NeverSanity - Stand My Ground | |
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Review von Metal Marcus vom 13.01.2025 (9973 mal gelesen) | |
![]() Mit dem Intro 'The Ideal' führen einen die fünf Musiker aus unterschiedlichen Städten des Potts erstmal erfolgreich aufs Glatteis, denn man könnte im ersten Moment denken, dass man für die nächsten 30 Minuten progressiven Metal geboten bekommt, präsentiert man uns im Intro doch Piano und leicht verträumte Atmosphäre. Doch 'Stand My Ground' stellt dann unmissverständlich klar, was NEVERSANITY musikalisch machen: Hier treffen harte Gitarrenriffs auf kraftvolles Schlagzeug und als Sahnehäubchen gibt es Solo-Einlagen, die (und das ist bestimmt absolut gewollt) einen als Hörer unweigerlich an die mächtigen IRON MAIDEN erinnern. Rein vom Riffing ist die Assoziation mit Thrash Metal (also Bands wie KREATOR oder SODOM) sicherlich nicht verkehrt, doch die melodische Gitarrenarbeit von Marcus und Maik könnte einen auch fast dazu veranlassen, der Band den Stempel "Power Metal" aufzudrücken. Was dem allerdings entgegensteht, ist der kraftvolle Gesang von Sänger Meg, der hier und da auch ein wenig kratzig und kehlig klingt. Dies ist musikalisch betrachtet dann auch der einzige Kritikpunkt, der mir zum Erstlingswerk des Ruhrpott-Quintetts einfällt: Der Gesang dürfte gerne etwas facettenreicher sein, und hier und da dürfte man sich auch gern in etwas höhere Lagen wagen, was die Songs noch eine Stufe höher hieven würde. Textlich verfolgen NEVERSANITY ein Konzept. Im Intro lernen wir 'The Ideal' kennen, hierbei handelt es sich um eine Entität, die im Laufe der Menschheitsgeschichte immer wieder auftaucht. Die Entität verleitet die Menschheit immer wieder zu grausamen Taten, welche die Entität immer stärker werden lassen. Mit dieser Idee in der Hinterhand kann man sich in verschiedenen Epochen der Menschheitsgeschichte textlich bewegen. Im Song 'A Bridge Too Far' beschäftigt man sich mit der Operation "Market Garden", welche im September des Jahres 1944 stattfand. Mit einer Spielzeit von 7:49 versteckt sich hier nach meiner Wahrnehmung auch das absolute Highlight des Albums. Schnelle Strophen-Parts gehen über in einen getragenen und von schönen Gitarrenmelodien unterlegten Refrain, der mit der Passage "Operation Market Garden - Operation Market Garden" absolutes Mitsing-Potential für die Live-Umgebung hat. Der hier angesprochene Song hat ebenso wie 'The Wild Hunt' deutschsprachige Passagen, was sich erstaunlich gut in die jeweiligen Songs einfügt. Letzter Songs beschäftigt sich textlich mit etwas gänzlich anderem, was man an Wörtern wie "Valkyries" und "Einherjars" schnell erkennen kann. Ihr habt keine Ahnung, was Ruhrpott Metal ist? Ich ehrlicherweise auch nicht, aber wenn das, was NEVERSANITY machen, Ruhrpott Metal ist, dann ist eins ganz klar: Wir brauchen mehr Ruhrpott Metal! Harte Riffs treffen auf melodische Gitarren und kraftvollen Gesang. Wenn ihr euch bei dieser Vorstellung angesprochen fühlt, dann solltet ihr der Band auf jeden Fall eine Chance geben und euch zum Einstieg die Songs 'The Wild Hunt' und 'A Bridge Too Far' anhören. Gebt euch der Therapie von Dr. Sanity hin und lasst euch vom bösen Einfluss der Entität (genannt 'The Ideal') heilen. Wenn sich für die Zukunft die ausdrucksstarke Stimme von Sänger Meg noch etwas mehr traut und man hier und da vielleicht ein paar Variationen bei den Geschwindigkeit der Songs bietet (ein "Stampfer" wäre vielleicht mal eine nette Auflockerung), dann dürfen wir von NEVERSANITY sicherlich noch einiges erwarten. Für den Moment bekommt die Band von mir für ihr Debüt "Stand My Ground" 7,5 Therapiepunkte und eine klare Anspielempfehlung für jeden, der Melodiebögen der Marke IRON MAIDEN mag und sich dies gut in Kombination mit härteren Riffattacken vorstellen kann. Anspielempfehlungen: 'The Wild Hunt' und 'A Bridge Too Far' Wertung: 7,5 tendenziell ideale Therapien Gesamtwertung: 7.5 Punkte ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() | |
Trackliste | Album-Info |
01. The Ideal 02. Stand My Ground 03. The Wild Hunt 04. Rules Of Nature 05. A Bridge Too Far 06. Heavens Lonely Shore | Band Website: www.neversanity.com Medium: CD Spieldauer: 31:45 Minuten VÖ: 03.11.2023 |
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