Ravenlight - Project Genesis

Review von Metal Guru vom 29.06.2020 (6142 mal gelesen)
Ravenlight - Project Genesis RAVENLIGHT waren im Jahre ihrer irischen Gründung (2018) die singende Rebecca Feeney und der saitenzupfende und tastendrückende John Connor. Wenig später holte das Duo den um sich schlagenden und tretenden Michal Bugajski in ihr musikalisches Boot. Im selben Jahr veröffentlichten die drei sowohl eine namenlose Debüt-Single als auch ihre erste 4-Track-EP "End Of The World". Was Gesang und Gitarren angeht, glaub' ich einfach mal an deren 'Echtheit' (analoge Menschen aus Blut, Fleisch, Haut, Knochen und Sehnen bewegen stählerne Saiten und stimmende Bänder). Was allerdings die Schlagzeug- und die Tastenbeiträge betrifft, werd' ich den digitalen Eindruck plastisch programmierter Sounds nicht los. Sollte dem so sein - kein Problem, machen tausende in klebrigen Kellern kauernde und auf Weltruhm wartende Wannabees auch. Sollte dem NICHT so sein (= Schlagzeug- und Tastenbeiträge also 'echt') - Entschuldigung für meine dreiste Annahme/Spekulation/Unterstellung! Nein, was Mensch hier hört, klingt ganz gut und schon schön, meiner Meinung nach aber einfach 'n bisschen steril?

"Project Genesis" heißt RAVENLIGHTs Full-Length-Debüt, dreht 45 Minuten und 47 Sekunden und enthält 11 Songs. DIE folgen ein und demselben Strickmuster: Alibi-Intros, mittelmäßig melodische (= austauschbare) Strophen, chartfreundliche/hitparadenkompatible/radiotaugliche (= mitsingbare) Refrains und wenige (aber wenn, dann leider nur leidlich gespielte) Gitarrensoli. Der Beipackzettel erklärt RAVENLIGHTs Musikstil als Verschmelzung von (Zitat): "strong atmospheres, sing along choruses as well as blistering speed and technical performances while telling stories of beginnings, endings, fear and hope". Hm, klingt irgendwie wie irgendjemands Horoskop für irgendeinen Monat irgendeines Jahres - KANN alles, MUSS aber nichts bedeuten, KANN dem einen gefallen, MUSS der anderen aber nicht. Davon ab schippern RAVENLIGHT harmonisch zu gefühlten 90 Prozent in molligen/geschätzten 10 Prozent in durigen, rhythmisch zu gezählten 93,7 Prozent (Siebenviertel-Refrain in 'Edenfall'?) in volksverträglichen Vierviertel-Gewässern. Mit anderen Worten: Die zwei Jungs und das eine Mädel gehen aber sowas von auf 'Nummer Sicher' - Respekt! Wem mein bisherigen Geschreibsel nicht motiviert/lustvoll/gierig genug klingt, hat wahrscheinlich Recht - die große Begeisterung will NOCH nicht aufkommen!

Das 'Rezept' des Genesis Projekts ist so simpel wie effektiv: Mensch greife zur elektrifizierten Gitarre (= Metal), hocke sich vor einen mit Cubase-Composing-Software ausgestatteten Rechner (oder mache am besten beides), konstruiere auf ihr oder ihm (oder am besten auf beidem) minimal 10/maximal 20 hymnische, kompakte, melodische Stücke inklusive imitierender, mitspielender, teppichverlegender Synthies (= Symphonic), platziere eine oder mehrere mittel- bis sehr hohe weibliche Stimmen 'on top' (= Melodic), vermische das Ganze lautstärkemaximiert (MP3 for the masses) und fäddisch ist der 'Symphonic Power Metal'! Wer auf Bands wie EPICA, EVERGREY, LEAVES' EYES, NIGHTWISH, THEATRE OF TRAGEDY (mit Liv Kristine) oder auf Produzenten/Mixer/Instrumentalisten wie Alexander Krull steht, KANN hier zugreifen, MUSS aber nicht ...

Gesamtwertung: 6.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood dry dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. The Circle (4:57)
02. The End of The World (3:54)
03. Sanctuary (3:51)
04. Echoes (3:34)
05. Words Unspoken (3:54)
06. Where the Stars Grow (4:50)
07. The Spell (3:36)
08. Strong Enough to Fall (4:44)
09. The Wild Hunt (4:24)
10. Edenfall (3:14)
11. Call of the Wild (4:44)
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 45:47 Minuten
VÖ: 26.06.2020

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