WolveSpirit - Bullshit

Review von Stormrider vom 29.01.2025 (9682 mal gelesen)
WolveSpirit - Bullshit Knappe drei Jahre ist es her, dass die Würzburger WOLVESPIRIT die Welt verändern wollten. Damals gab es starke 7,5 Blutstropfen für "Change The World", und das Album hatte durchaus seine Reize, die man auch heute noch als solche bezeichnen kann. Nun legt das Quintett "Bullshit" ins Regal. Nein, keine Sorge, das ist kein vorweggenommenes Fazit, so heißt das aktuelle Album. Und die Selbstironie mit der einen der Bulle auf dem Cover anschielt ist durchaus charmant. Aber wo wir schon beim Fazit sind, da kann man vielleicht vorwegnehmend sagen, dass dieser Dreher in meinen Ohren nicht ganz an den Vorgänger anknüpfen kann. Dabei machen WOLVESPIRIT grundsätzlich gar nicht so viel anders. Alles was auf den zwölf Tracks geboten wird, ist qualitativ in Ordnung, es gibt wieder viel leicht psychedelischen und Bluesangehauchten Hard Rock der insbesondere in den Gitarren sehr riffig und schnittig daherkommt. Man ist insgesamt vielleicht sogar noch eine Spur härter unterwegs. So kann man dem Titeltrack fast schon eine thrashige Note attestieren. Dennoch will der Funke dieses Mal nicht ganz so prägnant überspringen. Für mich liegt dies hauptsächlich daran, dass die Refrains nicht so stark zünden wie zuvor. Fronterin Debbie Craft hat weiterhin eine Stimme, die man wahlweise liebt oder hasst. So prägnant schreit sie ihre sozialkritischen und dennoch leicht ironischen Lyrics ins Mikro. Dass sie dabei ab und an leicht über den Punkt rutscht, an dem es sich noch gesund anfühlt und die Stimme zu kippen scheint, ist wohl eher ein Stilmittel, denn eine Unzulänglichkeit. Auf Dauer wird das Schreien dennoch anstrengend.

Ähnlich wie zuvor, kann man bei genauerem Hinhören auch die eine oder andere kleine musikalische Referenz oder sagen wir Ausleihe feststellen. Das Introriff von 'Starborn' dürfte manchen Hörer an 'Sweet Dreams' in der MARILYN MANSON-Version erinnern. Aber was solls? Wer erfindet heute schon das musikalische Rad neu? Und solange man damit keinen "Bullshit" fabriziert, ist doch alles in Butter, oder? Wer also trocken und druckvoll produzierten Hard Rock goutiert, der sich im Bandkosmos ein wenig mehr aktuellen und modernen Einflüssen öffnet, als dies zuvor der Fall war und dazu mit der Stimme von Debbie zurechtkommt, der macht auch 2025 mit WOLVESPIRIT nicht viel verkehrt. Denn eines hat sich nicht verändert: Die Leidenschaft mit der hier musiziert wird, die ist in jeder Sekunde und jedem Takt hör- und spürbar. Da mir aber der eine oder andere Ohrwurm fehlt, wie es zum Beispiel 'Don't You Know' gewesen ist, gibt es dieses Mal nur 6,5 Blutstropfen. Aber das ist natürlich noch weit weg von einem "Bullshit"-Album.

Gesamtwertung: 6.5 Punkte
blood blood blood blood blood blood dry dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Titanium
02. Robots
03. Bullshit
04. Dragon Age
05. Fire
06. Braineater
07. Still Undefeated
08. Starborn
09. Screaming
10. Want You
11. 666
12. The Joker (Bonus Track)
Band Website: www.wolvespirit.com
Medium: CD
Spieldauer: 48:53 Minuten
VÖ: 24.01.2025

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten