Starblind - Never Seen Again

Review von baarikärpänen vom 12.12.2017 (4583 mal gelesen)
Starblind - Never Seen Again Darf man das gut finden, wenn eine Band zu sehr an den vermeintlichen Vorbildern klebt? Und tut sich die Band selbst einen Gefallen damit? Wir erinnern uns an tumbe Plagiate von NIGHTWISH oder meinetwegen auch HELLOWEEN, wo der Schuss mächtig nach hinten losging. Selbige Fragen hab ich mir auch gestellt, als ich STARBLIND gehört habe. Das ist sowas von IRON MAIDEN, mehr geht ja schon gar nicht mehr. Allerdings, und damit kommen wir zum großen "Aber", sind die eisernen Jungfrauen, Fan-Boy hin oder her, schon seit gefühlten 14 Jahren nicht mehr im Stande wirklich bahnbrechende Alben aufzunehmen. Gut, der ein oder andere Song findet sich auch auf den Werken nach "Brave New World", aber ansonsten? Stagnation auf höchstem Niveau, wenn man so will. Und das ist dann der Moment, in dem STARBLIND ins Spiel kommen.

imgcenter


Die Schweden legen mit "Never Seen Again" ihren dritten Langdreher vor. An ihrer grundsätzlichen Ausrichtung hat sich nur wenig geändert. Das ist wunderbar erdiger Metal, wie ihn Steve Harris und Mannen nicht besser eintüten könnten. Oder besser gesagt: gerne mal wieder auf die Reihe bekommen würden. Hier wird nichts künstlich in die Länge gezogen und nervt nach spätestens fünf Minuten mit rekordverdächtigen Wiederholungen einer einzelnen Zeile aus dem Chorus. Merkt man auch an der Spielzeit der Songs. Lediglich zwei episch gehaltene Longtracks, 'Eternally Bound' und das abschließende 'The Last Stand', finden sich auf "Never Seen Again". Selbst die wissen mit überzeugendem Songaufbau zu begeistern. Beim Rest hingegen lassen STARBLIND gehörig die Muskeln spielen und geben ordentlich Gas. Hört euch nur mal 'Avarice (The Fourth Circle)' an und lasst euch von diesem Banger von einem Song begeistern. Eine beeindruckende Vorstellung liefert auch der neue Mann am Mikro, Marcus Sannefjord Olkerud (ex-ROCKA ROLLAS), ab. Der ist nun alles andere als eine Kopie von Bruce Dickinson. Vor allem in höheren Tonlagen liegt er deutlich näher bei Michi Kiske. Auch an der Produktion gibt es absolut nichts auszusetzen. Selbst den Bass-Sound von Harris hat man perfekt kopiert. STARBLIND haben mit "Never Seen Again" ein Album im Köcher, das, trotz der Nähe zu MAIDEN, seine acht Punkte völlig zu Recht verdient hat.

Um auf die zu Beginn gestellte Frage zu antworten: Ja, man darf das im Falle von STARBLIND gut finden! Nörgler wird es genügende geben, die den Schweden jegliche Berechtigung absprechen. Ich für meinen Teil freue mich einfach darüber, daß "Never Seen Again" die Stärken von MAIDEN bündelt und ein wahres Füllhorn an starken Songs bietet, die die Jungfrauen seit Jahren so nicht mehr auf einer einzelnen Scheibe auf die Kette bekommen haben.

Gesamtwertung: 8.0 Punkte
blood blood blood blood blood blood blood blood dry dry
Trackliste Album-Info
01. The Everlasting Dream Of Flight
02. The Shadow Out Of Time
03. Pride And Glory
04. Eternally Bound
05. Tears Of A Soldier
06. Never Seen Again
07. Avarice (The Fourth Circle)
08. Demon Rider
09. Insanity And Genius
10. The Last Stand
Band Website: www.facebook.com/StarBlindtheBand
Medium: CD
Spieldauer: 51:50 Minuten
VÖ: 24.11.2017

Besucher-Interaktion

Name:
Kommentar:
(optional)
Meine Bewertung:
(optional)
(Hinweis: IP-Adresse wird intern mitgespeichert; Spam und Verlinkungen sind nicht gestattet)

Artikel über soziale Netzwerke verbreiten