammen spielen? I don't think so ... Gesamtwertung: 9.0 Punkte ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() | |
Trackliste | Album-Info |
01. The Last Lullaby (02:11) 02. Taurus (04:44) 03. Nightingale (07:28) 04. The Alphabet Of Me (05:43) 05. Sempiternal Beings (08:28) 06. Beneath The White Rainbow (06:51) 07. Island In The Clouds (05:53) 08. Lovebite (04:01) 09. Elephants Never Forget (11:07) 10. Eyes Of Ebony (08:25) 11. Crystallised (18:27) 12. Puzzle Box (08:33) 13. Earthrise (04:50) 14. Cockroach King (08:28) 15. Nil By Mouth (06:50) 16. 1985 (09:21) 17. The Strain (05:29) 18. Strainwreck (04:04) 19. Canary Yellow (04:24) 20. Drowning In the Flood (09:57) 21. Visions (21:47) | Band Website: www.hakenmusic.com Medium: CD, digital Spieldauer: 167:01 Minuten VÖ: 09.05.2025 |
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