Doldrey - Celestial Deconstruction

Review von Opa Steve vom 07.09.2022 (1823 mal gelesen)
Doldrey - Celestial Deconstruction Kennt ihr das, dass ein Album beim ersten interessierten Durchzappen total spannend und kurzweilig klingt, sich dieser Höreindruck über die gesamte Spielzeit aber absolut nicht bestätigt? Bei DOLDREYs aktueller Scheibe "Celestial Deconstruction" erging es mir leider genau so. Als Freund des undergroundigen Auf-Die-Fresse-Black-Thrashs, der sich auch gern mal diverse britische Hardcore-Rabauken aus den 80ern reinzieht, sprach mich die grundlegende Schublade von DOLDREY sofort an und die Scheibe startet auch schön primitiv, wie ich mir das gewünscht hatte. Allerdings neigt die Band dazu, ständig wieder das Tempo rauszunehmen. Vor allem die Rücknahme des Drumbeats stört mich hier ganz besonders. Das Interesse geht schnell flöten, wenn 'Blood Of The Serpent' oder 'Endless Torment' immer wieder das Tempo rausnehmen und die Drums zu einem stampfenden Schlagerbeat mutieren. Sobald es dann wieder in Uffta-Uffta-Achteln (oder gar Sechzehnteln) etwas räudiger wird, steht mir sofort wieder die Freude ins Gesicht geschrieben. Dummerweise fängt man mit der Zeit an, immer nur ungeduldig zu werden. Nämlich weil diese Drosselung immer wieder passiert. Auch beim Titelsong weiß man am Anfang gar nicht, wo der Song hin will. Erst wenn nach einer Minute der primitive Beat losprügelt, bekommt man wieder das, was man eigentlich erwartet. Bei diesem Stil erwarte ich permanent Volldampf voraus, von mir aus auch gern auf Kosten der Laufzeit. Im 'War' bekommt man dies recht gut geliefert, 'Seed Of Desire' wäre mit seinen CELTIC FROST-Vibes noch so ein Anspieltipp, und 'Destructive Security Command' kann teilweise mit einem schönen D-Beat aufwarten. Aber das sind nur drei von insgesamt 11 Titeln, die bei mir wie Öl reingehen, und damit definitiv zu wenig. Die Band hält sich für abwechslungsreich und kann nur selten einen guten Faden auf Dauer weiterverfolgen. Auch der Exotenbonus (DOLDREY stammen aus Singapur) zieht leider gar nicht, da sie auf "Celestial Deconstruction" 100 Prozent im Sinne dutzender bis hunderter Underground-Rumpelbands agieren, die man nebenbei mal kennengelernt hat. Sie hätten genauso gut aus Deutschland, Brasilien oder Skandinavien stammen können. Schade, aber hier hat man sich leider auf Mittelmaß verzettelt.

Gesamtwertung: 5.5 Punkte
blood blood blood blood blood dry dry dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Lentum Mortiis
02. Blood Of The Serpent
03. Endless Torment
04. Seed Of Desire
05. Celestial Deconstruction
06. Age Of Extinction
07. War
08. Harmonic Divergence
09. Marked For Death
10. Destructive Security Command
11. Fall Of Doldrey
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 31:45 Minuten
VÖ: 19.08.2022

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten