SpiritWorld - Helldorado | |
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Review von Damage Case vom 20.03.2025 (11523 mal gelesen) | |
![]() Bereits mit dem Einstieg in den Opener 'Abilene Grime' kehrt größtmögliche Irritation ein, denn man vermutet eher billigem Honky Tonk der Sorte THE BOSS HOSS zu lauschen denn der nächsten großen Thrash-Hoffnung. Wo es auf dem Vorgänger nur ein paar Sprenkel fürs Western-Image gab, so auch das coole Horror-Coverartwork, so sehr schielen SPIRITWORLD 2025 darauf, sich zwischen alle Stühle zu setzen. Weird und verwirrend zugleich. Insgesamt fällt auf, dass die eine Hälfte der Songs Slayercore-Deluxe zelebriert, wie ihn POWER TRIP und ENFORCED auch nicht besser zocken. So weit, so gut - und bekannt. Doch die andere Hälfte dieses Albums klingt nach seicht-billigem Comedy-Country-Honky-Tonk-Cowboy-Western. Völlig unhörbar. Die nach gammligem Groschenroman riechende Coverzeichnung ist hierbei noch der beste Westernteil. Bislang war es ja lustig, dass Sänger Stu Folsom und seine Instrumentalisten wie frisch aus Nashville eingeflogen verkleidet herumlaufen. Doch durch das Abdriften in schwache Nashville-Sounds ist der coole Effekt völlig verflogen. Der Opener 'Abilene Grime' kippt noch nach lässigem Intro in bekanntes Hanneman-Melodien-Worshipping, und auch die beiden Folgetitel hauen ordentlich auf die Glocke. Doch danach kehrt Chaos ins Album. Songs wie 'Bird Song Of Death', 'Prayer Lips' und 'Annihilism' sind nicht nur seicht, sondern auch einfach nicht gut. Das Instrumental 'Cleansing' hätte noch am ehesten als Erholungspause zwischen all den Glockenschlägen getaugt. Fies ist auch, dass Sänger Stu schlicht nicht die Stimme besitzt, um damit Nicht-Thrash-Songs zu tragen. Fazit: Wenn sich dieser Trend fortsetzt, war es das mit SPIRITWORLD und ihren Thrash-Wurzeln, denn ab dem kommenden Album würde dann Country komplett übernehmen, Slayercore ade. Wer die Band in bisher bekannter Form genießen möchte, muss sich leider mit dem bockstarken Vorgänger und dem Debüt "Pagan Rhythms" (2020) trösten. Doch andererseits schließt sich vielleicht ein Kreis, denn mit rockigem Country begannen SPIRITWORLD dereinst mit ihrem ersten Demo im Jahr 2017 - und sind nun auf dem direkten Weg dorthin zurück. Anspieltipps: Die harten Tracks sind immer noch klasse. Doch es macht auf Dauer keine Freude, durch die Titelnummern 1, 2, 3, 6, 7 und 9 zu skippen. Zwei nach Genre getrennte EPs wären hier Fanservice gewesen. Gesamtwertung: 5.5 Punkte ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() | |
Trackliste | Album-Info |
01. Abilene Grime 02. No Vacancy In Heaven 03. Western Stars & The Apocalypse 04. Bird Song Of Death 05. Prayer Lips 06. Waiting On The Reaper 07. Oblivion 08. Cleansing 09. Stigmata Scars 10. Annihilism | Band Website: Medium: CD, LP Spieldauer: 28:42 Minuten VÖ: 21.03.2025 |
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