L. A. Guns - Renegades

Review von Blaze Breeg vom 04.12.2020 (6759 mal gelesen)
L. A. Guns - Renegades Wer sich für Hardrock, Glam Metal und Sunset Strip-Vibes begeistern kann, wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit das eine oder andere Album der L.A. GUNS im Plattenschrank stehen haben. Die im Jahr 1983 gegründeten Kalifornier kredenzen uns mit "Renegades" bereits den 13. Longplayer, je nach Zählweise mag das auch anders ausschauen. Da es seit der Jahrtausendwende einige hollywoodreife personelle Querelen gegeben hat, die zu dieser Unklarheit führen, sei zunächst einmal betont, dass wir es hier mit der Steve Riley-Version der Truppe zu tun haben. Einzelheiten erspare ich euch - und mir ...

"Renegades" ist ohne Frage ein solides Genre-Album, das Farbe in die dunkle Jahreszeit bringt. Es ist sogar durchaus abwechslungsreich: Rocker, Halb-Rocker und ein paar Schmachtfetzen bedienen ein breites Publikum, die Eingängigkeit der professionell arrangierten und gespielten Nummern garantiert Airplay. Im Grunde genommen gibt es demnach nicht viel auszusetzen. Aber es gibt leider auch keinerlei Überraschungen oder nennenswerte Aha-Momente. Manche Tracks plätschern so vor sich hin - und bieten sich als perfekte Hintergrundbeschallung für ausgedehnte Bügelsessions an. Das klingt gemeiner, als es beabsichtigt ist, weil die L.A. GUNS uns durchaus gute Laune schenken. Allein der Titelsong ist recht beschwingt und bleibt dank eines starken Chorus im Gedächtnis. Nur: Selbst die Hooks, die es zweifellos gibt, kommen mir allesamt irgendwie bekannt vor. Auch die Gitarrenleads und Riffs erinnern mich an zahllose Hardrock-Nummern, die ich in den vergangenen Jahren auf anderen Platten gehört habe. Demnach ist vieles enorm austauschbar - und man fragt sich unweigerlich, was die L.A. GUNS anno 2020 ausmacht. 'You Can't Walk Away' könnte auch irgendeine BON JOVI-Single sein, dummerweise eine der ganz schlechten. 'Would' ist vielleicht der Höhepunkt an schnarchiger Beliebigkeit ... Leider ist der Gesang von Kurt Frohlich ebenfalls kein Pfund, mit dem man wuchern kann: Die Vocals sind recht dünn - und rauben somit einigen an sich gelungenen, rockigen Kompositionen wie 'Crawl', 'Why Ask Why' oder 'Lost Boys' den Punch, den sie benötigen, um wirklich begeistern zu können.

Ihr seht, "Renegades" ist insgesamt betrachtet ein Synonym für Stangenware, die man eigentlich nicht braucht. Hier fehlt es an Ideen und Seele, das ist nicht mehr als Dienst nach Vorschrift. Die Platte tut keinem weh, sie ist auch gewiss nicht schlecht, aber sie ist aus künstlerischer Perspektive betrachtet mausetot.

Gesamtwertung: 6.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood dry dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Crawl
02. Why Ask Why
03. Well Oiled Machine
04. Lost Boys
05. You Can't Walk Awa
06. Witchcraft
07. All That You Are
08. Would
09. Renegades
10. Don't Wanna Know
Band Website: www.laguns.net
Medium: CD
Spieldauer: 39:27 Minuten
VÖ: 13.11.2020

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten