Tayne - Love | |
---|---|
Review von Froosti vom 31.01.2025 (8537 mal gelesen) | |
![]() Um die Musik der Band etwas näher zu beleuchten, fallen mir drei Bands ein, die im Mix gut den Sound von TAYNE widerspiegeln. Da haben wir zum einen die Industrial Metal-Legende MINISTRY. Für mich bildet der Industrial die Basis im Sound. Schwere, stampfende und sich wiederholende Rhythmen, besonders an den Gitarren, tauchen in fast jedem Song auf. Stellenweise ballert das Schlagzeug auch gnadenlos nach vorn und Sänger Matthew Sutton erinnert mich, gerade bei den Screams, häufiger an Al Jourgensen zu seinen besten Zeiten. Es knallt, es kracht und es ballert ordentlich nach vorn - was will ein Metalhead denn mehr? Als zweite Band werfe ich ENTER SHIKARI ins Rennen. Von dieser nehmen wir die elektronischen Elemente und den ruhigen, cleanen Gesang. Mal unterstreichen die elektronischen Parts die melodische Seite der Platte, mal hämmern sie mit dem Schlagzeug zusammen auf unseren Kopf ein, und manchmal zappeln sie wie ein Hamster auf Koks. Auch hierbei bewegen sich die Elemente stark in dem Industrial-Rahmen, der das Projekt umgibt. Dies steht im starken Kontrast zu den ruhigen Momenten, wo der Pop ein wenig Einzug hält. In den getragenen, ja fast schon verträumten Momenten zeigt Sänger Sutton, dass er mehr kann als nur Screams. Besonders im Song 'Nothing' kriege ich schon eine leichte Gänsehaut. Mit diesen beiden Elementen wird ein Großteil der Metal-Szene so seine Schwierigkeiten haben, aber die Band zielt auch nicht darauf ab, leicht zugänglich zu sein. Zu guter Letzt denke ich bei TAYNE an die Band NADJA. NADJA sind eine Drone-Band mit einigen Noise-Einflüssen, die ich seit ein paar Jahren sehr zu schätzen gelernt habe. Diese wabernden, schweren Klänge, die eine bedrohliche Atmosphäre aufbauen, unterstützen die Stimmung der Platte hervorragend und runden diese wohltuend ab. Zumindest für meinen Geschmack, denn auch dieses Element wird es einigen Zuhörern schwer machen, einen Zugang zu finden. TAYNE bieten auf ihrem neuen Album "Love" einen intensiven Mix aus Industrial, Pop und Noise, dem ich mich nicht entziehen kann. Natürlich ist das keine Platte, die ich mir jeden Tag auf den Plattenteller werfen werde, aber es wird immer wieder Momente geben, wo ich genau diese Musik brauche. Mit einer geballten Ladung Energie, vielen Emotionen und einem ordentlichen Geballer, welches für den Metaller mit offenen Ohren hart genug ist, spielen sich TAYNE in meinen Gehörgängen fest. Wer mit Noise und dezenten Einflüssen aus dem Pop keine Probleme hat, sollte die gute halbe Stunde mal riskieren. Gesamtwertung: 8.5 Punkte ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() | |
Trackliste | Album-Info |
01. Erased 02. Down 03. Coherent Ft. Rachel Aspe 04. Scars 05. Cause Worthless 06. Fear Ft. Rolo Tomassi, James Spence 07. We 08. Wasted 09. In This Trend 10. Nothing | Band Website: www.facebook.com/tayneband Medium: CD, LP Spieldauer: 30:41 Minuten VÖ: 31.01.2025 |
Alle Artikel