VULVARINE sind derzeit auf Erfolgskurs und waren gemeinsam mit THUNDERMOTHER auf Tour. Wir nutzten die Gelegeheit, um mit Rhythmusgitarristin Sandy Dee über MODERN TALKING, die letzte Tour und das neue Album zu quatschen.
Hi Sandy, freut mich. Wie geht es so?
Sandy Dee:
Sehr schön, sehr gut. Schön, dass wir zusammenkommen. Sorry, dass ich übernehmen musste, aber Robin ist krank.
Ja, es geht herum scheinbar, gell?
Sandy Dee:
Ja, vor allem nach der Tour ist halt immer so eine Geschichte, wo der Körper das Adrenalin draußen hat und dann kommen Krankheiten so ein bisschen zurück, glaube ich. Aber die Tour ist vorbei, langsam bin ich wieder erholt. Also es braucht dann immer so ein paar Tage, bis man so halbwegs wieder im normalen Leben angekommen ist nach der Tourroutine. Aber ja, es ist so ein bisschen mit einem weinenden und aber auch mit einem glücklichen Auge, wenn man ein bisschen wieder zur Ruhe kommt und sich einfach den nächsten Projekten widmen kann.
Ich wäre ja gerne in die Szene gekommen bei eurem Wien-Auftritt, musste aber leider absagen. Wie war der Auftritt?
Sandy Dee:
War wirklich super cool. Also wir haben ein ausverkauftes Haus gehabt in der Szene, was wirklich, wirklich sehr cool war, weil es natürlich unsere Hometown-Show ist. Wir haben auch einige Freunde dagehabt, die uns zugeschaut haben und wir hatten Philippa von THUNDERMOTHER auch auf der Bühne und den Song performt, den wir mit ihr gemeinsam aufgenommen hatten. Und es war echt cool und es war schon stressig an dem Tag, weil wir halt wirklich genau an dem Tag das Album rausgebracht haben. Und da ist dann immer sehr viel zu tun und sehr viel Unsicherheit und ob eh alles klappt, ob alles auf Spotify ist und alles im Release schon passt und so. Aber es war echt cool, einfach nach Wien zurückzukommen, weil es in der Mitte von der Tour war, vor unseren Leuten zu spielen. Also es war wirklich eine schöne Show und es war auch gerappelt voll.
Wie war der Rest der Tour?
Sandy Dee:
War wirklich sensationell. Es war für uns definitiv die längste Tour, die wir hatten. War zwar aufgeteilt auf diese zwei Legs, insgesamt war es aber so, dass wir uns wirklich sehr gut verstanden haben mit allen Bands. Also sowohl COBRA SPELL als auch THUNDERMOTHER. Wirklich mega Leute, sehr inspirierend. Wir haben wirklich voneinander sehr viel gelernt, es waren auch Venues dabei von 500 bis 1500 Leuten - und das ist für uns natürlich was ganz Besonderes, vor so vielen Menschen zu spielen. Wir hatten auch wirklich einen guten Response im Endeffekt. Also es sind einige Leute dann danach zum Merch-Stand gekommen und haben dann gesagt: "Ich bin eigentlich nur früher gekommen, damit ich mal schau, was da passiert und was die Opener-Band macht." Und wir waren ja wirklich Opener und sind dann doch irgendwie geblieben als Fans. Das ist schön.
In Wien habt ihr getauscht, oder? Da wart ihr nicht Opener?
Sandy Dee:
Genau, in Wien haben wir ausgemacht, da es doch unsere Hometown-Show ist, dass die COBRA SPELL als erstes spielen und wir halt in der Mitte sind, damit doch jeder da ist und jeder genug Zeit hat und wir so einen kleinen Moment haben.
Auch cool, oder?
Sandy Dee:
War super, ja, das ist echt toll. Aber wie gesagt, also ich hab nie das Gefühl gehabt - was ich sehr oft bei anderen Konzerten bemerke - dass die Leute später kommen und sich dann oft nicht die Opener-Bands anschauen. War bei den Konzerten gar nicht. Also ich hab das Gefühl gehabt, das war wirklich bei fast allen Locations so, dass die Leute immer von Anfang an da waren und immer von Anfang an motiviert waren und wirklich Interesse hatten, einfach alle Fans zu sehen und auch Neues zu entdecken und das finde ich sehr schön eigentlich. Also ist gut.
Ich muss ehrlich gesagt zugeben, ich habe euch nicht gekannt vor der Wien-Show. Euch gibt es schon seit 2019, oder?
Sandy Dee:
Genau, Ende 2019 haben wir uns gegründet.
Und Line-up ist immer noch gleich oder hat es da Wechsel gegeben?
Sandy Dee:
Da gab es ein paar Wechsel, einfach, bis die richtige Konstellation da war. Und ich glaube, wir sind bei einem recht gefestigten Line-up, was sich auch ganz gut anfühlt. Wir haben einfach einen schwierigen Start gehabt, weil wir Ende 2019 gegründet wurden und so richtig rausgegangen mit dem Ganzen sind wir 2020. Das erste Album haben wir releast im Oktober 2020, was jetzt nicht unbedingt die beste Zeit für den Künstler ist, um Live-Shows zu spielen, aber irgendwie haben wir es geschafft und wir wollten es halt unbedingt und haben uns gesagt, dass wir auf gar keinen Fall aufgeben und sind halt wirklich gewachsen in dem ganzen Prozess und haben uns weiterentwickelt. Wir sind gerade recht happy und werden uns auf jeden Fall noch weiterentwickeln, denke ich mal. Das ist das Schöne daran, dass man sich immer neu erfindet.
Dass ihr reine Mädelstruppe seid, hat sich das ergeben oder war das eine bewusste Entscheidung?
Sandy Dee:
Ja, es war schon ein bisschen eine bewusste Entscheidung im Sinne von, dass wir einfach die Konstellation von Anfang an hatten, dass wir gesagt haben, wir sind halt von Mädels und für uns war es auch immer wichtig, das auch auf der Bühne darzustellen, für andere Mädels vor allem, dass es möglich ist, jedes Instrument zu spielen und dass man wirklich auf der Bühne stehen kann und sowohl Drums als auch Gitarre als auch Bass als auch Gesang machen kann. Das ist es, was uns gefehlt hat in unserer Jugend an Role Models, sag ich mal. Und ich meine, der Name VULVARINE verdeutlicht das auch und wir sind aber sehr happy damit. Also es ist jetzt bei uns gar nicht so richtig die Frage, fixe männliche Mitglieder wirklich einzubringen, weil immer noch dieses Goal für uns one ist, dass wir empowern wollen, dass wir motivieren wollen, inspirieren wollen, so wie wir es uns auch gewünscht hätten.
Spielt eine Frau anders Gitarre als ein Mann?
Sandy Dee:
Nein, absolut nicht. Besser.
Besser. Mit mehr Gefühl?
Sandy Dee:
Bestimmt mit mehr Gefühl. Songwriting ist natürlich auch anders, weil wir halt einfach anders aus anderen Hintergründen kommen. Wir sind alle natürlich gender biased bis zu einem gewissen Grad. Also ich denke nicht, sondern ich bin mir sehr sicher, dass es überhaupt keine Qualitätsunterschiede gibt. Es gibt aber nur andere Faktoren, die vielleicht einfließen und ich glaube, dass wahrscheinlich die Frau gefühlvoller ist, weil das Männern oft nicht beigebracht wird, gefühlvoll zu sein, auch im Songwriting. Nicht nur beim Gitarrespielen, sondern auch in den Lyrics.
Gibt es bei euren Shows Leute, die nur hinkommen, um Mädels zu sehen - oder kommen die wegen der Musik?
Sandy Dee:
Ich denke, es ist so und so, sag ich mal. Also es gibt bestimmt einige Kandidaten, die das einfach nur abfeiern, weil es irgendwie was Exotisches ist für sie. Was sehr traurig ist, dass es immer noch so ist, aber was bisher so da war, ist es halt einfach so, dass dann trotzdem sie als Fans rausgehandelt sind der Musik und nicht unbedingt einfach deswegen, weil wir Frauen sind.
Ich finde auch, die Musik, die Show ist ein Gesamtpaket, oder?
Sandy Dee:
Genau, das versuchen wir so weit rüberzubringen. Das Wichtigste für uns ist einfach, dass wir miteinander Spaß haben, dass wir eine gute Zeit haben und das dem Publikum vermitteln können und die genauso eine gute Zeit haben. Das ist wirklich das Top-Ziel.
Warum hat es so lange gedauert zwischen dem ersten und zweiten Album?
Sandy Dee:
Ja, gute Frage. Dazwischen haben wir eine EP rausgebracht, "Witches Brew", weil wir uns gedacht haben, es dauert uns einfach zu lange und wir haben schon Material gehabt, aber nicht genug Material für ein Album und wollten aber unbedingt die Zeit dazwischen füllen. Im Endeffekt gab es natürlich auch ein paar Line-up-Wechsel dazwischen, was es natürlich auch nicht unbedingt leichter gemacht hat. Und das zweite Album, es heißt ja auch "Fastlane", war auch so ein Punkt, der uns wirklich zum schnelleren Arbeiten gebracht hat, der wirklich diese Angst auch ein bisschen genommen hat. Ich muss da jetzt noch mal drüber arbeiten und noch mal, das ist noch nicht perfekt und da könnte man jetzt noch was machen und Ding und keine Ahnung. Und irgendwann muss man einfach sagen: "Es ist fertig, es ist gut, wir müssen das jetzt rausbringen" - einfach, weil wir zur Tour eine neue Platte mitnehmen wollten. Und das haben wir auch geschafft. Wir wollten aber auf jeden Fall von Anfang der Tour auch neue Songs spielen, weil wir glauben, dass "Fastlane" einfach unser wirklich bestes Album ist und jenes, das am ehesten den Sound der Band trifft. Und ich denke, es hat uns auch sehr viel beigebracht, wie man ein bisschen effizienter arbeiten kann, auch wenn es sehr stressig war. Aber es geht, wenn man sich dieses Ziel setzt, dann kann man da auch wirklich reinarbeiten.
Habe es gerade angehört, das ist schon ziemlich fett.
Sandy Dee:
Cool. Wir sind sehr, sehr, sehr stolz drauf und sind sehr zufrieden mit dem Endergebnis und können auf jeden Fall das unterschreiben, dass das unsere beste Arbeit ist.
Nimmst du teil am Songwriting oder weniger? Songwriting macht ja hauptsächlich die Robin, oder?
Sandy Dee:
Nein, wir sind alle ziemlich gleich beteiligt. Also unsere Schlagzeugerin hat paar Songs beigestellt, ich hab Songs beigesteuert, Robin hat Songs geschrieben, die Susi hat Songs beigesteuert. Also wir sind da alle sehr sozialistisch im Prinzip, was das Songwriting angeht. Wir möchten einfach auch so die Einflüsse von jedem in der Musik drin haben, weil wir auch glauben, dass man dadurch einen neuen Sound schaffen kann. Wir kommen einfach auch alle aus musikalisch verschiedenen Hintergründen und feiern das einfach total, wenn wir uns gegenseitig coole Sachen von einem jeweils anderen musikalischen Hintergrund zeigen können und die auch in die Musik einfließen lassen können. Da entsteht einfach ein neuer Sound. Das Rad erfinden wir eh nicht neu, also das geht sich einfach nicht aus. Aber was wir machen können, ist einfach wirklich was Neues schaffen, indem wir dem Raum geben, damit sich jeder einbringen kann. Und jeder kommt halt mit einer Grundidee eines Songs und dann wird darauf aufgebaut und es wächst und wird halt so ein schönes Gesamtkunstwerk.
Also arbeitet ihr schon gemeinsam an den Songs? Nicht wie KISS: Da kommt jeder mit seinen Songs und die werden aufgenommen, so wie sie sind.
Sandy Dee:
Ja, also bei uns wachsen die Songs schon. Manche Songs sind schon ein bisschen mehr ausgearbeitet, manche sind halt mehr so Akustik-Demo-Aufnahmen, wo dann was draus entsteht. Und manchmal verschanzt man sich im Proberaum und versucht da irgendwas gemeinsam rauszubaldobern. Manche sind schon weiter, manche sind noch nicht so weit und je nachdem entstehen die einfach und wachsen. Aber bisher ist es noch nicht vorgekommen, dass es komplett fertig war. Sobald wir im Studio sind, kommt dann noch der Producer dazu, der dann natürlich auch ein bisschen Senf dazu zu geben hat. Und sein "habt ihr euch das vielleicht überlegt? Vielleicht ist das eine Option, die ihr machen könntet". Dann wird das entweder angenommen oder nicht. Natürlich hat das letzte Wort immer die Band. Auf jeden Fall.
Was ist dein Lieblingssong von MODERN TALKING?
Sandy Dee:
'Cheri Cheri Lady' natürlich. Es war natürlich schon ein Gamble, den Song aufs Album zu nehmen, sag ich mal, weil MODERN TALKING sicher so eine Hassliebe für die meisten ist, aber es ist einfach ein guter Song. Wir sind im Tourbus gesessen und haben uns dazu entschieden, dass wir einen genrefremden Song mit einbauen wollen und den in unserem Stil interpretieren wollen. Und MODERN TALKING mit 'Cheri Cheri Lady' hat einfach gewonnen, weil wir halt alle so richtig schön dazu geguckt haben und gesagt hey, das kann ich mir schon vorstellen, wie das klingen könnte, wenn VULVARINE das machen. Und es macht super viel Spaß, den Song live zu spielen. Also absolut wirklich und man merkt es auch an den Gesichtern von den Leuten, dass sie halt echt so ziemlich baff sind.
