The Light - The Light

Review von derkleinekolibri vom 11.04.2025 (8453 mal gelesen)
The Light - The Light 1994 schuf Regisseur Lothar Emmerich einen Film, der die Menschen weltweit in die Kinos trieb: "Stargate". Schaut man sich das Cover des gerade erschienenen Albums "The Light" der gleichnamigen Band an, könnte man den ins Auge fallenden Mittelpunkt als Stargate interpretieren. Automatisch fällt einem auch sofort die Redewendung Licht am Ende des Tunnels ein. Bevor man sich also dem musikalischen Inhalt der süddeutschen Band THE LIGHT widmet, ist man schon ein wenig vorbelastet - positiv, wohlgemerkt. Der Blick aufs Display des CD-Players zeigt hingegen nichts Besonderes: 42 Minuten und 17 Sekunden Laufzeit. Die zehn Titel passen demzufolge auch bestens auf die limitierte Vinyl-Version, die neben dem 12 Zentimeter durchmessenden Silberling erhältlich ist. Das Trio war vorab schon fleißig dabei, den ausgehungerten Markt mit zwei Singles auf sich aufmerksam zu machen: Am 7. Februar 2025 erschien 'Toxic Dependence' und am 14. März 2025 'War'.

Die drei gestandenen Mannsbilder haben erst 2024 zueinander gefunden und THE LIGHT gegründet. Bis zur Veröffentlichung ihres Debütalbums hatten sie somit nur relativ wenig Zeit. Die Befürchtung, die Qualität des Werkes hätte darunter leiden können, ist überflüssig. Man hat einen Longplayer geschaffen, dem die Spielfreude regelrecht aus den Lautsprechermembranen entgegenweht. Der Opener 'Swinging' setzt sofort ein Zeichen: Fetzige Riffs bauen einen mächtigen Song auf. Holger Terhorst an der Gitarre und Alex Scherz am Bass ist deutlich anzumerken, dass sie hier nicht zum ersten Mal ihre Saiteninstrumente bedienen. Nick Antonellis wandelbare Stimme passt sich jedem Song an und verbreitet beste Laune. Die von ihm vorgetragenen Texte setzen sich kritisch mit dem alltäglichen menschlichen Wahnsinn auseinander und richten sich gegen Fremdbestimmung und Unterdrückung. Passend hierzu beginnt der bereits als Single ausgekoppelte Titel 'War' mit Sirenengeheul und Maschinengewehrsalven, die aus dem Hintergrund ein gefährliches Szenario heraufbeschwören. Es klingen bei einigen Titeln PANTERA-Riffs ein wenig durch. 'Toxic Dependence' schließlich erinnert an das dritte "Sound" in Berlin, welches am Nikolaustag 2001 in der Wittenauer Miraustraße eröffnete. Dort wurde sehr häufig von der Nu Metal-Truppe P.O.D. aus deren 2001er Album "Satellite" das Stück 'Youth Of The Nation' gespielt. Die Anfänge beider genannten Stücke ähneln einander stark und stellt man sich vor, man könne 'Toxic Dependence' in jenen Hallen von damals hören, stellen sich die Härchen wohlwollend auf. Mit 'You Will Never Know' haben die Süddeutschen einen der besten Songs ans Ende des Albums gesetzt, nachdem der Titelsong 'The Light' bereits das letzte Schmalz aus den Ohren getrieben hat. Es gelang mir hingegen erst nach mehreren Durchläufen, Zugriff auf 'Train To Nowhere' zu erlangen, denn hier ist alles ein wenig schräg, aber keineswegs übel oder so. Das wiederum ist ein Markenzeichen des Debütalbums der Sonnenbrillen tragenden drei Kerle - kein Lied gleicht dem anderen, sodass den Hörenden Langeweile erst gar nicht befallen kann. Auch lässt sich die Musik nicht so einfach in irgendeine Genre-Schublade stecken. Gut so!

Für das laufende Jahr sind einige Liveauftritte geplant. Der Güte von "The Light" entsprechend, wünscht man den Jungs ein gutgelauntes, begeisterungsfähiges Publikum, welches die Locations bis in die letzten Ecken füllt.

Gesamtwertung: 9.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Swinging
02. War
03. Toxic Dependence
04. Fall
05. Train To Nowhere
06. Paradise
07. Run
08. Call My Name
09. The Light
10. You Will Never Know
Band Website:
Medium: CD, LP
Spieldauer: 42:17 Minuten
VÖ: 11.04.2025

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