The Unguided - Father Shadow

Review von ReviewRalle vom 07.03.2025 (7897 mal gelesen)
The Unguided - Father Shadow Da ist es also, das Finale meiner Review-Reihe über meine Lieblingsband THE UNGUIDED. "Father Shadow", veröffentlicht am 09.10.2020, stellt nicht nur den Abschluss dieser Reihe dar, sondern ist auch mein Lieblingsalbum der Schweden und verdrängt damit "Lust And Loathing" von der Pole Position. Wobei, ganz fertig ist diese Reihe doch noch nicht, denn mit "Hellven" wird am 07.03.2025 das neue und sechste Album der Band veröffentlicht. Natürlich wird es auch zu diesem Album ein Review von mir bei Bleeding4Metal geben. Wie gut "Hellven" dabei im Vergleich zum direkten Vorgänger und zum Rest der starken Diskografie abschneidet, wird sich zeigen. Die bisher längste Wartezeit (über vier Jahre) hat zumindest bei mir unglaublich hohe Erwartungen geschürt, aber darum soll es hier nicht gehen.

Wie eingangs erwähnt ist "Father Shadow" mein persönliches Lieblingsalbum der Modern Melodic Death Metal/Core-Band aus Falkenberg, was vor allem daran liegt, dass das Album die Stärken von "Lust And Loathing" mit den neuen Akzenten von "And The Battle Royale" verbindet, es trifft also eine gewisse Schwere und Ernsthaftigkeit auf jugendlichem Esprit und Coolness. Das Album hebt sich damit ein wenig vom Rest der Diskografie ab, ist aber dennoch unverkennbar ab Sekunde eins ein THE UNGUIDED-Album. Die knappen 38 Minuten vergehen auf jeden Fall wie im Flug, ohne nur den Hauch von Langeweile aufkommen zu lassen. Natürlich gibt es wie bisher immer bei THE UNGUIDED Bonustracks. Würde ich diese mit in die Bewertung einfließen lassen, wäre das Album keine 10, sondern wohl eher eine 11 von 10. Mit 'Seth' ist der beste Track, den THE UNGUIDED bisher veröffentlicht haben, enthalten, und die drei Neuaufnahmen von alten SONIC SYNDICATE-Klassikern runden den höllisch guten Ritt angenehm ab und schwingen dabei ordentlich die Nostalgie Keule. Auch 'Gaia (feat. Erik Engstrand)' ist ein Banger. Wer also die volle Dröhnung will, sollte sich die Version mit den fünf Bonustracks reinziehen, dabei kommt man dann auf eine knappe Stunde erstklassiger Musik.

Eine Sache, die ich in den vorherigen Reviews schon oft genug angesprochen habe, muss auch hier nochmal erwähnt werden, nämlich die Refrains der Songs. Es gibt kaum eine Band, die so darin brilliert, fantastische Refrains zu schreiben, selbst wenn die Jungs wollten, wäre es ihnen nicht möglich, auch nur einen langweiligen Refrain zu kreieren.

Wenden wir uns zuerst den Songs zu, die auch auf "Lust And Loathing" eine fantastische Figur gemacht hätten. Mit 'Childhood's End' startet das Album düster und hart, hier wird ordentlich geknüppelt, vor allem am Schlagzeug, was zum Headbangen animiert. Richards markante Screams dominieren den Song und werden im Refrain perfekt von Jonathan unterstützt. Die Keyboards agieren eher dezent im Hintergrund und unterstreichen die bedrohliche Atmosphäre. In eine ähnliche Kerbe schlägt das stampfende 'Crown Prince Syndrome': Wer hier nicht zumindest mit dem Kopf nickt, macht irgendwas verkehrt. Der hymnische Refrain ist ein Garant für Gänsehaut. 'Fate's Hand' passt auch in das Bild der erwähnten Songs, wobei Jonathan hier das gesangliche Zepter übernimmt und Richard unterstützend zur Seite steht, dennoch wird auch hier die Stimmung von "Lust And Loathing" gut aufgefangen.

Beim letzten Song 'Lance Of Longinus' überzeugen vor allem der kurze und knackige Refrain, die Bridge und das daraus resultierende Gitarrensolo. Die kleinen Veränderungen des Refrains zum Ende des Songs machen das Ganze extrem catchy und beenden das Album auf einem gewaltigen Hoch.

'Where Love Comes To Die' ist eine schöne Powerballade, die - wie soll es anders sein - mit einem Refrain zum Dahinschmelzen ausgestattet ist. Das wahre Highlight des Songs beginnt jedoch, wenn Richard mit seinen Screams die dritte Strophe eröffnet und in den letzten Refrain übergeht.

Mit 'Never Yield', 'War Of Oceans' (sehr starke Message!) und 'Breach' folgen drei klassische THE UNGUIDED-Songs aufeinander. Ordentlich Tempo, spacige Keyboards, grandiose Gitarrensoli und - habe ich schon fantastische Refrains erwähnt? Der vorletzte Song des Albums 'Stand Alone Complex' entspricht auch dieser Kategorie, verzichtet jedoch auf ein Gitarrensolo, dafür gibt es den besten Refrain des Albums als Ausgleich serviert. Diese vier Songs könnte man bedenkenlos nehmen und auf jedem THE UNGUIDED-Album platzieren, sie würden immer eine mehr als gute Figur machen.

Die Band macht auf "Father Shadow" einfach alles richtig. Man merkt nicht nur, dass die Musiker einiges an Erfahrung, sondern dass sie verdammt viel Spaß an ihrer Musik haben und eine Menge Schweiß, Herzblut und Leidenschaft in ihre Musik stecken. Nicht nur mein Lieblingsalbum der Band, sondern generell eines meiner Lieblingsalben und eine Blaupause, wie moderner, eingängiger und dennoch technisch anspruchsvoller Metal klingen kann! Glasklar eine 10/10.


Gesamtwertung: 10.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood blood blood
Trackliste Album-Info
01. Childhood's End
02. Never Yield
03. War Of Oceans
04. Breach
05. Where Love Comes To Die
06. Crown Prince Syndrome
07. Fate's Hand
08. Stand Alone Complex
09. Lance Of Longinus
Band Website: theunguided.com/
Medium: CD
Spieldauer: 38 Min. 35 Minuten
VÖ: 10.09.2020

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten