Interview mit Sven von Fleshcrawl

Ein Interview von Lestat vom 27.10.2007 (7487 mal gelesen)
Nach nunmehr zwanzig Jahren sind FLESHCRAWL immer noch kreativ. Wie lange sie noch dabei bleiben, ob die lange Pause seit dem letzten Album eine Alterserscheinung war und was der Death Metal Nachwuchs macht - das alles erfahrt ihr hier von Sänger Sven.

Ihr habt gerade eure neue CD "Structures Of Death" heraus gebracht. Meines Erachtens wieder eine Steigerung zu der letzten, auch schon starken Scheibe. Seid ihr auch zufrieden mit den Rezensionen und dem Verkaufsstart von "Structures Of Death"?

Sven: Danke Dir! Ja, wir sind sehr zufrieden mit „Structures of Death“. Wir wollen uns mit jedem neuen Album steigern und in unseren Augen ist uns dies mit „Structures“ gelungen. Wir lieben das Album und sind mit den bisherigen Rezensionen sehr zufrieden.

Ihr habt das Album in Deutschland statt, wie gewohnt, in Schweden aufgenommen - wie kommt's?

Sven: Da kamen mehrere Faktoren zusammen. Zum einen wurde unser Drummer Basti Vater einer kleinen Tochter und wollte seine Familie nicht gleich wieder für mehrere Wochen alleine lassen. Zum anderen arbeiten drei von uns im Schichtdienst und dieses Mal wurde es sehr schwer alle Urlaube aufeinander abzustimmen. Also beschlossen wir in Deutschland aufzunehmen, denn wir wissen genau wie FLESHCRAWL zu klingen hat und können unseren Sound überall produzieren. Wir schauten uns deshalb erst in der näheren Umgebung um und fanden schließlich Martin Schmidt und sein „Toninfusion“ Studio in Ulm, was sich als totaler Volltreffer herausstellte.

Hat es sich gelohnt aus eurer Sicht? Seid ihr zufrieden?

Sven: Wir sind sehr zufrieden mit seiner Arbeit. Wir kannten Martin vorher nicht und waren uns somit nicht ganz sicher, ob es die richtige Entscheidung sein würde. Aber als wir uns bei ein paar Bierchen trafen, wussten wir sofort, dass das unser Mann ist. Wir sind auf derselben Wellenlänge und das Arbeiten mit ihm war äußerst entspannt. Martin versteht sein Handwerk und mittlerweile unterstützt er uns auf unseren Live-Gigs als Soundmann.

Wie seid ihr auf euren Stamm-Coverdesigner Uwe Jarling gekommen? Er macht jedesmal auf's Neue so eine verdammt gute Arbeit...

Sven: Uwe zeichnete auch unser erstes Fleshcrawlcover „Descend into the absurd“. Basti und er kennen sich von der gemeinsamen Zivildienstzeit. Wir haben uns dann für ein paar Jährchen aus den Augen verloren, aber seit „As blood rains ….“ ist er unser Haus- und Hofdesigner, haha. Wir lieben seine Arbeiten er liefert immer einen Killerjob ab!

Wie kommt es, dass ihr drei Jahre lang keine Platte veröffentlicht habt?

Sven: Das hat auch mehrere Gründe, Mike und Basti mussten sich beide einer Tumoroperation unterziehen. Mike am Gesicht unterhalb eines Ohres und Basti am Arm. Dann kam die Suche nach einem neuen Basser hinzu und als wir wieder komplett waren mussten natürlich auch die Songs, ob alt oder neu, zusammen mit ihm einstudiert werden. Wir sind uns im Klaren, dass drei Jahre eine lange Zeit zwischen zwei Alben ist, aber auf manche Sachen hat man eben keinen Einfluss.

Ihr seid nun schon zwanzig Jahre dabei - gibt es irgendwelche Ermüdungserscheinungen? Oder habt ihr vor, wie die STONES noch als Opas durch die Welt zu touren?

Sven: Haha, nein Ermüdungserscheinungen gibt es noch nicht. Uns treibt die Liebe zum Metal, im speziellen Death Metal immer weiter an. Solange wir Spaß an unserem Sound haben und es Leute gibt, die auf Death Metal stehen, machen wir weiter.

Ihr sagt ja selber, dass die Texte keinen besonderen Inhalt oder Bedeutung haben - Seht ihr die Stimme generell nur als Instrument?

Sven: Ja auf alle Fälle. Ich werde oft so zitiert aber ich stehe auch voll hinter dieser Aussage. Meine Stimme ist definitiv ein Instrument und speziell im Death Metal mehr als in anderen Spielarten.

Gibt es für das Erfüllen von Klischees aus eurer Sicht auch eine Grenze? Oder gilt da "je mehr, desto besser!"?

Sven: Im Grunde kann jeder machen was er möchte. Wir bedienen das Thema Klischees lediglich mit den Lyrics. Die typisch Death Metal von Tod, Verderben, Guts and Gore handeln, haha.

Wie seid ihr auf euren neuen Bassisten Nico gestoßen?

Sven: Unser Gitarrist Olli traf ihn in irgendeiner Metalkneipe. Sie kamen ins Gespräch und Nico meinte wohl er spiele Bass und Olli lud ihn einfach mal auf eine Probe ein. Wir suchten ja schon lange nach dem geeigneten Mann, aber wurden nicht fündig bzw. waren nicht auf einer musikalischen Wellenlänge oder uns einfach nicht sympathisch. Nico kam, hatte sich gleich ein paar Songs raufgepackt und der Funke sprang über.

Hat er sich, trotz des Altersunterschiedes, gut integriert?

Sven: Na ja, der Altersunterschied ist schon enorm, vor allem zu den alten Säcken wie Basti, Mike und mir haha. Aber im Ernst: Nico passt menschlich perfekt zu uns und beherrscht sein Instrument. Seine Studio- und Livetaufe hat er auch mit Bravour bestanden und ist in die FLESHCRAWL-Family aufgenommen.

Gibt es ein Ziel, das FLESHCRAWL anstreben? Oder macht ihr Musik nur just for fun?

Sven: Ein wichtiges Ziel ist unsere Art des Death Metal zu spielen und uns von Album zu Album immer wieder zu steigern sowie das Bestmögliche aus uns herauszuholen. Wobei der Fun nicht zu kurz kommen sollte, denn ohne Spaß an der Musik hält man nicht solange durch wie wir.

Wie sieht es mit Tourplänen aus?

Sven: Wir würden „Structures of Death“ gerne wieder auf Tour promoten, aber zur Zeit liegen noch keine Tourangebote vor. Wir spielen im Moment so oft es geht an den Wochenenden und hoffen, dass sich im nächsten Jahr etwas ergeben wird. Wir werden sehen.

Vielen Dank für das Interview - wollt ihr noch ein paar letzte Worte loswerden?

Sven: Vielen Dank für das Interview und das Interesse an FLESHCRAWL. Hoffentlich sehen wir uns bei einem Gig und können ein paar Biere gemeinsam heben. Paddt auf Euch auf und checkt „Structures of Death“ an. Crushing Death Metal! Cheers Sven & FLESHCRAWL

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