Athena XIX - Everflow Part 1: Frames Of Humanity | |
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Review von Rockmaster vom 03.02.2025 (2933 mal gelesen) | |
![]() Stilistisch werden ATHENA XIX mit Progressive Metal und Power Metal assoziiert, wobei der Beipackzettel zum Album ihnen einen aggressiveren Stil als den der durchschnittlichen Szene attestiert. Hört man sich das aktuelle Album an, fällt schnell auf, dass die Gitarrenriffs schon recht stark mit modernen Stilen liebäugeln, in denen der Beitrag zum Rhythmus wichtiger ist als Melodie und Harmonien. Der Opener 'Frames Of Humanity' fällt da zeitweise mit kunstvollem Gefiedel noch angenehm heraus, aber der Schwerpunkt wird hier schon deutlich markiert. Während sich das Piano in dem Titel noch recht organisch einfügt (und man das durchaus unter dem Label "progressive" verorten kann), ist das elektronische Intro (und Outro) von 'Legacy Of The World' doch schon ein wenig befremdlich. 'The Day We Obscured The Sun' ist vielleicht der stilistisch konsistenteste Song auf der Scheibe, hier passt die Mischung aus Rhythmusgefrickel an den Saiteninstrumenten und gut arrangierten Melodien von Gitarre, Bass, Keyboards und Gesang. Auch im weiteren Verlauf finden sich einige nette Perlen wie zum Beispiel 'Idle Mind', aber phasenweise klingt die Herangehensweise der Band an ihr Projekt auch überambitioniert, ungerade Taktverhältnisse sind halt immer noch die Königsdisziplin von TOOL, und das konsequente Überrumpeln des Metrums können WHEEL ein wenig besser, und Fabio klingt eben leider auch nicht wie der (junge) James LaBrie (fairerweise, selbiger aber auch nicht mehr). Das korrespondiert dann öfter damit, dass einige Titel auch überorchstriert sind und mit stilfremden Effekten aufgehübscht wurden (die ersten Takte von 'The Calm Before The Storm' könnten in jeder Cocktail-Lounge laufen). Wenn es dann ganz abgespact wird wie in 'Synchrolife' mit abgehacktem Stakkatogeballer, Piano, Sopran- und Tenorgeträller und dann plötzlich einem melodischen Mittelteil, findet das sicher seinen Spartenmarkt, aber ich versteh da jeden, der dazu keinen Zugang findet. Mit 'Inception' ist den Jungs immerhin noch einmal ein überaus schöner, leicht melancholischer Song gelungen, der zwar dann nicht wirklich progressiv ist, aber immer noch genug DNA der Band parat hält, bevor sich diese mit 'The Departure' vom Hörer verabschiedet. Ganz schwer die Frage, ob das nun hohe Kunst ist und ATHENA XIX ihrem eigenen künstlerischen Anspruch gerecht geworden sind. An mir rauscht das Album teils vorbei, und es fällt mir schwer, die Aufmerksamkeit hoch genug zu halten, aber meine eigenen Hörgewohnheiten sind ja nicht das Maß der Dinge. Auf einige Effekte hätte die Band aber gerne verzichten dürfen, ohne dass ich jemals etwas vermisst hätte. Wenn der Background-Chor zu dick aufträgt und die Keyboard-/Pianoparts sich aufdringlich in die Mitte spielen, ist mir das doch zu viel. Am technischen Können der Musiker gibt es indes nichts zu beanstanden. Gesamtwertung: 7.0 Punkte ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() | |
Trackliste | Album-Info |
01. Frames Of Humanity (4:06) 02. Legacy Of The World (3:54) 03. The Day We Obscured The Sun (4:19) 04. The Seed (4:40) 05. I Wish (feat. Roy Khan) (5:04) 06. The Calm Before The Storm (3:43) 07. What You Most Desire (4:59) 08. The Conscience Of Everything (4:16) 09. Where Innocence Disappears (4:31) 10. Idle Mind (4:14) 11. Synchrolife (4:15) 12. Inception (4:07) 13. The Departure (1:55) | Band Website: Medium: CD Spieldauer: 54:09 Minuten VÖ: 06.12.2024 |
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