As The World Dies - Nebula |
Review von Damage Case vom 11.04.2025 (5963 mal gelesen) |
AS THE WORLD DIES sind das Baby von Scott Fairfax (unter anderen Gitarristen bei MEMORIAM) und bieten ob ihrer Inselherkunft gar nicht mal so untypischen Death Metal. Heißt: Hier groovt und walzt es ordentlich, sodass den Gottvätern BENEDICTION, CANCER und natürlich BOLT THROWER Genüge getan wird, was die Vereinigung von Melodie, Brutalität und Genügsamkeit in der Geschwindigkeit betrifft. Deshalb auch der Musik Fairfax' Hauptband MEMORIAM nicht unähnlich, unterscheiden sich AS THE WORLD DIES doch in einem markanten Punkt: Hier ist alles moderner. Die Produktion, die Gitarren, der Schlagzeugsound und vor allem die gezielt eingesetzten elektronischen und Sprenkel. War vor drei Jahren der Vorgänger "Agonist" noch ein reiner, doomiger Hassklumpen, geformt aus den üblichen Zutaten, so fällt direkt beim Opener 'Apophis' auf, dass diesmal kein traditioneller Death Metal für Kumpels feilgeboten wird. Der Sound von "Nebula" erschlägt förmlich. In dichten Kaskaden werden dem Hörer Riffs und Beats ins Gesicht getrümmert, Frontmann Jay Price growlt, grunzt, flüstert und brüllt dazu in einer Weise, wie man es sich kaum intensiver wünschen mag. Bemerkenswert auch, dass es diesmal keine namhaften Gastsänger an des Sängers Seite braucht, bekommt er das mit seinen eigenen Stimmbändern zwischen den starken Schultern allemal allein gerockt. Und doch fehlt etwas: Songs. Ideen hat Fairfax en masse. Aber diese in acht zündende Burner zu gießen, scheint ihm auf Solopfaden nicht möglich zu sein. Die Songstrukturen sind nicht selten im besten Fall "kreativ" - andere würden sagen, Songs wie 'Blind Destiny', 'Playing God' oder 'Under A Dying Sky' sterben den Heldentod im Nirgendwo. Der Bandleader sagt selbst im Infoblatt, dass er mit dieser von ihm im eigenen Homestudio produzierten Band seine Liebe für progressive Sound von Bands wie GENESIS oder DEVIN TOWNSEND ausleben möchte. Schlauer macht diese Info selbst nach einem guten Dutzend Hördurchgängen nicht wirklich.
Fazit, bevor dieses Review als Meckern verstanden wird: Wer auf fette Riffs steht, kommt bei "Nebula" voll auf seine Kosten. Wer jedoch nachvollziehbare Songstrukturen bevorzugt, die im Ohr hängen bleiben, sodass man sie auch auf einem Konzert mit einem Bier in der Hand wiedererkennt, wird leider enttäuscht beziehungsweise überfordert sein. Trotzdem steht unter diesem Text die bestmögliche "6,5", die man für ein eigentlich alles andere als schlechtes Album vergeben kann.
Anspieltipps: Für Fans von geilen, zu Boden drückenden Death-Metal-Riffs lohnen sich alle Songs, denn zu jeder Minute kann man auf "Nebula" etwas entdecken. Für Fans mitgröhlbarer Hymnen empfiehlt sich besser das grandiose neue Album der Kollegen von BENEDICTION.
Gesamtwertung: 6.5 Punkte
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Trackliste |
Album-Info |
01. Apophis
02. Consumed
03. Dark Oblivion
04. I am The One
05. Blind Destiny
06. Playing God
07. Voices Of Angels
08. Under A Dying Sky
09. Final Resting Place
10. Consumation (CD-Bonus) | Band Website: Medium: CD Spieldauer: 54:21 Minuten VÖ: 21.03.2025 |