Stormwolf - Howling Wrath

Review von baarikärpänen vom 12.04.2018 (3719 mal gelesen)
Stormwolf - Howling Wrath Don't judge a book by it's cover! Schon mal gehört? Normalerweise meint man damit, dass man sich von einem schlichten Äußeren nicht täuschen lassen sollte, was die Qualität des Inhalts angeht. Wer denkt da nicht an WARLOCKS "Burning The Witches", dessen Cover sowas von dämlich war, obendrein noch schlecht gezeichnet. Und doch war die Musik einfach nur grandios, in gewissem Sinne auch wegweisend. Vor allem für alle folgenden Bands mit Sängerin. Ich bin mir sicher, jeder, egal welches Metal-Genre er/sie bevorzugt, hat so sein persönliches "Burning The Witches" im Regal geparkt. Wie man den zu Beginn erwähnten Spruch aber auch auslegen kann, dafür liefern STORMWOLF mit "Howling Wrath" das perfekte Beispiel.

"Howling Wrath" ist das offizielle Debüt der Italiener/innen STORMWOLF. Gegründet 2014 als Projekt des Gitarristen Francesco Natale und der Sängerin Elena Ventura, mit dem Ziel, ihre Vision vom unbefleckten und ehrlichen Heavy Metal abzuliefern. 2015 folgte ein selbstproduziertes Demo, das Line-up wurde mit einem zweiten Gitarristen aufgefüllt und erste Liveaktivitäten folgten. 2017 folgte dann schließlich eine feste Rhythmus-Fraktion (u. a. mit der zweiten Dame im Line-up, Tiziana Cotella an den Drums) und die Arbeiten an "Howling Wrath" starteten. Tja, und jetzt sollen wir uns also an "Howling Wrath" erfreuen. Freuen können wir uns auf alle Fälle wegen der Verpackung. "Howling Wrath" hat ein ganz feines Cover-Artwork verpasst bekommen, dessen Farbgestaltung, Motiv und Schriftzug sowas von nach Metal aus den 80ern rufen. Da bekommt man sofort eine Ahnung, welche Musik drin steckt. Leider war's das aber dann auch schon in Sachen Freude. Wer stellt sich ein Album in die heimische Sammlung, nur um sich am Cover zu erfreuen? Keiner. So edel die Absicht von Natale und Ventura auch sein mag, sich dem traditionellen Metal zu verschreiben, so grandios scheitern sie am Vorhaben. Das fängt bei den Songs an, die entweder zu überfrachtet daherkommen oder denen jegliche Hooks fehlen, um irgendwie nachhaltig im Gedächtnis zu bleiben. Weiter geht's mit der Stimme von Elena Ventura. Glücklicherweise ist sie keine aus der Sorte "minderbegabte Möchtegern-Opern-Else", aber wie man von Seiten des Labels darauf kommt, uns die Stimme als "bluesgetränkt" verkaufen zu wollen, dafür hätte ich gerne mal eine plausible Erklärung. Selbst beim Label kann man nicht so auf den Ohren sitzen. Wer weiß, vielleicht liegt's aber auch einfach nur am nächsten Knackpunkt, der Produktion, dass man zu diesem Ergebnis kommt. Das man sowas heutzutage, wo jeder Milchbubi in der Garage mit PC und notwendigen Programmen, eine Breitwandproduktion zurechtzaubern kann, abliefert, ist ... ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Hört euch alleine den Drum-Sound an. Doch damit nicht genug. Wenn man ein Debüt veröffentlicht, auf dem sich elf Songs befinden, von denen dann satte drei Songs Cover-Versionen sind (zweimal LIZZY BORDEN), eine davon die wohl grenzwertigste, die es jemals von WARLOCKS 'All We Are' gegeben hat, dann ist wohl so einiges schiefgelaufen.

Mir tut's wirklich im Herzen weh, wenn ich einen Newcomer so abbügeln muss. Aber STORMWOLF sind eine der Bands, denen das Label keinen Gefallen damit getan hat, ihr Debüt jetzt schon zu veröffentlichen. Lieber hätte man der Truppe noch mehr Zeit im Proberaum gönnen sollen, mehr Zeit, die durchaus vorhandenen Ansätze weiter auszuarbeiten. Schon lange kein Album mehr gehört, wo Anspruch und Wirklichkeit so weit auseinanderliegen.

Gesamtwertung: 5.0 Punkte
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Trackliste Album-Info
01. The Phoenix
02. Winter Of The Wolf
03. Marathon
04. Fear Of The Past
05. Swordwind
06. Lightcrusher
07. Thasaidon
08. Soulblighter
09. All We Are
10. One False Move
11. Me Against The World
Band Website: www.facebook.com/Stormwolf.it/
Medium: CD
Spieldauer: 56:00 Minuten
VÖ: 16.03.2018

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