Apocalypse Orchestra - A Plague Upon Thee

Review von Metal Guru vom 28.02.2025 (10780 mal gelesen)
Apocalypse Orchestra - A Plague Upon Thee Das APOCALYPSE ORCHESTRA formierte sich 2013 in Gävle/Sweden und verwendet zur Realisierung seiner Soundvorstellungen (Beipackzettel-Zitat No. 1) "... hurdy-gurdy, bagpipes, and mandolas, with heavy, distorted guitars and thunderous drums". Aha, also Folk-, Mittelalter- oder Wikinger-Metal? Der Beipackzettel euphorisiert weiter (Zitat No. 2) "... the band utilizes theatrical performances, sometimes actors and dancers, fire and projected animation, thus enhancing the experience, giving the show a feel of classic storytelling". Das mag sein, aber hier und heute hab' ich "nur" die Audio-Files, kann über die Live-Qualitäten/die Optik der Apokalyptiker also auch nicht weiter berichten. Egal, wie hört sich das zur Rezension vorliegende neue Album denn nun an?

"A Plague Upon Thee" besteht nach dem 2017er-Debüt "The End Is Nigh" aus acht durchweg laaangsaaamen Liedern in 59 mäandernden Minuten und 20 sakralen Sekunden. Der Opener 'Virago' ist mit seinen ansagenden 9:10 auch direkt das längste Stück des Albums, während das kürzeste (Stück) 'To Arrive' gerade mal 2:11 rotiert und weder weniger noch mehr als (ein) rein instrumentales Vorspiel zum abschließenden 'Saint Yersinia' - seinerseits auch 8:40 lang - darstellt. Dazwischen erzeugen legate (Sanges-)Linien, melatonische Melodien und restringierte Rhythmen eine einschläfernde/meditative/sogartige Stimmung. Pausen gibt's genauso kurz/selten/wenig wie nennenswerte Soli, but then again: Who the f... needs solos anyway? Unabhängig davon, was der Beipackzettel (an)deutet, (er)klärt, (um)schreibt - meiner Meinung nach gehört APOCALYPSE ORCHESTRAs "A Plague Upon Thee" in die "Doom Melodic Metal"-Schublade (wenn Mensch denn solche braucht). Begründung: Doom, weil langsam/laangsaamer/laaangsaaamst. Melodic, weil sehr viel "richtiger" Gesang, sehr wenig Screams/Growls/Barks. Und Metal, weil Verzerrung. Bombastische Chöre (echt oder synthetisch - YOU guess!)/stehende Synthesizerwände, drehende Leiern/dudelnde Säcke und die megadichte/superfette/ultrakomprimierte Breitbandproduktion tun ihr Übriges für eine intensive "Listening Experience".

Ich steh' auf Doom - in aller Regel. Und ich steh' auf Folk - normalerweise. Manchmal steh' ich auch auf Metal - wenn er denn überraschend, kurzweilig, interessant daherkommt. Zum Thema "Mittelalter" hab' ich kein erwähnenswertes Verhältnis, zu entsprechendem Instrumentarium (siehe weiter oben) allerdings schon. Hat was! Das APOCALYPSE ORCHESTRA liefert von allem etwas, auch wenn ich mir unter DEM Namen was anderes (= Apokalyptischeres, Kaputteres, Weltuntergangsmäßigeres) vorgestellt hab'. Na gut, immerhin wird NICHT gebellt, NICHT gegrunzt, NICHT gekrächzt, NICHT gemeckert und NICHT gezetert, sondern - tataataaa - meditativ-monoton, aber "richtig" (= Töne treffen, Töne halten, Vibrato dazufügen und so weiter) gesungen. Das ist schön - so schön, dass ich statt der gefühlten sechs dann doch siebeneinhalb Blutstropfen verdrücken kann. Was ich hiermit tue (bevor ich einschlafe) ...

Gesamtwertung: 7.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Virago
02. Tempest
03. Glass And Sun
04. Anchorhold
05. Sacrament Of Avarice
06. From The Athanor
07. To Arrive
08. Saint Yersinia
Band Website:
Medium: CD, digital
Spieldauer: 59:20 Minuten
VÖ: 14.02.2025

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