Follow The Cipher - Follow The Cipher

Review von Metal Guru vom 03.07.2018 (3366 mal gelesen)
Follow The Cipher - Follow The Cipher FOLLOW THE CIPHER sagten mir bis vor ca. drei Wochen absolut gar nichts. Da ich mich von B4M aber nur zu gerne auf akustische Abwege bringen und in musikalische Versuchung führen lasse, unterziehe ich mich nun schon zum fünften Mal einer Kopfhörerdruckbedröhnung des selbstbetitelten Erstlingswerks der schwedischen Metaller und Metallerin, was mir folgende (wie immer vollkommen subjektive) Beurteilung/Meinung/Wertung erlaubt:

Allein schon wegen der donnernden Drums, der gleichberechtigten Saiten/Tasten und der weiblichen Vocals muss man hier wohl von sogenanntem 'Gothic-/Melodic-/Power-Metal' sprechen. Konservative Metalpuristen mag genau das abschrecken ('no keys/melodies/women in metal') - mir gefällt's! Ich hab noch immer nichts gegen Keyboards (wenn sie denn nicht allzu plastisch klingen), mag mitsingbare Melodien (die Gebelle, Gegrunze, Geschreie nicht ausschließen) und will weibliche Vocals (je höher desto mehr) - von allem bekommen wir auf "Follow The Cipher" oft und viel! Was (wenn überhaupt) unterscheidet diese Scheibe aber von anderen Gothic-/Melodic-/Power-Metal-Scheiben? Nun, zunächst einmal haben FOLLOW THE CIPHER mit Linda Toni Grahn eine Frontfrau, die nicht affektiert 'opert', sondern ehrlich 'rockt' - das kommt schon mal gut (weil oft und viel)! Dann haben sie noch einen namenlosen Kerl, der größtenteils grunzt - auch der kommt gut (weil seltener und weniger). Den prozentualen Anteil von männlichen zu weiblichen Vocals schätze ich auf 15:85%. Und während sich ähnlich veranlagte Kapellen vornehmlich auf radiofreundliche Refrains konzentrieren, schaffen es FOLLOW THE CIPHER, selbst die Strophen melodiös und mitreißend klingen zu lassen. Manche unorthodoxe Akkordfolge deutet auf fortgeschrittene harmonische Kenntnisse (des Keyboarders?) hin und die fast immer zwei- oder mehrstimmigen Refrains muss FOLLOW THE CIPHER erstmal jemand nachmachen. Alle/Alles haben/hat ihren/seinen Platz, jede Sekunde wird genutzt, nichts nervt - Respekt!

Die Produktion klingt fett, rund und voll, wobei (mir) am Ende mehrerer Stücke überdurchschnittlich lang ausklingende Becken auffallen, die verdächtig nach getriggertem Blech klingen - was meint ihr? Egal, FOLLOW THE CIPHER spielen super, singen super, komponieren super, arrangieren super und aussehen tun sie wahrscheinlich auch super (leider kein Bandfoto). Gut, das trifft auch auf andere Kapellen zu, aber diese jungen Schweden scheinen ein besonders glückliches Händchen für enorme Eingängigkeit ohne peinliche Plattheit zu haben. Wirklich jeder der elf Songs wurmt sich ohne jegliche Verzögerung in sämtliche Ohren, ohne billig, kalkuliert oder vorherhörbar zu klingen. Ja klar, sofortige Eingängigkeit kann schon mal in baldige Langeweile umschlagen - mal hören/sehen, wie sich "Follow The Cipher" entwickelt. Kurz vor Redaktionsschluss kam mir zu Augen, dass das Teil auch als Audio-CD/Video-DVD angeboten wird - die würd ich mir gerne mal reinziehen, vielleicht vergösse ich dann sogar acht (oder noch mehr) Tropfen ...

Gesamtwertung: 7.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Enter the Cipher
02. Valkyria
03. My Soldier
04. Winterfall
05. Titan's Call
06. The Rising
07. A Mind's Escape
08. Play With Fire
09. I Revive
10. Starlight
11. Carolus Rex
Band Website:
Medium: CD
Spieldauer: 45:20 Minuten
VÖ: 11.05.2018

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten