The 7th Guild - Triumviro

Review von Metal Marcus vom 20.02.2025 (14077 mal gelesen)
The 7th Guild - Triumviro Ob die siebte Gilde wohl was mit dem Hüter der sieben Schlüssel zu tun hat? Keine Frage, die Zahl Sieben wird im Metalbereich gern verwendet. Allerdings kommen THE 7TH GUILD nicht aus der deutschen Hansestadt, sondern aus Italien. Timo Fooler (Sänger bei SKELETOON) hatte die Vision, eine Art Metal-Variante der bekannten Drei Tenöre ins Leben zu rufen. Neben Fooler selbst sind noch Giacomo Voli (RHAPSODY OF FIRE) und Ivan Giannini (VISION DIVINE und DERIDIAN) am Mikro vertreten. Wer mit den genannten Bands etwas anfangen kann, dürfte nun schon eine sehr genaue Vorstellung von dem haben, was man musikalisch geboten bekommt. Dann schauen wir mal, was uns in einer guten Dreiviertelstunde beim Debut-Album "Triumviro" erwartet.

Schnell, bombastisch und hymenhaft startet man die Reise mit dem Song 'Holy Land', der bereits vor längerer Zeit als erste Single den Weg zur Hörerschaft gefunden hat. Der Track geht schnell ins Ohr und verweilt dort auch relativ lang, keine Frage: Das war eine gute Wahl für eine erste Single und die Marschrichtung ist klar: Irgendwo zwischen RHAPSODY OF FIRE, AVANTASIA und SONATA ARCTICA fühlt man sich heimisch. Die Vocals sind hoch, die Chöre imposant und das Schlagzeug ballert durch. Doch Fooler und seine Mannen wollen sich keineswegs darauf minimieren lassen, wenngleich das sich anschließende 'The 7th Guild' noch in eine sehr ähnliche Richtung geht. Doch mit dem mächtigen 'Glorious' stellt man unmissverständlich klar, dass man auch den guten alten Stampfer beherrscht. Getragen von einem hymnischen Refrain dürfte dieser Song bei allen Fans des epischen Power Metals die Herzen höher schlagen lassen. Eine weitere Facette offenbar man der Hörerschaft mit dem sich anschließenden 'La Promessa Cremisi' (Das Purpurrote Versprechen), welches komplett in italienischer Sprache vorgetragen wird: Episch, theatralisch und vielleicht für den einen oder anderen ein wenig zu dick mit Pathos bestrichen, doch genau darum geht hier ja, um die großen Gefühle, und die vermitteln sowohl diese Nummer als auch 'In Nomine Patris', welches mit sechseinhalb Minuten das längste Stück der Platte darstellt. Sicherlich, die Nähe zu RHAPSODY OF FIRE kann man nicht verleugnen, doch wer genau diese Art von Musik mag, liegt hier goldrichtig. Ruhige Töne schlägt mit der Ballade 'Time' an, die mich unwahrscheinlich an EDGUYs 'Another Time' erinnert, aber zum Glück setzt nach der Hälfte die ganze Band ein und rettet den Song ans Hitufer. Schnelle Nummern, Stampfer, epische Hymne und Balladen, das sind die Songarten, die man auf diesem Album findet, und ins Ohr gehen sie eigentlich alle gut und auch schnell.

Man wollte hier offenbar gar nichts anbrennen lassen, denn neben den drei bereits genannten Sangeskünstlern hat man sich exzellente Musiker ins Studio geholt. Michael Ehrè (GAMMA RAY) sitzt hinter den Kesseln, und für die Gitarren zeigt sich niemand geringeres als Simone Mularoni verantwortlich, der (wenig verwunderlich) auch gemeinsam mit Fooler sowie Simone Bertozzi für Mix und Mastering im Domination Studio zuständig war. Generell wirkt die Personalliste dieses Albums wie ein Who-Is-Who der Power Metal-Szene, und unweigerlich zieht man Parallelen zu AVANTASIA. Vor diesem Hintergrund ist es wenig verwunderlich, dass der Sound der Platte druckvoll und absolut professionell daher kommt, etwas anderes wäre bei einer derart hochkarätigen Besetzung aber auch fast schon peinlich gewesen.

Ihr mögt RHAPSODY OF FIRE und könnt generell von symphonischem Metal gar nicht genug bekommen? Dann müsst ihr THE 7TH GUILD und ihrem Erstling "Triumviro" auf jeden Fall Gehör schenken. Die Zutaten sind allesamt wirklich gut, wenngleich natürlich hinlänglich bekannt, und in Summe mag das Album wenig originell klingen. Das stellt für mich im Grunde kein Problem dar, aber insgesamt wirkt mir die Scheibe zu glatt und dadurch an einigen Stellen fast schon steril. Dennoch macht das Hören Spaß und erzielt seine Wirkung: Wer diese Art des Metal mag, dürfte über die gesamte Spielzeit ein breites Grinsen im Gesicht haben. Für Fans dieses Subgenres also empfehlenswert, aber insgesamt betrachtet in meinen Ohren dann doch "nur" gut und nicht grandios oder gar überragend. Mit den drei Singles hat man jedenfalls gut gezeigt, was einen hier erwartet und wer dies mochte, wird auch den restlichen Songs viel abgewinnen können.

Anspielempfehlungen: 'Glorious', 'La Promessa Cremisi' und 'Guardians Of Eternity'

Wertung: 7,5 purpurrote Gilden

Gesamtwertung: 7.5 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Holy Land
02. The 7th Guild
03. Glorious
04. La Promessa Cremisi
05. In Nomine Patris
06. Time
07. Guardians Of Eternity
08. The Metal Charade
09. Fairytale
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 47:51 Minuten
VÖ: 21.02.2025

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