Heathen - Bleed The World: Live

Review von Chaosswampchicken vom 17.04.2025 (11801 mal gelesen)
Heathen - Bleed The World: Live Mit "Bleed The World: Live" liefern die Bay Area Thrash Metal-Legenden HEATHEN ein faszinierendes und mit Energie bestücktes Testament ihrer über 40-jährigen Bandhistorie. Es ist das erste Live-Album der Band aus San Francisco, und dies seit ihrer Gründung im Jahre 1984. Auch wenn sich HEATHEN zwischen 1994 und 2001 auflösten, war die Combo um Sänger David White immer ein fester Bestandteil der Szene. Sie hinterließen mit ihren vier Studio-Alben ein Feuerwerk, welches sich unter anderem durch die großartige Gitarrenarbeit auszeichnete. Den letzten Longplayer aus 2020 "Empire Of The Blind" konnte ich auch live begutachten, und verdammt, die Platte war einfach klasse. Nun, fünf Jahre später, überraschen uns die Jungs mit dem Live-Werk, das auf der "Bleed The World"-Tour in mehreren Städten der USA aufgenommen wurde. Es zeigt, wie HEATHEN ihre Fans und ihre Musik zelebrieren. Hören wir uns das Ganze einmal genauer an.

Wie klingt das erste Live-Album der Band?

"Bleed The World: Live" wurde während der "Bleed The World"-Tour 2023 in mehreren Städten in den Vereinigten Staaten aufgenommen und ist die perfekte Audiodarstellung der HEATHEN-Liveshow. Produziert von Gitarrist Kragen Lum und gemischt von Zeuss, entführt "Bleed The World: Live" den Zuhörer mit einer kristallklaren, aber dennoch kraftvollen Produktion in den Konzertsaal und fängt die Interaktion zwischen der Band und dem Publikum ein, die jede HEATHEN-Liveshow zu etwas Besonderem macht. Das Cover von Travis Smith zeigt ein stählernes HEATHEN-Logo, das die blutende Erde durchdringt und von einer Hand gehalten wird, die die Welttournee als einen Moment in der Zeit verkörpert. Wie schon SACRED REICH oder auch FLOTSAM AND JETSAM haben auch HEATHEN immer hinter den großen Thrash-Bands im Schatten gestanden, mit Songs wie 'Goblin's Blade' oder 'Hypnotized' grandiose Livemomente geschaffen. Beide Tracks sind auch auf der Live-Scheibe zu hören, während die restlichen Songs von den beiden letzten Alben stammen. Schade ist allerdings, dass die Jungs Lieder wie 'Heathen's Song', 'Death By Hanging' oder 'Prisoners Of Fate' ausgelassen haben und diese somit leider im Set fehlen. Ist das schade? Ja! Hätten diese Tracks wunderbar zur Geschichte von HEATHEN gepasst? Auch ja! Aber meckern wir mal nicht zu viel und hören rein. Eines merkt man direkt, unser Quintett weiß noch immer, wie man die Leute in Schwung bekommt, mit einer immensen Spielfreude und Energie stürmen HEATHEN die Bühne. 'This Rotting Sphere' ist der Opener der Setlist, und da ist er wieder, dieser Drumsound, die Doublebass erklingt so präzise und brutal, dass wahrscheinlich auch gestandene Drummer sich hier die Hände reiben. Als Nächstes kommen wir zu einem meiner Lieblingslieder der Bay Area Trasher: 'Empire Of The Blind'. Hier sind die Leute dann auch im skandierenden Headbang-Modus angekommen, auch mir ging es da nicht anders, als ich diesen Song das erste mal live erleben durfte. Druckvolle, messerscharf gespielte Riffs und ein gewichtiges Schlagzeug sorgen hier für eine ordentliche Stimmung, natürlich erklingt hier die Stimme von David White.

Thrash-Feuerwerk, leider aber viel zu schnell vorbei

'Dying Season' beginnt mit einem galoppierenden Schlagzeug und abermals David, wie er die Menge anheizt und mit Leidenschaft eine geile Show abliefert, das können HEATHEN. Ich mag hier die Bass Line als auch die Soli besonders gerne, und live gespielt klingt das Ganze natürlich noch besser an meinem Ohr. Die gute Stimmung zieht sich auf jeden Fall durch das ganze Album, aber wen wundert es? Bei 'Sun In My Hand' wird direkt mit eingängigen Riffs und skandierendem Gesang gepunktet, das Publikum schüttelt die Haare, aber könnte bei dem Stück ruhig noch etwas mehr mitgehen. Auch hier bekommen wir wieder ein fantastisches Drumming, und die Spielfreude der Band kommt ganz klar durch. Es geht dem Ende zu mit zwei Klassikern, zum einen haben wir da 'Goblin's Blade', einen absoluter Hochkaräter, zum anderen wäre da der Closer 'Hypnotized'. Beide Lieder wissen auch heute noch zu überzeugen mit ordentlichem Klangkonzept in Form von rasanten Melodien und einer massiven Instrumentenriege und wie bei sehr vielen Thrash-Bands, ist natürlich die zuschauende Menge, die auch richtig Bock auf die Band hat, das Tüpfelchen auf dem I. Ein Problem habe ich allerdings, wenn man hier einmal richtig Blut geleckt hat, will man natürlich dann auch mehr. Logisch, oder? Genau da liegt leider auch das Problem: Das Machwerk fühlt sich an wie ein rasanter Moshpit, er ist leider viel zu schnell vorbei, ein paar mehr Songs (davon haben HEATHEN dann doch ein paar) hätten dem Ganzen wirklich gutgetan und man hätte nicht das Gefühl, das alles so abrupt enden würde.

Fazit

Was bleibt am Ende zu sagen über das Live-Werk von HEATHEN? "Bleed The World: Live" ist ein Live-Feuerwerk mit einer Soundproduktion, die ihresgleichen sucht. Die einzige wirkliche Kritik ist die viel zu kurze Länge. Doppelt so lang? Ja, bitte! Perfekt und vielleicht ein paar mehr alte Klassiker, danke. Jetzt reicht es aber auch mit dem ganzen Geheule, schaut euch die Jungs definitiv live an, wenn sie bei euch in der Nähe auftreten. Ihr werdet mit einer unglaublichen Dynamik und Spielfreude belohnt, ich lege euch vor allem 'Hypnotized' an euer Ohr.

Gesamtwertung: 8.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
1. This Rotting Sphere
2. The Blight
3. Empire Of The Blind
4. Dying Season
5. Set Me Free (The Sweet Cover)
6. Sun In My Hand
7. The Heathen Horde
8. Goblin's Blade
9. Hypnotized
Band Website: www.facebook.com/heathen.official
Medium: CD
Spieldauer: 40:19 Minuten
VÖ: 14.03.2025

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