The Gates Of Slumber - The Gates Of Slumber

Review von Schwarzfraggle vom 15.01.2025 (7692 mal gelesen)
The Gates Of Slumber - The Gates Of Slumber THE GATES OF SLUMBER ist eine 1998 gegründete Band aus Indianapolis. Der Bandgründer Karl Simon löste die Band 2013 auf, nachdem Bassist Jason McCash diese verlassen hatte. McCash verstarb kurz darauf an einer Überdosis. Im Jahr 2019 reformierte Simon die Truppe für einen Auftritt beim deutschen Festival Hell Over Hammaburg im März 2020. Die Musik der Band wird als Traditional Doom, mit schweren Riffing, gelegentlichen Soli und präsentem klarem Gesang beschrieben.

Die heutige Band besteht aus Gitarrist und Vokalist Karl Simon, Drummer Chuck Brown (2003 bis 2004, seit 2019) und Bassist Steve Janiak. "Gates Of Slumber" ist das erste Full-Length-Album der Band seit 13 Jahren. Das erste Album "The Awakening" entstand im Jahr 2004. Ich bin überhaupt keine Doom-Spezialistin, aber die Atmosphäre auf dem Album spricht mich schon deutlich an. Und eine Band, die sich erst totsagt und dann doch wieder wie Phönix aus der Asche emporkommt, klingt zumindest für mich sehr interessant, wobei ich jetzt hier nicht die einzelnen Trennungen und Wendungen innerhalb der Bandgeschichte aufdröseln möchte. Hierzu gibt es einen kompletten Bericht in den Metal-Archives.

Nun zum Album: Direkt der Opener 'Embrache The Line' beginnt mit einem Drum-Solo und fällt dann direkt in den "Doom-Modus" (keine Ahnung, wie ich das sonst beschreiben soll). Eingängige Gitarrenriffs und eine Clearvoice, die Sänger Karl Simon perfekt in Szene setzt und die vollkommen zu der düsteren, unheimlichen Atmosphäre passt. Kurze Growls im Hintergrund runden die Stimmung perfekt ab. Die Gitarrensoli in der Mitte des Songs finde ich sehr gut, sie verleihen die nötige Schwere und tragen den Song. Hier klingt Doom für mich sehr spannend, obwohl mir die musikalische Abwechslung der Rhythmen ein wenig fehlt. Dennoch überzeugt der Song auf ganzer Linie, zumal der Sänger ein wenig klingt wie Rob Halford in den 80ern. Und das mag ich total. Der zweite Song 'We Are Perdition' ist eher gitarrenlastig und die Stimme klingt deutlich rockiger, nicht so "mantralastig", für mich auch wieder eine neue Erfahrung (vielleicht ein wenig in die Richtung Doom-Polka?). Das ist nicht abwertend gemeint, aber für ein Mädel, das aus dem Metalcore-Genre kommt, weiß ich es nicht besser zu beschreiben. Der Song spricht mich musikalisch definitiv an. Auch im dritten Song 'Full Moon Fever' habe ich das Gefühl, ich höre BLACK SABBATH und PANTERA raus, ebenso tragen die tiefen, schweren Gitarren das totale Doom-Feeling. Allerdings ist der Gesangspart hier eindeutig zu schrill, mir jedenfalls, aber den Gitarrensound feiere ich total. Chuck Brown zeigt hier an den Drums, dass mehr dazugehört, als einfach nur ein dummes Geklöppel, und die Riffs von Karl Simon blasen mich teilweise völlig weg. Irre, was der Kerl an der Gitarre macht, das würde ich gerne mal live erleben. Auch der vierte Song geht mir unter die Haut, es geht einfach so weiter. Jeder der sechs Songs hat einen einzigartigen Vibe, und ich kann gar nicht aufhören zu hören.



Fazit: "Totgesagte leben länger" passt für mich wie die Faust aufs Auge. Die Band hat trotz der langen Album-Pause von 13 Jahren nicht an Intensität und Musikliebe verloren. Ich bin froh, dass es die Reunion 2019 gegeben hat und die Musiker mit Leib und Seele dabei sind. Sie haben meine Liebe zum Doom auf jeden Fall erweitert, und ich würde mich freuen, wenn das nächste Album nicht wieder 13 Jahre zur Entstehung braucht. Gerne mehr davon! Es lohnt sich reinzuhören und der Doom-Stimmung zu folgen, ebenso den genialen Gitarrenriffs. Mit mir haben THE GATES OF SLUMBER jedenfalls einen Fan mehr. Einzig die Länge des Albums von 35:53 Minuten ist echt kurz, aber es sind ja auch "nur" sechs Songs.

Von mir gibt es 9 Punkte und danke, dass ich dieses Review schreiben durfte.


Gesamtwertung: 9.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. Embrace The Lie
02. We Are Perdition
03. Full Moon Fever
04. At Dawn
05. The Fog
06. The Plague
Band Website:
Medium: CD, LP, Digital
Spieldauer: 35:53 Minuten
VÖ: 29.11.2024

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