Löanshark - No Sins To Confess | |
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Review von Rockmaster vom 21.02.2025 (15291 mal gelesen) | |
![]() Allein die visuelle Erscheinung weckt naturgemäß ziemlich klare Erwartungen an Stil und Sound, und die werden aber auch sowas von dermaßen erfüllt. Mit 'Electric Shockin Waves' ballert gleich die erste klassische Metal-Hymne (mit leichten Speed-Anleihen) aus den Boxen. Riffbetont, lärmend und in altmodischem Mix - nur der häufig etwas magere Sound der 80er wurde dezent aufpoliert und kommt hier deutlich fetter rüber. So oder so staubt es mächtig aus den Boxen. Lögan Heads hat seinen Amp auf 11 gestellt und haut ohne Punkt und Komma ein Riff nach dem anderen raus. Nur wenig mehr Energie in seinen Flitzefingern, und man dürfte Angst haben, dass die Gitarrentechnik in einem Feuerball aufgeht. Dabei legt Lögan auch einen schönen Spielwitz an den Tag. Zwar bleibt bis zum jeweils nächsten Titel nicht viel hängen, aber jede einzelne Nummer der Scheibe geht locker fluffig runter. Schwieriger ist es, seine stimmliche Leistung einzusortieren, intoniert er doch einen erklecklichen Anteil der Töne abseits der nominellen Frequenzen der wohltemperierten Tonleitern. Schwer zu sagen, ob die schlichtweg versemmelt sind, oder ob das nicht doch Teil des Konzepts der Band ist. Jedenfalls muss man anerkennen, dass das perfekt in die Vibes passt, die LÖANSHARK versprühen. Bloß hat auch der Gesang keine nennenswerten Hooks, die länger verfangen. Das i-Tüpfelchen liefern dann Aless Oppossed am Bass und Angel Smolski am Schlagzeug, die Lögen immer ein wenig Vorsprung im Timing lassen, was wirklich das ansteckende Gefühl erzeugt, dass die Band beim Musizieren rastlos und getrieben ist. Wenn sie das live so umsetzen, droht allen Headbangern eine amtliche Nackenstarre. Was die recycleten Nummern anbelangt: Erstens ist Recycling nachhaltig. Zweitens ist die Band überzeugt, dass sie schon bei Erstveröffentlichung gut komponierte Titel waren, die durchaus eine bessere Produktion verdient hätten. 'Machine Gunner' und 'Midnight Shooter' bestätigen das durchaus. Lediglich 'Heavy Metal Addicts' lässt im Refrain etwas von dem Drive vermissen, der die Band sonst so auszeichnet. Appropos "The Warning Sessions": Gestern, an Todds 51. Geburtstag (mit wunderschönem Ständchen von der Crowd), haben QUEENSRŸCHE einen großartigen 80er-Jahre-Abend mit ihrer 1983er EP und dem 1984er-Debüt "The Warning" abgeliefert. Das hätte jetzt außer stilistischen Referenzen an die gleiche Ära nichts mit LÖANSHARK zu tun - wäre QUEENSRŸCHEs Support NIGHT DEMON nicht unter Bedingungen angetreten, die mit LÖANSHARK durchaus vergleichbar sind. Zwar hat das Publikum sie gebührend abgefeiert, was ich in Anbetracht des klassischen Stils durchaus nachvollziehen kann, aber sie sind meiner persönlichen Meinung nach mit schlechtem Sound, wenig Hooks, vielen verhauenen Tönen im Gesang und eben als Three-Piece mangels zweiter Gitarre daran gescheitert, ihr Studiowerk wirklich überzeugend zu präsentieren. Wäre ich Mitglied bei LÖANSHARK, würde ich den ominösen Stan von der Death List fragen, ob er des Gitarrenspiels mächtig ist und Lögan als Rhythmusgitarrist live unterstützen würde, um wenigstens die Passagen, die dieser mehrspurig eingespielt hat, verlustfrei darbieten zu können. Gesamtwertung: 7.0 Punkte ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() | |
Trackliste | Album-Info |
01. Electric Shockin Waves (4:06) 02. Machine Gunner (4:41) 03. The City Goes Fast (4:12) 04. Another Man In The Trunk (4:02) 05. Backstabber (3:26) 06. Wet 'n' Wild (3:34) 07. Midnight Shooter (3:54) 08. Bad Guys Don't Lose (4:16) 09. Open Fire (2:51) 10. Heavy Metal Addicts (4:23) | Band Website: Medium: CD, digital Spieldauer: 39:25 Minuten VÖ: 14.02.2025 |
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