Critical Mess - Human Praey

Review von Metal Guru vom 27.03.2018 (4397 mal gelesen)
Critical Mess - Human Praey Wie bitte, das soll im Jahre 2018 das Debüt einer Hannoveraner (laut Selbsteinschätzung) 'Old-School-Death-Metal-Band' sein? Also, ich kann hier an keiner Stelle eine deutsche Stadt neueren Datums und zu keinem Zeitpunkt ein totes Metall älterer Schule entdecken - Punkt! Aber vielleicht erstmal die Fakten:

Audio-CD, Digipak, zehn Stücke, neununddreißig Minuten, neunundzwanzig Sekunden, totes Metall (aka ballernde Bässe, beängstigende Blasts, gemeingefährliche Gitarren, protzige Produktion, schiebendes Schlachzeuch, stumpfe Stimmen) - hab ich was vergessen? Apropos Stimmen: Hätte ich nicht ins Booklet geglotzt und mit eigenen Augen das darin sichtbare Bandfoto inhaliert, traute ich meinen eigenen Ohren nicht - der Shouter ist gar kein Shouter, sondern eine Shouterin und heißt Britta! Also, wenn sie (stellvertretend für alle emanzipierten, gleichberechtigten, modernen Frauen) die Prototypin des 'neuen' Weibs sein soll, krieg ich allmählich Angst. Ich meine, wahrscheinlich ist sie meganett, superzuvorkommend, was weiß ich - aber ein solches Organ?

Der Infoflyer beschreibt u. a.: 'brennende Vocals' (doch, ja ...), 'drückende Riffs' (ja, ok ...) und 'ehrgeizige und talentierte Newcomer' (ok, von mir aus ...), aber was oder wo bitte sind denn 'scharfkantige Harmonien' - hä? Ganz ehrlich: 'Scharfe Kanten' finden sich auf "Human Praey" an jeder Ecke und - ähm - Kante, 'Harmonie' dafür nie und nirgends. Nein, die fünf kritischen Messer hauen mit "Human Praey" so dermaßen unharmonisch auf die kantige Wurst, dass diese spritzt!

Jeff Waters von ANNIHILATOR spendiert Track No. 7 ('On Rotten Grounds') übrigens ein kreischendes Klampfensolo und Track No. 9 ('Paradoxal Paradigm Of Perception') erweist sich als ein inhaltsschwangerer Monolog mit unheilvoller Hinterlegung. Beides kommt gut und bringt noch mehr Abwechslung zwischen die ohnehin kurzweiligen Bits und Bytes, beeinflusst den durch und durch derben Eindruck dieses deftigen Debüts allerdings nicht grundlegend - Gratulation! Von mir sieben tote Tropfen für CRITICAL MESS und ihr "Human Praey", alles Gute nach Hannover und größtmöglichen Erfolg für die berufliche Zukunft!

Gesamtwertung: 7.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood dry dry dry
Trackliste Album-Info
01. Bringer Of All End
02. Feasting
03. Preacher Of Lies
04. Gluttony
05. Creation Of Abomination
06. Pansperm
07. On Rotten Grounds
08. Into Oblivion
09. Paradoxal Paradigm Of Perception
10. Repent
Band Website: www.facebook.com/CriticalMessOfficial/
Medium: CD
Spieldauer: 39:29 Minuten
VÖ: 29.03.2018

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten