Cold Cell - The Greater Evil

Review von Andre Mischkowski vom 21.06.2021 (5030 mal gelesen)
Cold Cell - The Greater Evil Das Schweizer Atmospheric Black Metal-Quintett COLDCELL aus Basel lassen wieder von sich hören und zwar mit ihrem viertem Album "The Greater Evil". Nicht nur das Album ist neu: Nein, es wurde von dem französischen Label Les Acteurs De L’ombre bereits am 23.04.21 veröffentlicht (gute dreieinhalb Jahre nach ihrem letzten Album "Those" aus dem Jahr 2017). Immerhin war die Bandgründung bereits 2012 und 2013 wurde auch schon ihr erstes Album mit dem Titel "Generation Abomination" rausgehauen. Dies kam in den Ohren schwarzmetalischer Musikbegeisterter jedenfalls recht gut an.

Mit neuem Label im Rücken und einem Hammer-Konzept hat sie die Kapelle hier mächtig ins Zeug gelegt. Die Basler verstehen es, apokalyptische sowie psychedelische Atmosphären zu erschaffen, und so lässt das von Marcel Szerdahelyi und Pascal Brus geschaffene Cover-Artwork an Tod, Verfall, das Ende eines Lebens und weiteres erinnern. Bei der Gestaltung des gänzlich finsteren Digipacks sucht man also vergeblich noch freudigen Elementen. Alle Bandmitglieder benutzen weiter Pseudonyme, was dem Longplayer wieder ein bestimmtes Flair gibt. Mich würde es arg wundern, wenn dem anders wäre. Jedenfalls kommt dies bei mir gut an, auch wenn es kein Beiheft gibt.

Zudem ist interessant, dass im Innenteil drei Textpassagen aus zwei Songs des Albums zum Vorschein kommen. Die erste Abschnitt stammt aus Lied sechs ('Back Into The Ocean'). Die zweite Textstelle beruht auf Lied vier ('Armoured In Pride'). Teilfügung Nummer drei findet sich wiederum in 'Back Into The Ocean'. Obwohl diese aus zwei Stücken das Albums kommen, ergeben sie einen eigenen und passenden Sinn.

Atmosphäre findet man bei diesem Black Metal definitiv. Wer aber Wärme sucht und auf dem Silberling freudige Kracher erhofft, wird mit düsterer Kälte und Agonie empfangen und das in allen sieben Stücken. Das sollte allerdings keinem Genreliebhaber übel aufstoßen - im Gegenteil! Hier trieft es nur so vor Hass und Zorn.

"The Greater Evil" beginnt wie es aufhört: Mit ruhigen Klängen und nahezu sehr traurigen Vocals. Man könnte fast meinen, es stecke eine tiefe Geschichte in dem Album, getreu dem Motto: Alpha und Omega. Musikalisch ist jedenfalls nichts an dem Album zu bemängeln. Es gibt Parts, wo geballert wird, was das Zeug hält. Aber es geht auch gut mal anders. Auf typisches Gekeife wird zudem auch verzichtet. Es kommt so rüber, als werde pur in den Wald gerufen mit voller Energie mit der Hoffnung, erhört zu werden. Mit diesem Werk werden keine Schlachten gemacht: Sie werden gewonnen! Eine Veröffentlichung, die ich mir noch oft reinziehen werde - Respekt! Es gibt allerdings einen kleinen Abzug, da kein Beiheft vorhanden ist. Ansonsten 100 Prozent!


Gesamtwertung: 9.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood blood dry
Trackliste Album-Info
01. Scapegoat Season
02. Those
03. Open Wound
04. Armoured In Pride
05. Greatest Of All Species
06. Back Into The Ocean
07. No Escape
Band Website: coldcell.ch/
Medium: CD
Spieldauer: 49.01 Minuten
VÖ: 23.04.2021

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten