Scour - Gold

Review von Opa Steve vom 10.03.2025 (6356 mal gelesen)
Scour - Gold Meine Fresse, SCOUR haben tatsächlich einen kompletten Longplayer mit der bemerkenswerten Spieldauer von 37 Minuten herausgebracht. Für Heavy- und Prog-Bands ist das ja keine Kunst, aber für ein Extreme Metal-Projekt sind diese 13 Songs schon bemerkenswert. Das Konzept folgt weiter den Farbtiteln der bisherigen sporadischen Veröffentlichungen und "Gold" ist für den ersten Longplayer durchaus angemessen. Das Projekt, das sich aus Phil Anselmo (DOWN, PANTERA) und gestandenen Hartstoff-Kollegen von PIG DESTROYER und MISERY INDEX zusammensetzt, lässt auf "Gold" schon mit dem gnadenlosen Opener 'Cross' sämtliche Aussteuerungsanzeigen der heimischen Audio-Soft- und Hardware in den roten Bereich springen. Die Scheibe bewegt sich irgendwo zwischen Black Metal, Death Metal und Grindcore und der neutrale Begriff "Extreme Metal" trifft's eigentlich recht gut auf den Punkt. Die Blasts von Adam Jarvis sitzen genauso gut wie sein technisches Death-Gehämmer, die Gitarren setzen das große Sägeblatt mit den fetten Zähnen an. Der Bass geht leider im sehr laut gemasterten Sound typischerweise etwas unter, aber dafür growlt, kotzt und schreit sich Phil Anselmo die Seele aus dem Leib, wie man es noch nie von ihm gehört hat. Trotz des ultraharten Stoffs gibt es auch immer wieder geile melodische Leads (das Solo von 'Coin' ist mega) oder epische Harmonien ('Serve' - so simples Moll aber doch so geil). Man könnte den Songs vorwerfen, dass sie vielleicht ein wenig simpel gestrickt sind, aber das ist auf diesem Killer-Level durchaus effektiv. Songs wie 'Blades', 'Cross', 'Devil' oder 'Evil' haben teilweise schon Riffs in der Schnittmenge "frühe DISCHARGE" und DARK FUNERAL. Maximale Aggression! Maximale Bösartigkeit! Hier läuft der Fleischwolf auf höchsten Drehzahlen. An langsamen Titeln mangelt es, aber es kommen schon gebremste Passagen in 'Invoke' oder dem Titelsong vor. Ein paar Songs tarnen sich als stimmungsvolle Einschübe, was aber der Scheibe trotz dieser Brutalität so etwas wie eine Spannungskurve verleiht.

Fazit: Ich bin mir noch im Unklaren, ob sich die Band mit den wenigen langsamen Parts einen Gefallen getan hat, oder ob dies die Scheibe tatsächlich für die gesamte Spieldauer abwechslungsreich gestaltet. Gibt es eine Abwertung deswegen? Eigentlich nicht. Man muss etwas in den Krümeln kramen wie dem untergehenden Bass oder den manchmal sehr einfach gestrickten Riffs. Aber andererseits klingt das Material so brutal gefährlich, dass es einfach beeindruckend ist.



Gesamtwertung: 9.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood blood dry
Trackliste Album-Info
01. Cross
02. Blades
03. Infusorium
04. Ornaments
05. Coin
06. Evil
07. Devil
08. Contaimated
09. Hell
10. Invoke
11. Gold
12. Angels
13. Serve
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 37:32 Minuten
VÖ: 21.02.2025

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