Okay, die Version ist cool, die gefällt mir schon.
Sandy Dee:
Solche Sachen gehen immer. Aber ich meine, es hat einen Grund, warum diese Songs einfach auch so erfolgreich waren, weil das Songwriting einfach gut ist und das bleibt hängen und wir wollten irgendwie bei dem Album irgendwas dazunehmen, wo wir trotzdem da auch aufbauen. Wir sind alle ziemlich Fans von den 80er Jahren und von der Musik und haben uns dann einfach für den Song entschieden, und ich finde, er ist wirklich cool. Cool, weil er so viele verschiedene Einflüsse hat und einfach wirklich so ein Riesending geworden ist, der halt punkrockig ist, metallig ist, teilweise sehr stonermäßig teilweise vielleicht auch poppig ist und so ... und echt so viele verschiedene Einflüsse hat. Das ist schön.
Was ist dein Lieblingssong auf dem Album? Außer 'Cheri Cheri Lady'?
Sandy Dee:
Mein persönlicher Lieblingssong ist 'Polly The Trucker'. Weiß nicht, ob du schon das ganze Album durchgehört hast oder es gerade im Ohr hast, aber das ist auch ein bisschen mein persönlicher Lieblingssong, weil ich das Gefühl hab, er klingt ein bisschen anders als die anderen Songs, weil er halt wirklich diesen Drive hat und diesen Shuffle. Ich mag richtig gern an dem Song, dass er eine Geschichte erzählt. Der ganze Song baut wirklich auf dieser Figur auf, die eben Polly ist, die Truckerin; wo wirklich erzählt wird, was sie erlebt und wie sie sich dabei fühlt. Ich glaube, das ist ein Ansatz, den wir bisher noch nicht so richtig gehabt haben, sondern es war irgendwie so genereller. Eine Storyline hatten wir bisher nicht gehabt und das finde ich schön, wenn man sich so schön in die Welt reinfühlen kann. Wir haben ihn leider bei der Tour nicht gespielt, weil wir uns bei den 35 Minuten entscheiden müssen, welche Songs passen wirklich in die Setlist rein, welche kommen am schnellsten halt wirklich bei den Leuten an und zeigen am meisten, wer VULVARINE ist.
Mir gefällt 'Demons'. Ja, das ist wie ein Gewitter.
Sandy Dee:
Absolut, absolut. Es ist sicher auch ein bisschen die düsterste Nummer. Und die metallischste Nummer vom ganzen Album. Aber die macht wirklich auch super viel Spaß vom Spielerischen, weil sie so mächtig ist, weil sie so viele coole Momente hat. Sie hat auch diesen einen Moment, wo fast alle Instrumente wegfallen und nur der Gesang und die Drums übrig bleiben und das ist dann auch sehr schön, wie es up and down geht.
Du sagst 80er, aber vom Outfit und vom Cover-Artwork seid ihr eher 70er.
Sandy Dee:
Immer der 70er Style, der ist cooler!
Das war die Joan Jett damals, oder?
Sandy Dee:
Genau, ja. Mein Riesenvorbild, von uns allen, auf jeden Fall. Ich habe sie selber erst einmal gesehen in Spanien vor ein paar Jahren. Das war auf einem Festival und es war aber echt eine der besten Shows überhaupt. Sie ist wirklich so prägend für uns alle und auch die Live-Show ist einfach so gut und wir finden es einfach alle super cool, wie sie halt immer noch weitermacht und auch wie sie angefangen hat mit den RUNAWAYS, sich dann selber als Solokünstlerin weiterentwickelt hat. Das Schöne an Musik ist einfach, dass das zeitlos ist. Ich denke, jede von uns entdeckt neue Musik, die halt einfach wirklich so von vor ihrer Zeit ist oder die halt nicht gerade immer wieder läuft, denn es gibt einfach sehr viel Musik und du kannst halt nicht alles gehört haben und dann zeigt man sich einfach auch gegenseitig Sachen, die man gerade hat.
Festivals habt ihr auch schon gespielt? Ihr spielt auch am AREA 53?
Sandy Dee:
Das AREA 53 haben wir auf jeden Fall anstehen. Da freuen wir uns auch sehr drauf, weil natürlich mit WASP auch große, große Einflüsse von uns dort spielen. Und das Kick open Air haben wir noch dieses Jahr und so ein paar werden wir noch announcen. Da dürfen wir aber noch nichts sagen. Aber am besten einfach dranbleiben und uns folgen auf unseren Kanälen.
Welche Frage magst du gar nicht? Welche Frage soll ich denn nicht stellen?
Sandy Dee:
Wie ist es, in einer Band mit Frauen zu spielen?
Wie ist es in einer Band mit Frauen zu spielen?
Sandy Dee:
Sehr cool. Sehr.
Ihr habt das neue Album auch auf Vinyl rausgebracht.
Sandy Dee:
Richtig, genau. Aber die anderen auch. Also uns ist es sehr wichtig, dass wir Vinyl auch haben. Ich persönlich kaufe mir eigentlich immer Vinyl von den Bands, wo ich auf Konzerte gehe oder sowieso vorbestelle. Wir haben aber natürlich auch CDs. Also wir sind auf beiden Medien unterwegs. Aber ich finde es einfach schön, so was in der Hand zu haben. Und man kann sich da auch sehr viel austoben, auch was die Vinylfarbe angeht und das Ganze und die Qualität von dem Ganzen.
Bei mir ist auch alles voller Vinyl. Ich glaube zwar nicht, dass die besser klingen, aber mir gefällt das einfach, wenn man was zum Auspacken hat.
Sandy Dee:
Das ist genau der Punkt. Also ich kenne das auch von vielen Leuten, mit denen ich rede und die dann sagen, na der Sound, wenn man Vinyl hört ... und so. Das ist Bullshit. Das stimmt nicht. Der Sound ist nicht gut, denn du hast halt Physik dazwischen. Du hast Staub, der dann halt dazwischen ist und so. Also die Soundqualität ist sicher nicht besser, aber es geht auch nicht darum. Es geht einfach auch darum, die Band zu supporten damit, denn wenn man an den Merch geht und Vinyl kauft, ist es natürlich für die Bands super, weil die im Normalfall ein bisschen teurer sind und wir dadurch halt das nächste Album finanzieren können. Es ist einfach schön, das Ganze ein bisschen größer in der Hand zu haben, weil es steckt natürlich viel Arbeit in dem Ganzen drin. Und was ich schön finde, ist, mich einfach hinzusetzen und Album durchzuhören. Wenn man es auflegt, dann musst du halt wirklich so Song für Song hören. Also, musst du nicht, aber ich hab das Gefühl, dass man halt Song für Song durchhört und dann muss man die Platte umdrehen, auf die andere Seite. Man kommt halt viel mehr in die Welt rein, was halt bei Streaming-Services nicht so ist, weil man halt wirklich schnell durchshufflen kann und sich genau die Songs ausucht, die man hören will.
Social Media, bist du auf Facebook oder Insta oder beides oder gar nichts?
Sandy Dee:
Beides, aber ich muss auch sagen, eher notgedrungen, weil wir das einfach für die Band brauchen. Sag mal, ich bin. Ich versuche da recht kritisch zu sein, einfach auch, weil ich wirklich der Meinung bin, dass es die Leute sehr verdummt, aber es ist einfach der Kanal, über den wir kommunizieren können in erster Linie. Wir würden natürlich am liebsten gerne einfach nur über unsere Musik und über unsere Live-Shows kommunizieren können, aber so läuft es halt heutzutage nicht. Viele Leute erreicht man einfach, und das ist halt das Schöne daran, dass man wirklich Leute erreicht, die man sonst nicht erreicht hätte, weil sie einfach von der Distanz her weit weg sind. Also es ist eher ein Wunder, dass wir noch nicht auf TikTok sind, aber wir versuchen uns da noch ein bisschen zurückzuhalten.
"Master Of Puppets"?
Sandy Dee:
Genial!
Manche sagen dann "Ride The Lightning".
Sandy Dee:
Da muss ich allerdings zustimmen. Bei mir ist aber alles eigentlich so vor dem schwarzen Album, der Klassiker, diese sind alle super. Mein Favorite ist definitiv "Ride The Lightning", aber "Master Of Puppets" ist knapp dran.
Letzte Frage: Was machst du am Wochenende? Bisschen die Batterien aufladen für die nächste Tour?
Sandy Dee:
Genau.
Danke für das Interview, es war sehr nett!
Sandy Dee:
Hat mich sehr gefreut, mit dir zu quatschen.
[Bilder mit freundlicher Genehmigung von cldy-photography] |